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Oelde

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Die Stadt Oelde ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf im Münsterland mit etwa 30.000 Einwohnern. Nachbargemeinden und -städte sind im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend: Beelen, Herzebrock-Clarholz, Rheda-Wiedenbrück, Langenberg, Wadersloh, Beckum, Ennigerloh


Geschichte

Die Stadt Oelde wurde um 890 erstmalig urkundlich als „Ulithi im Dreingau“ im Urbar des Klosters Werden erwähnt. 1457 vernichtete eine Feuersbrunst die Stadt. Im Jahr 1498 zählte Oelde nach dem Wiederaufbau 750 Bürger. 1605 wütete ein weiteres Feuer und zerstörte insgesamt 18 Häuser, Scheunen und das Rathaus. Im Jahr 1800 brach erneut ein Großfeuer aus, dem 2/3 aller Gebäude zum Opfer fallen. 1804 erhielt Oelde das Stadtrecht. 1847 wurde Oelde durch den Bau der Eisenbahnlinie Minden-Köln an das Eisenbahnnetz angebunden. Damit folgte auch die Industrialisierung der Stadt Oelde. Durch die internationale Presse ging Oelde 1880 mit der Geschichte vom Oelder Wind. 1939 erhielt Oelde im Zuge des Baus der heutigen Autobahn A 2 eine eigene Abfahrt. In den fünfziger und sechziger Jahren kam mehrfach hoher Besuch nach Oelde. Diplomaten folgten der Einladung der Bundespräsidenten Heuss und Lübke zur Jagd auf Niederwild im Staatsforst Geisterholz. Diese Veranstaltung war allgemein bekannt als „Diplomatenjagd“. 1970 bis 1971 erfolgte die Eingemeindung von Lette, Sünninghausen und dem Kirchspiel Oelde. 1975 wurde Stromberg eingemeindet.

Die Stadt Oelde richtete im Jahr 2001 die bisher erfolgreichste Landesgartenschau in NRW mit mehr als 2,2 Millionen Besuchern aus. Das Hauptthema hieß Blütenzauber & Kinderträume. In das Gartenschaugelände wurde der damalige Bereich des Stadtparks mit eingebunden und mit weiteren Teilabschnitten renaturiert. Das Gelände wird seit Ende der Landesgartenschau kommerziell bewirtschaftet und trägt nun den Namen Vier-Jahreszeiten-Park.

Stadtwappen

In Blau ein nach oben offener silberner (weißer) Halbmond, darüber ein sechsstrahliger silberner (weißer) Stern.

Mond und Stern sind ein selbstredendes Wappenschild, in dem symbolhaft die Worte des Kirchenpatrons Johannes des Täufers: „Jener (Christus) muss wachsen, ich (Johannes) muss abnehmen“, wiedergegeben sind.

Das Wappen ist am 16. März 1910 dem damaligen Amt Oelde verliehen worden und wird in Rechtsnachfolge von der Stadt Oelde genutzt.

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998 - 29.126
  • 1999 - 29.138
  • 2000 - 29.227
  • 2001 - 29.406
  • 2002 - 29.469
  • 2003 - 29.376
  • 2004 - 29.317
  • 2005 - 29.393
  • 2006 - 31.016

Politik

Kommunalwahl 2004

Die Stadtratswahlen am 26. September 2004 ergaben folgendes Ergebnis:

Partei Wahlergebnis Anzahl der Sitze im Rat
CDU 48,1 % (−11,7 %) 15
SPD 21,1 % (−1,4 %) 7
FWG 13,6 % (+5,3 %) 4
FDP 8,7 % (+4,4 %) 3
Grüne 8,5 % (+3,5 %) 3

Bürgermeisterwahl: Helmut Predeick (CDU): 70,5 %

Ortsteile

Stadtteile sind

Stromberg

Der Ortsteil Stromberg hat 4555 Einwohner und liegt leicht südöstlich von Oelde an der Bundesstraße B61.

Stromberg wurde 1177 erstmals als Landesburg der Bischöfe von Münster (Westfalen) urkundlich erwähnt. Bis 1803 war es fürstbischöflicher Verwaltungsbezirk, bis 1975 eine eigenständige Titularstadt.

Dominierend sind Möbelindustrie, Landwirtschaft und Obstanbau (Pflaumen).

Sehenswürdigkeiten:

  • Ruinen der einzigen Höhenburg des Münsterlandes
  • Burgplatz und das älteste Burgmannshaus Westfalens (Mallinckrodthaus; 14. Jh.)
  • Pfarrkirche „St. Lambertus“ (12. Jh.)
  • Wallfahrtskirche „Hl. Kreuz“ (geweiht 1344)
  • Freilichtbühne (seit 1923)
  • Haus Nottbeck, Museum für Westfälische Literatur



Lette

Lette liegt mit seinen 2236 Einwohnern im Norden des Oelder Stadtgebietes. Bevor Lette im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahr 1971 Oelde zugeschlagen wurde, wobei sich die Letter Bevölkerung mehrheitlich für Oelde aussprach, gehörte es zum Amt Herzebrock.

Von Oelde aus kommend liegt am Ortsanfang der größte Arbeitgeber dieses Ortsteiles, der Haushaltsgerätehersteller Miele.

Die im Ortskern liegende St.-Vitus-Kirche ist ein Bestandteil der Seelsorgeeinheit Oelde und wird von der Oelder Pfarrgemeinde St. Joseph federführend verwaltet.

Sünninghausen

Die Ortschaft Sünninghausen bildet zusammen mit der Bauernschaft Keitlinghausen den Ortsteil Sünninghausen, in dem 1265 Einwohner leben. Um in diesen Ortsteil zu kommen muss man Oelde in Richtung Süden verlassen.

Der Bereich Keitlinghausen ist durch die Landwirtschaft geprägt, während im dicht besiedelten Ortskern Sünninghausen die Firma Tigges mit ihren Gussprodukten als Arbeitgeber hervorsticht.

Weiterhin findet hier jedes Jahr am Karnevalssonntag der einzige Karnevalsumzug in Oelde statt.

Wirtschaft & Infrastruktur

Gemeindesteuern

Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt 390 %. Die Hebesätze für Grundsteuer A bzw. Grundsteuer B liegen bei 175 % bzw. 340 %. Stand: 2005

Ansässige Unternehmen

Die heimische Wirtschaft wird durch die Möbel- und Holzindustrie, Maschinenbaubetriebe, einer Brauerei sowie einer über 350 Jahre alten Brennerei geprägt. Hinzu kommen die üblichen Handwerksbetriebe.

Bauindustrie:

  • Probst

Getränke:

Handelsunternehmen:

  • Zurbrüggen Wohnzentrum
  • Norsonic-Tippkemper GmbH
  • WBV Westdeutscher Bindegarn-Vertrieb
  • SØR Rusche
  • S & Z Verpackung GmbH

Holzindustrie:

  • Holzbau van Kempen
  • Holz Stoll
  • Holzbau Krampe

Lebensmittel:

  • Ringhoff - Westfälische Fleisch- und Wurstwaren

Maschinenbau:

  • GEA Westfalia Separator
  • Haver & Boecker
  • Hammelmann Maschinenfabrik
  • Ventilatorenfabrik Oelde GmbH
  • Miele
  • Göcking Konstruktion GmbH

Möbelindustrie:

  • Loddenkemper
  • IRO - Möbelfabrik
  • OBUK Haustürfüllungen

Im Bereich Medien hat der Verlag Holterdorf eine dominierende Stellung. Neben der Tageszeitung Die Glocke hält der Verlag auch Anteile an dem lokalen Radiosender Radio WAF mit Sitz in Warendorf.

Verkehr

Der Bahnhof Oelde liegt an der Bahnstrecke Hamm–Minden. Er wird jeweils im Stundentakt vom RE 6Westfalen-ExpressDüsseldorfDortmundBielefeldMinden sowie von der RB 69 „Westfalen-Bahn“ Münster–Hamm–Bielefeld bedient, sodass insgesamt ein Halbstundentakt besteht. Beide Linien werden von DB Regio NRW betrieben.

Mit der Anschlussstelle Oelde ist die Stadt an die Bundesautobahn 2 OberhausenBerlin angebunden. Parallel zur Autobahn verläuft durch den Stadtteil Stromberg die Bundesstraße 61.

In Oelde selbst gibt es eine Hauptverkehrsachse. Beginnend im Oelder Norden mit der „Warendorfer Straße“ bis in die Stadtmitte. Es schließt sich die „Konrad-Adenauer-Allee“ an die im späteren Verlauf in die Straße „In der Geist“ übergeht, welche direkt an der Autobahn vorbeiführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke in Oelde

  • Die katholische Pfarrkiche St. Johannes der Täufer gehört zu den ältesten Pfarrkirchen der Diözese. Die Ostteile des jetzigen Baues stammen noch von einer dreischiffigen Hallenkirche des 14. Jahrhunderts, die 1457 abbrannte und in späterer Zeit mehrfach verändert wurde. 1864 wurde sie nach Westen hin verlängert und mit einem Turm versehen. Im Inneren zieht vor allem das 1491 bezeichnete Sakramentshäuschen die Aufmerksamkeit auf sich, das aus der Bunickmann-Werkstatt stammen dürfte. Unter den übrigen Ausstattungsstücken ist der spätgotische Taufstein mit Maßwerkverzierung hervorzuheben.
  • Die evangelische Stadtkirche wurde 1880 als neugotische Saalkirche mit viergeschossigem Westturm errichtet. Die Ausstattung aus der Erbauungszeit mit Altar, Kanzel und Orgel hat sich zu einem großen Teil erhalten.
  • Ehemaliges Amtsgericht (Stadtbücherei). Der zweigeschossige Putzbau mit Krüppelwalmdach stammt im Kern von 1611. Das heutige Erscheinungsbild geht allerdings auf einen Umbau von 1831 zurück.
  • In der Innenstadt haben sich nur wenige ältere Wohnbauten erhalten; viele wurden vor allem für die Nutzung als Geschäftshaus an der Langen Straße stark verändert. Einen recht guten Eindruck von der früheren Bauweise bietet Geistraße 6. Das kleine eingeschossige Dielenhaus in Fachwerkkonstruktion entstand um 1700. Die Eingangstür ist mit einem klassizistischen Oberlicht versehen. An der Frontseite findet sich eine nachträglich angefügte Utlucht des 18. Jahrhunderts.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Sünninghausener Karneval
  • Pott's-Brauerei Festival
  • Pfingstenkranz
  • Margaretenkirmes
  • Radio WAF Muttertag im Vier-Jahreszeiten-Park
  • Sparkassen-Citylauf
  • Kneipenfestival "Oelde Live"

Persönlichkeiten

in Oelde geboren

mit Oelde verbunden

Städtepartnerschaften

Im Rahmen der Kommunalverwaltungshilfe Ost

Sonstiges

1835 wurde der Ort Westphalia (Missouri) von einer Gruppe Deutscher Einwander aus Paderborn und Oelde gegründet. Dr. Bernhard Bruns und seine Brüder hatten hier als erste Farmen in Maries Valley aufgebaut und den neuen Ort zunächst New Westphalia genannt. Später wurde der Ort umbenannt. 1848 wurde die St. Joseph Kirche errichtet.