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Markgraf

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(dieser Artikel befasst sich mit dem Adelstitel Markgraf, für das Schlachtschiff siehe SMS Markgraf)

Ein Markgraf (engl./frz.: Marquis nl.:Markies, Markgraaf it.:Marchese sp.:Marqués) war ein Adelstitel eines Adligen, der eine Mark zum Lehen hatte. Als Mark wurde ein Grenzland im Fränkischen Reich und im Ostfrankenreich bezeichnet (z.B. Mark Brandenburg).

Das Amt des Markgrafen wurde von Kaiser Karl dem Großen um 800 eingeführt und von seinen Nachfolgern lange Zeit beibehalten. Karls Ziel war es, die Grenzen des in z.T. blutigen und langen Kriegen (siehe auch Sachsen (Volk)) erweiterten Reiches gegen Angriffe von außen zu sichern.

Zur Erfüllung dieser risikoreichen Aufgabe erhielten die Markgrafen diese Gebiete vom Kaiser direkt als Lehen. Die Markgrafen hatten besondere Befugnisse: Sie konnten selbst den Heerbann aufbieten und erhielten eine größere Zahl an fränkischen Vasallen zur Unterstützung zugewiesen. Wehrhafte Bauern wurden im ganzen Frankenreich zur Ansiedlung in den Marken angeworben, so dass die Markgrafen über z.T. beträchtliche Heere verfügen konnten. Die Markgrafen wurden vom Kaiser durch besondere Sendboten kontrolliert.

Zahlreiche Markgrafen, die ursprünglich aus einfacheren Adelsverhältnissen kamen, konnten sich in den Marken eine mächtige Position aufbauen, die später auch für machtpolitischen Einfluss innerhalb des Reiches genutzt wurde. Dementsprechend stammen einige Königshäuser von Markgrafen ab, z.B.