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Fußball in der Türkei

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Fußball ist die beliebteste Sportart in der Türkei. Der türkische Fußballbund wurde im Jahre 1923 gegründet und seit 1959 werden die professionellen Ligaspiele in der Süper Lig ausgetragen. Die türkische Nationalmannschaft feierte ihren größten Erfolg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002, als sie den 3. Platz erreicht hatten.

Geschichte

Die ersten Entwicklungen

Frühes Fußballländerspiel (1872)

Der heutzutage im Alltag die Aufmerksamkeit großer Bevölkerungsgruppen auf sich ziehende Fußball wurde in der türkischen Geschichte unter den im Mittelasiatischen Raum lebenden Turkvölkern als Tepük sehr bekannt und war ein gern gespieltes Spiel. Tepük als Spiel fand als erstes seinen Platz in der türkischen Geschichte. Den Höhepunkt erreichte Tepük, als es an die in den europäischen Staaten geltenden Regeln angepasst wurde und seitdem unter dem modernen Namen Futbol gespielt wird.

Im Gegensatz zu Tepük erlangte das moderne Fußballspiel in der Türkei unter den Türken einen genau umgekehrten Einzug in die türkische Geschichte. Kurz vor Ende des damals herrschenden Osmanischen Reiches war der Sultan strikt dagegen, dass Jugendliche oder Erwachsene sich zusammen trafen und an vereinsähnlichen Aktivitäten teilnahmen. Das war aber nur den damals in der Türkei lebenden Ausländern erlaubt, sehr zum Leidwesen der türkischen Fußballfans. Deshalb waren die ersten Fußballspieler Ausländer oder Muslime anderer Länder. Sie gründeten auch die ersten Fußballclubs in der Türkei.

Die 1890 in Izmir lebenden und mit Wirtschaft beschäftigten englischen Familien Giraud Whittal und Charnaud hatten in ihrer Freizeit Fußball gespielt und waren die Vorreiter des türkischen Fußballs. Gleich darauf wurde um 1895 von den in Istanbul lebenden Fußballbegeisterten Engländern unter der Schirmherrschaft des englischen Anwalts Mr. Henry Pears und Mr.James Lafontaine die erste Fußballmannschaft unter dem Namen F.C.WIEN gegründet.

Zu dieser Zeit durften die türkischen Fußballfans ihr Interesse nicht zeigen und wegen der Verbote traute sich niemand in der Öffentlichkeit das Wort Fußball auch nur zu erwähnen. Trotz der Verbote gründeten der damalige Matrosenlehrling Fuat Hüsnü (Kayacan) und der damals im Außenministerium tätige Resat Bey (Dalyan) 1899 den Fußballclub der Black Stocking (Schwarze Socken), und 1901 den ersten türkischen Fußballclub, dessen Mannschaft erstmals aus Türken bestand und Kadiköy Futbol Club hieß. Die Spieler hießen: Fuat Hüsnü, Reşat, Kemani, Fahri, Nurettin, Hafiz Mehmet, F.Mustafa, Emcet, Tamburinspieler Osman Pehlivan und Sevki.

Black Stocking verlor sein erstes Spiel gegen die byzantinische Mannschaft Kadiköy Rum (griechisch)mit 1:5. Erst als das Spiel zu Ende war, bemerkten die Palastwächter, dass die Mannschaft von Black Stocking Türken waren. Da es Ihnen verboten war Fußballzu spielen, wurden sie festgenommen und anschließend verbannt. Die Mannschaft existierte damit nicht mehr. Nur Fuat Hüsnü gelang es zu entkommen, er spielte später unter dem Decknamen Bobby in der englischen Fußballmannschaft Kadiköy F.C unbemerkt weiter.

1902 wurde unter der Schirmherrschaft von Mr. James Lafontaine und Mr. Horace Armitage die erste offizielle Mannschaft in der Türkei in Kadiköy von Engländern und Griechen gegründet und hieß Cadikoey Football Club (Kadiköy Futbol Club). Bald darauf wurde von den Engländern die Moda F.C. und von den Griechen die Elpis F.C., und Imogene F.C. die den Namen der englischen Botschaftsyacht trug, gegründet. Somit existierten im Jahre 1904 in Istanbul vier Fußballmannschaften. Im gleichen Jahr fanden in Izmir die ersten Ligaspiele statt. In Istanbul gründeten die vier Fußballclubs mit James Lafontaine als Präsidenten die Istanbul Futbol Liga und vereinbarten immer Sonntags zu spielen. Deshalb wurde sie auch Sonntags-Liga genannt. Aus diesem Anlass hat Mr. Henry Pears einen wertvollen Silber-Pokal aus England einführen lassen um den Pokal nach 10 Jahren an den Ligabesten zu geben. Die Ligaspiele wurden auf dem Platz des heutigen Fenerbahçe S.K. Stadions, der damals Papst Wiese hieß, gespielt. Die ersten Ligaspiele der Türkei dauerten bis Mitte 1915.

Die ersten Ligaspiele

Die ersten Zuschauer der Sonntags-Ligaspiele waren zum größten Teil Engländer und Griechen. Nur wenige Türken befanden sich unter ihnen. Mit der Zeit wurde das Fußballspiel vom Gesetz her und von Sultan Abdülhamit II. jedoch lockerer gesehen. Dadurch ermutigt, wurden neue türkische Fußballclubs in İzmir und İstanbul gegründet.

Von den Schülern des Galatasaray Sultan´s Kolleg wurde 1905 eine Mannschaft ohne Clubnamen gegründet. Zu den Spielern gehörten: Ali Sami (Yen), Asim Tevfik (Sonumut), Emin Bülent (Serdaroglu), Bekir (Sitki), Nikolof (Kaptan), Tahsin Nahit und Abidin Daver. Da es sich um Schüler des Galatasaray Gymnasium handelte, tauften die Zuschauer die Mannschaft in Galatasaray F.C.

Nach der Gründung des Galatasaray F.C. wurde in Kadiköy vom Saint Joseph Kolleg der Türkischlehrer Ender, Hintli Asaf (der Inder), Nurizade Ziya, Galip, Nasuhi, Sevkati, Elkatipzade Mustafa und sein Bruder Haldun, Hakki Saffet, Ayetullah, Hasan und Hüseyin Bey ein neuer Fußballclub gegründet. So entstand 1907 der Verein Fenerbahçe S.K..

Etwa ein Jahr später wurden mit der Bekanntgabe der 2. Konstitutionellen Regierungsperiode Vefa F.C. und Beykoz F.C. gegründet, womit sich der türkische Fußball seine Existenz sicherte. Der 1903 gegründete Beşiktaş Gymnastik Club nahm im Jahre 1910 den Beşiktaş F.C. in seine Aktivitäten auf und hatte damit einen neuen Fußballclub geschaffen. 1912 wurde durch den Fenerbahçe S.K., Türk Idman Ocagi und andere Organisationen die Freitagsliga gegründet. Wegen des Balkankrieges konnten sie ihre Aktivitäten erst 1915 aufnehmen. Die Gründung der Freitagsliga zog das Interesse der Sonntagsligisten auf sich. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges löste sich die Sonntagsliga auf, worauf sich die türkischen Fußballclubs in Gruppen teilten und die İstanbul Fußballvereinigungsliga und die İstanbul Champions Liga gegründeten. 1915 - 1916 wurden diese beiden Ligen vereint und in der Freitagsliga neu organisiert. 1918 wurden von dem aus Beşiktaş stammenden Seref Bey die Freitagsliga und die Türk İdman Birliği Liga vereint.

In der Entwicklungsphase des türkischen Fußballs wurde sehr hart gespielt, da die Regeln nicht genug bekannt waren. So wurden beispielsweise sehr hohe Bälle geschlagen, ein Gruppenangriff auf den Torwart gestartet und gegnerische Spieler durch offensichtliches Beinstellen zu Fall gebracht, so wurde das als Erfolg gefeiert. Auch die Schiedsrichter konnten in dieser Zeit nicht gerade behaupten, die Regeln zu kennen. Die Spiele fanden damals meistens ohne Seitenschiedsrichter statt oder es wurde einem Fußballfan ein weißes Tuch in die Hand gedrückt und der übernahm dann die Aufgaben des Seitenschiedsrichters. Sowohl die Fußballplätze als auch die Spielgeräte entsprachen in keiner Weise den Regeln. Mit der Zeit aber wurde das technische Spielverständnis immer wichtiger. Die türkische Nationalmannschaft hatte in dieser Zeit ihre erste ausländische Begegnung und verlor gegen die Nationalelf der Rumänen mit 0:1.

Etwas später spielte die rumänische Nationalelf gegen den Galatasaray F.C. und verlor 4:7. Im Jahre 1921 hatten die Istanbuler Auswahlmannschaften gegen mehrere mitteleuropäische Fußballclubs gespielt und dabei fiel deutlich auf, dass das Fußballspiel in der Türkei weit hinter dem europäischen Fußball zurücklag. Diese Amateurbegegnungen waren für den türkischen Fußball sehr lehrreich.

Gründung des Fußball-Verbandes und der Süper Lig

In der Gründungsphase der türkischen Republik wurden für den türkischen Fußball viele wichtige Entscheidungen getroffen. So wurde 1922 durch die Gründung der "Türkiye Idman Cemiyeti Ittifaki" (Liga) ein Wendepunkt erreicht und 1923 die "Türkische Fußball Föderation" gegründet. Sie wurde im gleichen Jahr als Mitglied in die FIFA aufgenommen. Somit errang der türkische Fußball im ganzen Land eine große Bekanntheit und wurde dabei immer wirtschaftlicher. Die beiden Istanbuler Amateurligen spielten bis 1952, danach fanden die Istanbul Professional Ligaspiele statt. [1]

Im Jahre 1959 wurde dann die erste türkische Profiliga gegründet, die Süper Lig. Diese Liga wird seitdem landesweit mit 18 Mannschaften in der höchsten Spielklasse ausgespielt.

Profifußball

Süper-Lig

Die höchste türkische Spielklasse ist die Turkcell Süper Lig, bei dem 18 Mannschaften um die Meisterschaft spielen. Turkcell ist ein türkischer Telefonanbieter, welcher seit dem 10. August 2005 die Liga sponsort. Seit Gründung der Liga schafften es bislang nur vier Vereine die Meisterschaft zu erobern: Die drei Istanbuler-Topklubs Fenerbahçe S.K., Galatasaray (beide mit jeweils 16 Meistertiteln) und Beşiktaş (12), sowie Trabzonspor (6) welcher zwischen 1976-1984 ihre besten Jahre feiern konnte.

Momentan liegt die Türkei auf Rang 13 der 5-Jahres-Wertung. Dadurch spielen die besten zwei Teams aus der Türkei in der Champions-League Qualifikation. Der Tabellendritte und der Pokalsieger qualifizieren sich für den UEFA-Cup, der fünfte türkische Vertreter muss für den Bewerb einen Gegner im UI-Cup bezwingen.

Aktueller Meister ist Galatasaray Istanbul. Folgende Vereine spielen in der neuen Saison 2006/07 in der Süper Lig: MKE Ankaragücü, BB Ankaraspor, Antalyaspor, Beşiktaş JK, Bursaspor, Çaykur Rizespor, Denizlispor, Fenerbahçe S.K., Galatasaray SK, Gaziantepspor, Gençlerbirligi Ankara, Kayserispor, Kayseri Erciyesspor, Konyaspor, Sakaryaspor AS, Sivasspor, Trabzonspor und Vestel Manisaspor.

Das Ligasystem:

In der Türkei gibt es drei Profiligen:

  • Süper Lig: 18 Vereine spielen jeweils zweimal in 34 Spieltagen gegeneinander um die Meisterschaft. Die letzten drei Vereine steigen in die 2. Liga / A-Kategorie ab.
  • 2. Liga, welcher in zwei Kategorien geteilt ist:
    • 2. Liga / A-Kategorie: Die zweithöchste Spieklasse, bei dem ebenfalls 18 Vereine gegeneinander antreten. Die ersten drei der Tabelle steigen in die Süper Lig auf, die letzten drei steigen in die B-Kategorie ab.
    • 2. Liga / B-Kategorie, welcher aus fünf Gruppen mit je 10 Mannschaften besteht, die je nach Region aufgeteilt werden. Nach 18 Spieltagen steigen die Tabellenersten und -zweiten in die "Yükselme Grubu" auf, wo die Aufsteiger ermittelt werden, während die restlichen Vereine eine Rückrunde spielen müssen, von denen die letzten zwei Teams in die 3. Liga absteigen. Die zwei besten Teams der "Yükselme Grubu" steigen direkt in die 2. Liga A auf. Die Tabellendritten bis -achten spielen per K.O. System jeweils zweimal gegeneinander, bei dem der Finalgewinner als dritte Mannschaft aufsteigt.
  • 3. Liga: Sie besteht aus vier Gruppen mit je 16 Mannschaften (insgesamt 64 Drittligisten). Die Tabellenersten und -zweiten jeder Gruppe steigen automatisch in die 2. Liga B auf, die Tabellendritten kämpfen in der Relegation um den Aufstieg. Die letzten zwei Teams aus jeder Gruppe steigen am Ende der Saison in die Amateur-Ligen ab.
Niveau Liga
1 Süper Lig
(Türkcell Süper Lig)
18 Clubs - 3 Absteiger
2 İkinci Lig A-Kategorisi
(Türk Telekom Lig A)
18 Clubs - 3 Aufsteiger / 3 Absteiger
3      İkinci Lig B / 1. Grup     
(Nord- und Westtürkei)
10 Clubs
  İkinci Lig B / 2. Grup  
(West- und Südtürkei)
10 Clubs
İkinci Lig B / 3. Grup
(Zentraltürkei)
10 Clubs
İkinci Lig B / 4. Grup
(Zentraltürkei bzw. Nordtürkei)
10 Clubs
     İkinci Lig B / 5. Grup     
(Osttürkei)
10 Clubs
4 3. Lig / 1. Grup
16 Clubs
3. Lig / 2. Grup
16 Clubs
3. Lig / 3. Grup
16 Clubs
3. Lig / 4. Grup
16 Clubs
5+ Ligen auf Provinzebene

Pokal

Beşiktaş feiert den Supercup-Sieg 2006

Die Fortis Türkiye Kupası ist der nationale Pokalbewerb der Türkei, welcher seit 1962 ausgespielt wird. Die Pokalsieger qualifizieren sich als vierten Vertreter für den UEFA-Cup und bestreiten mit den türkischen Meister das Finalspiel um den türkischen Supercup. Rekordpokalsieger ist mit 14 Titeln Galatasaray Istanbul, gefolgt von Trabzonspor (7 Pokaltitel), Beşiktaş JK (6) und Fenerbahçe S.K. (4). Aktueller Pokalsieger ist Beşiktaş JK, welcher das Finale im Jahre 2006 gegen Fenerbahçe S.K. mit 3:2 nach Verlängerung gewann.

Europapokal

Für die größten internationalen Erfolge im Europapokal sorgte Galatasaray Istanbul. Die Mannschaft gewann im Jahre 2000 sowohl den UEFA-Cup als auch den UEFA-Supercup.

Champions-League

Seit 1997 ist eine türkische Mannschaft ununterbrochen in der Champions-League dabei. Für die stärksten Auftritte einer türkischen Mannschaft in diesem Bewerb sorgte Galatasaray. Die Istanbuler zählen mit 20 Champions-League Teilnahmen zu den am Häufigsten vertretenen Mannschaften in der Königsklasse. Ihren ersten großen Erfolg feierten sie in der Saison 1988/89, als sie überraschenderweise das Halbfinale erreichten. Besonders bemerkenswert war das Viertelfinale, als sie den damaligen Spitzenverein Neuchatel Xamax in der Schweiz mit 0:3 geschlagen geben mussten und durch ein sensationelles 5:0 in der türkischen Heimat das Hinspielresultat doch noch wett machen konnte. Im Halbfinale scheiterten sie dann an Steaua Bukarest mit 1:1 und 1:4.

In der Saison 2000/01 sorgten sie als amtierender UEFA-Cup Sieger für Furore. Nachdem sie die Gruppenphase mit Sturm Graz, den Glasgow Rangers und dem AS Monaco überstanden hatte, erreichten sie die 2. Gruppenphase der Champions-League. Dort konnten sie vor heimischer Kulisse durch bärenstarken Auftritten gegen AC Mailand, Deportivo La Coruna und Paris St. Germain senstaionell das Viertelfinale erreichen. Auch dort stellten sie ihre Heimstärke unter Beweis und gewannen gegen den haushohen Favoriten Real Madrid mit 3:2, schieden aber im Rückspiel mit 0:3 aus. Zuvor stellte die Mannschaft im Jahre 2000 einen Rekord auf: Sie gewannen 11 von 15 Spielen in der Königsklasse.

Für die Champions-League konnten sich auch die anderen Istanbuler-Topklubs Fenerbahçe S.K. und Beşiktaş mehrmals qualifizieren, jedoch konnten sie dabei keine großen Erfolge feiern.

UEFA-Cup

Als bislang einzige Mannschaft gewann Galatasaray Istanbul im Jahre 2000 den UEFA-Cup. Nach einem mäßigen Auftritt in der Champions-League, qualifizierten sich die Istanbuler als Gruppendritter für die 3. Runde des UEFA-Cups. Dort gelangen Galatasaray souveräne Siege gegen Kaliber wie FC Bologna, Borussia Dortmund, RCD Mallorca und Leeds United, womit sie erstmals das Finale erreichen konnten. Dort spielten sie 120 Minuten lang gegen das höher eingeschätzte Team Arsenal London mit 0:0, bis sie am Anschluss das Elfmeterschießen mit 4:1 gewannen und die Trophäe für sich behaupten konnten.

Auch Beşiktaş konnte in der Saison 2002/03 im UEFA-Pokal überzeugen: Nach Siegen gegen FK Sarajevo, Deportivo Alavés, Dynamo Kiew und Sparta Prag, erreichten sie erstmals das Viertelfinale. Lazio Rom stellte sich damals als eine Nummer zu groß für Beşiktaş, wodurch sie nach zwei Niederlagen ausscheiden mussten.

Für die größte Überraschung eines Unterdogs sorgte Gençlerbirliği Ankara in der Saison 2003/04: Sie bezwangen die UEFA-Cup Favoriten Blackburn Rovers, Sporting Lissabon und AC Parma souverän und erreichten das Achtelfinale. Dort besiegten sie den FC Valencia (der noch im selben Jahr den UEFA-Pokal holen konnte) mit 1:0, schieden aber im Rückspiel unglücklich nach Verlängerung aus.

Supercup

Galatasaray SK konnte im Jahre 2000 ebenfalls den UEFA-Supercup holen. Sie bezwangen den damaligen Champions-League Sieger Real Madrid mit 2:1 und holten damit ihren zweiten europäischen Pokal.

Sonstiges

Außerdem gewann Fenerbahce Istanbul im Jahre 1967 den Balkans Cup, ein ehamliges Turnier der von Vertretern aus der Türkei, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Albanien und dem ehemaligen Yugoslavien zwischen 1960 bis 1994 ausgespielt wurde.

Nationalmannschaft

Hauptartikel: Türkische Fußballnationalmannschaft

Der türkische Fußballbund wurde im Jahre 1923 gegründet, zeitgleich wurde am 26. Oktober ihr erstes Länderspiel übertragen. In Istanbul endete die Partie gegen Rumänien mit 2:2. Die Türkei konnte sich bislang für zwei WM-Endrunden, zwei EM-Endrunden und einer Confed-Cup-Endrunde qualifizieren. Ihren größten Erfolg feierte man bei der WM 2002 als die Mannschaft überraschend den 3. Platz geholt hatte.

Weltmeisterschaften

Die Türkei konnte sich erstmals bei der WM 1954 in der Schweiz qualifizieren, als sie in der Qualifikation die Spanier schlugen. In der Gruppenphase unterlagen die Türken in ihrem ersten WM-Spiel gegen die deutsche Nationalelf mit 1:4. Am nächsten Spieltag konnten sie ihren ersten Kantersieg feiern, beim 7:0 gegen Südkorea. Nachdem die Türkei und Deutschland punktgleich in der Gruppe B standen, mussten die Türken für das Erreichen des Viertelfinales das Entscheidungsspiel gegen das spätere Weltmeister-Team aus Deutschland gewinnen, doch die Partie endete mit 2:7 und bedeutete das Aus für die Türken.

Nach 48 Jahren Pause konnte sich die Türkei für die WM 2002 in Südkorea und Japan qualifizieren, nach dem ihnen im Relegationsspiel gegen Österreich ein 5:0 gelang. Unter Şenol Güneş gelang der türkischen Elf der zweite Platz in einer Gruppe mit Brasilien, Costa Rica und China, womit sie sich für das Achtelfinale qualifizieren konnten. Dort schlugen sie den Gastgeber Japan mit 1:0 und zogen ins Viertelfinale ein. Die Sensation war perfekt, als die Türken das Überraschungsteam aus Senegal bezwangen und erstmals das Halbfinale erreichten, wo sie sich gegen das spätere Weltmeisterteam aus Brasilien geschlagen geben mussten. Am Ende bezwang die Güneş-Elf den zweiten Gastgeber Südkorea im Spiel um Platz 3. Bemerkenswert war Sükürs früher Führungstreffer, welcher nach nur 11 Sekunden nach Anpfiff das Tor traf. Dieser zählt bis heute noch als schnellstes Tor in der WM-Geschichte.

Europameisterschaft

Die türkische Nationalelf konnte sich erst im Jahre 1996 für eine Europameisterschaft qualifizieren. In der EM 96 in England schied die Türkei punkt- und torlos in der Gruppenphase nach Niederlagen gegen Kroatien, Dänemark und Portugal aus.

Vier Jahre später konnten sich die Türken erneut für die EM qualifizieren, die in der Niederlande und in Belgien stattfand. Nach einer Pleite gegen Italien (1:2), konnten sie in den nächsten Spielen gegen Schweden punkten und den Gastgeber aus Belgien mit 2:0 besiegen. Damit stand die Türkei erstmals im EM-Viertelfinale, wo sie auf Portugal trafen. Trotz eines guten Spieles, musste die Türkei sich geschlagen geben und mit 0:2 verlieren.

Konföderationen-Pokal

Aufgrund einer Absage der deutschen Nationalmannschaft vertrat der ehemalige WM-Dritte Türkei als europäische Mannschaft den Konföderationen-Pokal 2003, da der Europameister von 2000 Frankreich als Gastgeber bereits qualifiziert war. Zunächst musste die Mannschaft eine überraschende 1:2 Niederlage gegen Kamerun einstecken. Durch einen Arbeitssieg gegen die USA und einer bärenstarken Leistung gegen den damaligen Weltmeister Brasilien, konnte sich die Türkei letztendlich doch für das Halbfinale qualifizieren. Dort unterlag man auswärts gegen den späteren Turniersieger aus Frankreich mit 2:3, nachdem die Türkei in der 86. Minute einen wichtigen Elfmeter verschossen hatte. Die von Şenol Güneş trainierte Mannschaft sicherte sich beim Spiel um Platz 3 gegen Kolumbien nach einem 2:1 Sieg den dritten Platz.

Stadien

Die größte Spielstätte der Türkei ist das neugebaute Atatürk-Olympiastadion, welches bis zu 82.300 Zuschauern fasst. Das Stadion wurde von der UEFA als Fünfsternestadion ausgezeichnet und ist das fünfgrößte Stadion Europas. Damals galt das Stadion als Heimstätte für den türkischen Fußballclub Galatasaray Istanbul, jedoch spielt die Mannschaft aufgrund mangelnder Beliebtheit der Fans wieder im Ali Sami Yen Stadion. Heute wird das Stadion hauptsächlich für die Länderspiele der Türkei ausgetragen. Im Atatürk-Olympiastadion wurde das Champions-League Finale 2005 zwischen den FC Liverpool und dem AC Milan ausgetragen.

Zu den weiteren bekannten türkischen Stadien zählt das Şükrü-Saraçoğlu, das Inönü Stadion und das Ali Sami Yen Stadion, welche alle in Istanbul liegen. Galatasaray Istanbul plant den Bau des neuen Aslantepe-Stadion, welches die Zuschauerkapazität von 55.000 Zuschauern haben wird. Im Jahre 2009 wird im Şükrü-Saraçoğlu das zukünftige UEFA-Cup-Finale ausgetragen.

Siehe auch

Quellenangabe

  • Zur Geschichte des türkischen Fußballs: Türkcity.de
  • Vorlage:Navigationsleiste Fußball in der Türkei