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Aluminium

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Aluminium ist das 13. Element im Periodensystem der chemischen Elemente.

Eigenschaften
Magnesium - Aluminium - Silizium
B
Al
Ga  
 
 
Periodensystem der Elemente, Aluminium hervorgehoben
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Aluminium, Al, 13
Serie Metalle
Gruppe, Periode, Block 13 (IIIA), 3, p
Dichte, Mohshärte 2700 kg/m3, 2,75
Aussehen silbrig
Atomar
Atomgewicht 26,981538 amu
Atomradius (berechnet) 125 (118) pm
Kovalenter Radius 118 pm
van der Waals-Radius k. A.
Elektronenkonfiguration [Ne]3s2 3p1
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 3
Oxidationszustände (Oxid) 3 (amphoter)
Kristallstruktur kubisch flächenzentriert
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (paramagnetisch)
Schmelzpunkt 933,47 K (660,32 °C)
Siedepunkt 2792 K (2519 °C)
Molares Volumen 10,00 · 10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 293,4 kJ/mol
Schmelzwärme 10,79 kJ/mol
Dampfdruck 2,42 · 10-06 Pa bei __ K
Schallgeschwindigkeit 5100 m/s bei 933 K
Verschiedenes
Elektronegativität 1,61 (Pauling-Skala)
Austrittsarbeit 4,08-4,25 eV
Spezifische Wärmekapazität 900 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit 37,7 · 106/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 237 W/(m · K)
1. Ionisierungsenergie 577,5 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1816,7 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 2744,8 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 11577 kJ/mol
5. Ionisierungsenergie 14842 kJ/mol
6. Ionisierungsenergie 18379 kJ/mol
7. Ionisierungsenergie 23326 kJ/mol
8. Ionisierungsenergie 27465 kJ/mol
9. Ionisierungsenergie 31853 kJ/mol
10. Ionisierungsenergie 38473 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
26Al {syn.} 7,17 · 105 y Epsilon 4,004 26Mg
27Al 100 % Al ist stabil mit 14 Neutronen
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Das Leichtmetall Aluminium hat ein stumpfes, silbergraues Aussehen aufgrund der dünnen Oxidschicht, die sich sehr schnell an der Luft bildet. Diese Oxidschicht macht Aluminium sehr korrosionsbeständig. Aluminium ist das dritthäufigste Element in der Erdkruste und tritt nur chemisch gebunden auf. Aluminium ist ein guter elektrischer Leiter, es ist zudem sehr weich, dehnbar und kann durch Auswalzen zu dünner Folie verarbeitet werden.

Historische Informationen

Aluminium ist im Vergleich zu anderen Metallen noch nicht lange bekannt. Es wurde erst im Jahr 1808 durch Sir Humphry Davy entdeckt und benannt. Friedrich Wöhler gelang die Herstellung von Aluminium im Jahr 1827 basierend auf einer unreinen Form, die Hans Christian Ørsted zwei Jahre zuvor hergestellt hatte. Der Preis von Aluminium war zu jener Zeit höher als der von Gold.

Durch Henri Sainte-Claire Deville wurde der Wöhler-Prozess im Jahr 1846 weiter verfeinert und im Jahr 1859 in einem Buch publiziert. Dadurch fiel der Aluminiumpreis innerhalb von 10 Jahren um 90%.

Im Jahr 1886 wurde unabhängig voneinander durch Charles Martin Hall und Paul Héroult das jetzt nach ihnen benannte Verfahren zur Herstellung von Aluminium entwickelt: der Hall-Héroult-Prozess. Nach diesem Prinzip erfolgt noch heute die großtechnische Aluminiumherstellung. Im Jahr 1889 wurde das Verfahren durch Karl Josef Bayer weiter verbessert.

Vorkommen

Aluminium kommt in der Natur häufig als Aluminiumsilikat vor. Reines Al2O3 kommt nur selten vor und ist uns bekannt als Edel- und Halbedelstein. Je nach Verunreinigung sprechen wir von Smaragden, Rubinen oder Saphiren. Weitaus häufiger kommt Aluminium im Bauxit vor.

Herstellung

Technisch wird Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse hergestellt (Kryolith-Tonerde-Verfahren, Bayer-Verfahren). Die Herstellung von Aluminium ist energieaufwändig. Der Energieaufwand beträgt etwa 13-16 KWh/kg.

Verwendung

Wegen der geringen Dichte von Aluminium wird dieses Metall vor allem in der Produktion für Luft- und Raumfahrt eingesetzt; auch im Fahrzeugbau hat Aluminium eine steigende Bedeutung. In Legierungen mit Silizium und anderen Metallen werden Festigkeiten in Stranggussprofilen erreicht, die denen von Stahl nur wenig nachstehen. Damit wird das Aluminium zur Gewichtsreduzierung sehr beliebt. Insbesondere im Flugzeugbau und in der Weltraumtechnik ist Aluminium der Werkstoff der Wahl. Kraftfahrzeughersteller nutzen den Werbeeffekt des Werkstoffes.

Im Haushalt trifft man Aluminium in Form von Getränkedosen und Aluminiumfolie an, zuweilen auch als Kochtöpfe. Umweltverbände kritisieren den Einsatz von Aluminium wegen des hohen Ressourcenverbrauchs in der Herstellung.

In Pulverform (< 500µm) ist es, vor allem wenn es nicht phlegmatisiert ist, aufgrund seiner großen Oberfläche sehr reaktiv. So reagiert es beispielsweise mit Wasser unter Abgabe von Wasserstoff zu Aluminiumoxid. Ebenso ist es für die stark exotherme (bis zu 2500° C) Thermit-Reaktion unerlässlich. Vorsicht: nicht phlegmatisierter Aluminiumstaub entzündet sich bei Luftkontakt explosionsartig von selbst, er hat das Gefahrenzeichen [F+].

Aluminium wird häufig durch eine Eloxalschicht geschützt.

Vorkehrungen

Aluminium ist eins der wenigen reichlich vorhandenen Elemente, das keine vorteilhafte Funktion in lebenden Zellen zu haben scheint, aber einige Prozent Personen reagieren allergisch — sie erleiden Ausschläge in jeder möglichen Form durch Verwenden von Antitranspirationsprodukten, Verdauungsstörungen und Unfähigkeit, Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen, die in Aluminiumtöpfen gekocht wurde, oder Erbrechen und anderen Vergiftungserscheinungen durch Einnehmen aluminiumhaltiger Medikamente. Aluminium ist nicht so giftig wie Schwermetalle, aber vieles spricht für eine geringe Giftigkeit, wenn es in übermäßigen Mengen gebraucht wird. Jedoch ist der Gebrauch von Aluminiumgeschirr, das sehr populär wegen seiner Korrosionsbeständigkeit und guten Hitzeübertragung ist, unbedenklich. Übermäßiger Verbrauch von Mitteln gegen Sodbrennen und Deodorants, die Aluminium enthalten, sind wahrscheinlichere Ursachen von Vergiftungserscheinungen. Es wurde eine Zeit lang vermutet, dass Aluminium Alzheimer hervorrufen kann. Diese Vermutung konnte nicht bewiesen werden.

Ökologie

Hinsichtlich der Umweltbelastung ist die gute Recyclierbarkeit von Aluminium hervorzuheben. Außerdem wird durch Leichtbau mit Aluminiumwerkstoffen (beispielsweise Aluminiumschaum, Strangpressprofile) Masse von beweglichen Teilen und Fahrzeugen gespart, was zur Energieeinsparung bei der Anwendung führt.

Andererseits wird für die Elektrolyse von Aluminium sehr viel Elektroenergie benötigt. Der Abbau von Bauxit führt zu Umweltzerstörungen.

Aluminiumlegierungen

Die erste hochfeste, aushärtbare Aluminiumlegierung bekam 1907 den Markennamen Duraluminium.

Aluminium kann im schmelzflüssigen Zustand mit Kupfer, Magnesium, Silizium, Eisen, Titan, Beryllium, Chrom, Zink, Zirkon und Molybdän legiert werden, um bestimmte Eigenschaften zu fördern oder andere, ungewünschte Eigenschaften zu unterdrücken.

Es gibt Aluminiumknetlegierungen (AW, engl. wrought), zum Beispiel AlMg4,5Mn, und Aluminiumgusslegierungen (AC). Aluminiumgusslegierungen werden z.B. für Leichtmetallfelgen verwendet.

Aluminiumverarbeitung

Urformen:

Beispiele chemischer Verbindungen

  • Aluminiumoxid Al2O3 auch als Tonerde oder Korund bekannt, liegt als weißes Pulver oder als sehr harte Kristalle vor, wird als Schleif- oder Poliermittel verwendet.
  • Kaliumaluminiumsulfat KAl(SO4)2, bekannt als "Alaun" zum Blutstillen
  • Aluminiumacetat (CH3-COO)3Al, bekannt als essigsaure Tonerde für entzündungshemmende Umschläge
  • Aluminiumorganische Verbindungen - Triethyaluminium u.v.m. - werden im großtechnischen Maßstab als Katalysatoren in der Polyethylen-Herstellung eingesetzt. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Halbleitertechnik. Hier werden flüchtige Aluminiumalkyle (Trimethylaluminium, Triethylaluminium etc.) als Vorstufen zur CVD (Chemical-Vapor-Deposition)- Abscheidung von Alumiumoxid verwendet, das man als Isolator und Ersatz für das nicht ausreichend isolierende Siliziumdioxid einsetzt. Bei der Aluminothermie wird Aluminium zur Gewinnung anderer Metalle und Halbmetalle verwendet.