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Messe Stuttgart

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Die Messe Stuttgart ist das im Stadtteil Killesberg gelegene Ausstellungsgelände der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Mit einem Jahresumsatz von 71 Mio. Euro (2004) ist sie derzeit die siebtgrößte deutsche Messe.

Aufgrund des beengten Raumangebots und der schlechten Verkehrsanschlüsse wird derzeit im Süden von Stuttgart auf den Fildern ein neues Messegelände (Landesmesse Baden-Württemberg, umgangssprachlich auch Fildermesse) mit einer Grundfläche von 100.000 m² gebaut.

Die Betreibergesellschaft des alten und auch des neuen Messegländes (Stuttgarter Messe- & Kongressgesellschaft) wird umgangssprachlich ebenfalls als „Messe Stuttgart“ bezeichnet.

Messegelände Killesberg

Datei:H&E 2006 2.JPG
Halle 12 während der Hobby&Elektronik 2006

Das Messegelände weist insgesamt 13 Hallen unterschiedlicher Größe sowie das Messe Congress Centrum A/B (MCCA/MCCB) auf. Über die Stadtbahnline U7 ist es in wenigen Minuten vom Stuttgarter Hauptbahnhof erreichbar. Aufgrund seiner eingeengten Lage (zwischen Wohngebieten und dem Höhenpark Killesberg) leidet die Messe unter großen Verkehrsproblemen. Darüber hinaus ist eine räumliche Erweiterung auf dem Killesberg nicht möglich.

Auf dem Killesberg werden seit mehr als 50 Jahren auf über 50.000 m² internationale Fachmessen und Ausstellungen abgehalten. 2005 fanden auf dem Killesberg rund 30 Messen statt.

Trivia

Interessant ist übrigens, dass auf die Messehalle Nr. 12 die Messehalle Nr. 14 folgt. Eine Messehalle mit der Nr. 13 gab es nie, die Gründe hierfür sind unbekannt.

Möglich wäre, da es sich um eine internationale Messe handelt, sollen möglichst viele Menschen angesprochen werden. Die 13 ist eine Unglückszahl und wurde somit ausgelassen, da diese Halle von Besuchern bestimmter Länder nicht besucht werden würde.

Nachnutzung des (alten) Messegeländes Killesberg

Im Dezember 2006 wurde das Konzept für die Nachnutzung der Flächen des alten Messegeländes durch den Stuttgarter Gemeinderat verabschiedet. Seit dem 5. Februar 2007 hierzu sind nähere Einzelheiten bekannt:
Die Augustinum gGmbH errichtet auf dem Gelände der bisherigen Messehallen 11 - 14 einen Wohnstift für ältere Menschen ("Augustinum Stuttgart II"). Dieses Bauvorhaben kostet inklusive Grunderwerb rund 70 Millionen Euro. Mit dem Bau wird in der ersten Septemberwoche 2007 begonnen; die Fertigstellung ist für Herbst 2009 vorgesehen.
Auf dem Gelände der anderen Hallen sollen Wohnungen und Grünflächen entstehen, ferner ist der Abriss des Messeparkhauses "Rote Wand" beschlossene Sache.

Landesmesse Baden-Württemberg

Planung und Bau

Baustelle der Landesmesse (Parkhaus über der A 8)
Modell der Landesmesse

Bis 2007 wird auf der Filderhochfläche die neue Landesmesse Baden-Württemberg errichtet. Das Gelände, auf dem die neue Messe gebaut wird, liegt verkehrsgünstig zwischen der A8, der B27 und dem Flughafen Stuttgart. Im Rahmen des Verkehrsprojekts Stuttgart 21 sollen Messe und Flughafen an die Schnellfahrstrecke Stuttgart–Ulm angeschlossen werden. Die Messe weist sieben Standardhallen à 10.000 m² sowie eine Hochhalle mit einer Bruttoausstellungsfläche von 25.000 m² auf, in der auch Sport- und Kulturveranstaltungen stattfinden können.

Das Kommunikations- und Veranstaltungszentrum der Landesmesse ist das Internationale Congresscenter ICS am Messeplatz. Zu ihm gehören ein Kongresssaal (2900 m²), eine Kongress- und Messehalle (5.000 m²), bis zu zwanzig Seminarräume sowie Workshop-Räume (insgesamt 1.800 m²).

Auffälligster Bestandteil der neuen Messe wird ein aus zwei Fingern bestehendes über die A 8 gespanntes Parkhaus sein. Die Anlage wird 73 Mio. Euro kosten und 4.000 Fahrzeugen Platz bieten. Von der über 400 Meter langen Konstruktion werden nach Abschluss der Bauarbeiten 100 Meter stützungsfrei über Autobahn, Autobahnanschlussstelle und geplante Schnellbahntrasse verlaufen. Der Scheitelpunkt des Parkhauses liegt 30 Meter über der Fahrbahn der A 8. Über dem Parkhaus ist eine Landschaftsbrücke über die Autobahn geplant. Das Parkhaus sowie mehrere Straßen und Parkplätze werden vom Flughafen Stuttgart finanziert, da für die Parkflächen eine Mischnutzung (Messebesucher sowie Fluggäste) vorgesehen ist.

Im Dezember 1998 verabschiedete der Landtag von Baden-Württemberg das so genannte Landesmessegesetz, mit dem ein geeigneter Standort für eine Landesmesse gesucht werden sollte. 1999 und 2000 wurden zunächst der geeignete Standort gesucht und später im Rahmen einer Ausschreibung der Siegervorschlag gekürt.

Der Grundstein für die neue Messe wurde am 15. Juni 2005 gelegt. Am 25. September 2006 wurde das Richtfest gefeiert. Die Messe soll provisorisch im Juni 2007 sowie endgültig vom 19. bis 21. Oktober 2007 eröffnet werden.

Projektgesellschaft Neue Messe

Die neue Messe wird von der Projektgesellschaft Neue Messe GmbH & Co. KG gebaut. Der Projektgesellschaft gehören das Land Baden-Württemberg, die Stadt Stuttgart, die Stuttgarter Messe- & Kongressgesellschaft (SMK) sowie die Flughafen Stuttgart GmbH an. Betrieben wird die Landesmesse später von der SMK.

Im Jahr 1998 wurde die Projektgesellschaft gegründet. Ihr wurde von den Gesellschaftern, dem Land Baden-Württemberg, der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Verband Region Stuttgart, die Aufgabe übertragen, die Neue Messe Stuttgart zu planen und zu bauen. Parallel zur Standortsuche beschloss der Landtag von Baden-Württemberg im Dezember 1998 das Landesmessegesetz. Dieses bildete die Grundlage für das Genehmigungsverfahren für den Bau der Neuen Messe Stuttgart in Form der Planfeststellung.

Seit Oktober 1998 leitet Ulrich Bauer als Geschäftsführer die Projektgesellschaft. Ihm zur Seite stehen als Geschäftsführer seit Dezember 2002 Walter Schoefer (Geschäftsführer Flughafen Stuttgart) und seit Mai 2004 Ulrich Kromer von Baerle (Geschäftsführer der Stuttgarter Messe- und Kongressgesellschaft). Walter Schoefer vertritt die Interessen der Flughafengesellschaft, die den Bau und Betrieb der Parkierungseinrichtungen übernimmt. Ulrich Kromer von Baerle bringt sich im Hinblick auf die Funktionalität und sonstigen Belange des künftigen Betreibers ein.

Bis zum Baubeginn im September 2004 war die Hauptaufgabe der Projektgesellschaft die Planung, wie Organisation des Architektenwettbewerbs, Abschluss aller Planerverträge, Erwirken der Baugenehmigung im Rahmen eines komplexen Planfeststellungsverfahrens, Grunderwerb und Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen. Für das Planfeststellungsverfahren beispielsweise waren 18 Ordner mit 182 Plänen, 2100 Seiten Text und mehr als 20 Fachgutachten notwendig.

Seit dem Baubeginn der Arbeiten kamen neue Tätigkeitsschwerpunkte für die Mitarbeiter der Projektgesellschaft hinzu und mit fortschreitendem Bau ist auch die Belegschaft auf mittlerweile zwölf Personen angewachsen. Sie kümmern sich federführend um Planung und Pläne, Infrastruktur, Rohbau, Hochbau, Recht und Verwaltung, Organisation oder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Stuttgarter Messe- & Kongressgesellschaft

Die Stuttgarter Messe- & Kongressgesellschaft mbH (SMK) ist der größte Messe- und Kongress-Betreiber Baden-Württembergs. Sie betreibt sowohl das alte Messegelände auf dem Killesberg als auch zukünftig die Landesmesse. Die SMK gehört zu 100 Prozent der Stadt Stuttgart.

Neben dem Messegelände gehören weitere Geschäftsbereiche zur SMK: Sie betreibt die Hanns-Martin-Schleyer-Halle, die größte Stuttgarter Mehrzweckhalle. Eine hundertprozentige Tochter der SMK, die MSI (Messe Stuttgart International), organisiert Messeprojekte in der ganzen Welt.

Zur SMK gehört auch das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle Stuttgart (KKL) und das der Killesberg-Messe angegliederte Messe Congress Centrum Stuttgart (MCCS). Außerdem betreibt sie das Eintrittskartensystem Easy Ticket Service.