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Aziridin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Datei:Aziridin.gif
Allgemeines
Name Ethylenimin
Andere Namen

Aziridin, Azacyclopropan

Summenformel CH2NHCH2
Kurzbeschreibung

Farblose, flüchtige, reaktionsfreudige Flüssigkeit von ammoniakartigem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 151-56-4
Wikidata Q409141
Eigenschaften
Molare Masse ?
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,8 g·cm−3

Schmelzpunkt

-74 °C

Siedepunkt

56 – 57 °C

Dampfdruck

- Pa

Löslichkeit

löslich in Wasser

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
MAK

0,8 ppm (Klasse 2)

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Ethylenimin (Synonyme: Aziridin (nach Hantzsch-Widman), Azacyclopropan) CH2NHCH2 ist eine farblose, wasserlösliche, leicht bewegliche, flüchtige Flüssigkeit von ammoniakartigem Geruch. Es ist leicht entzündlich und seine Dämpfe bilden mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch. Geringe Mengen Säuren und säureabspaltende Verbindungen, wie z.B. bereits der normale CO2 -Gehalt der Luft führen, ggf. auch bei stabilisierten Produkten zu einer stark exothermen, u.U. explosionsartigen Polymerisation. Das alkylierende Zytostatikum wirkt akut toxisch bei Einatmen, Verschlucken und Hautkontakt. Die Dämpfe wirken stark schleimhautreizend, erregend auf das Zentrale Nervensystem und nierenschädigend. Akute Symptome sind Rötung, Blasenbildung und Nekrosen der Haut und Schleimhäute, Hornhauttrübung, Bronchopneumonie, Lungenödem und Atemnot. Langzeitig wird eine krebserregende Wirkung angenommen. Ethylenimin wird u. a. bei der Papierherstellung verwendet.

Ethylenimin-Derivate, wie Mitomycin, Triaziquon und Thiotepa, werden als alkylierende Zytostatikum seit etwa 50 Jahren zur Behandlung von Krebserkrankungen wie Brustkrebs, Blasenkrebs und Ovarialkarzinom eingesetzt. Die Bedeutung dieser Wirkstoffe hat jedoch deutlich abgenommen, zumal sie eine erhebliche Nebenwirkungen haben.