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Adina Mandlová

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Adina Mandlová (* 28. August 1910 in Novo-Aleksandrovka, Omsk; † 16. Juni 1991 in Příbram, Südböhmen) war eine der berühmtesten und bekanntesten tschechischen Schauspielerinnen der 1930er und 1940er Jahre. In Deutschland spielte sie unter dem Pseudonym Lil Adina.

Kindheit und Jugend

Adina Mandlová wurde in Novo-Aleksandrovka, Omsk, geboren. Sie war das älteste von vier Kindern des Ehepaars Mandls und das erste Mädchen.

Ihr Vater, der sich eine Tochter sehr gewünscht hatte, hat ihr eine Sonderstellung in der Familie eingeräumt. Er lehrte sie Klavier spielen und sorgte auch sonst für ihre Bildung. Als Adina acht Jahre alt war, starb ihr Vater jedoch plötzlich. Die Familie lebte weiter in ziemlich dürftigen Verhältnissen. Ihre Mutter widerrief Adinas Privilegien und sie leitete sie zu Hausarbeiten an.

In der Schule lernte Adina zwar gut, aber sie hatte Probleme mit ihrem Verhalten. Schon mit 16 Jahren fand sie sich einen Liebhaber und ging mit ihm in Nachtlokale und Bars. In der Kleinstadt war das etwas Unterhörtes. Der neue Freund von Adinas Mutter, bezahlte ihr daher einen Aufenthalt in einem französischen Pensionat. Nach zwei Jahren wurde sie jedoch infolge schlechten Verhaltens aus diesem Pensionat verwiesen.

Filmkarriere

Nachdem Adina aus dem Pensionat verwiesen worden war, begab sie sich nach Prag, wo sie Geld als Model bei der Modefirma Rosenbaum verdiente. Von hier war es nur noch ein kleiner Schritt zum Film. Mit einer kleinen Rolle in "Děvčátko, neříkej ne!" (Mädchen, sag nicht nein!) begann sie ihre Kinokarriere in der Tschechoslowakei.

Adina gehörte bald zu den prominentesten tschechoslowakischen Schauspielerinnen ihrer Zeit. Sie arbeitete mit renommierten Regisseuren (Martin Frič, Otakar Vávra, František Čáp) sowie mit einstigen Geliebten (Oldřich Nový, Antonín Novotný, Raoul Schránil) zusammen. Jeder ihrer Filme war ein großer Kassenerfolg – die bekanntesten sind: Hotel Modrá hvězda, Dva týdny štěstí, Těžký život dobrodruha, Kristián, Šťastnou cestu, Katakomby, Sobota, Cech panen kutnohorských. Einige davon sind in Tschechien bis heute populär.

1942 nahm sie ein Angebot aus Berlin an und sie spielte unter dem Pseudonym "Lil Adina" mit Heinz Rühmann in dem deutschen Film "Ich vertraue dir meine Frau an".

Eine andere tschechische Schauspielerin und Altersgenossin von Adina Mandlová war auch Lída Baarová.

Privatleben

Im Privatleben war Adina weniger glücklich. Zu Beginn ihrer Filmkarriere lernte sie den Schauspieler Hugo Haas kennen, mit dem sie später einige Zeit lebte und etwa acht Filme drehte. Im Jahre 1937 trennten sie sich jedoch im Bösen.

In der Zeit gegen 1942 und 1943, als sie in Berlin den Film "Ich vertraue Dir meine Frau an" drehte, verkehrte sie deutsche Künstler sowie nationalsozialistische Prominente, einschließlich Goebbels. Zugleich verbreitete sich im Protektorat Böhmen und Mähren eine Fama, dass Adina die Geliebte von Karl Hermann Frank sei.

Im Jahre 1943 heiratete sie den Maler Zdeněk Tůma, aber die Ehe hielt nur kurz. Nach der Scheidung begang Tůma Selbstmord und Adina musste das Theater verlassen.

Wegen ihrer Verhältnisse zu den Deutschen geriet Adina - so wie viele ihrer Altersgenossinnen - nach dem zweiten Weltkrieg in Not. Sie wurde verhört und gefangen gehalten. Um weiterer Verfolgung in der Tschechoslowakei zu entgehen, heiratete sie im Jahre 1947 den britischen Piloten Josef Kočvár. Nach der Erlangung der britischen Staatsbürgerschaft lebte sie in London, wo sie versuchte an ihre vorige Filmkarriere anzuknüpfen. Wegen Probleme mit der Sprache konnte sie sich jedoch nicht durchsetzen.

Nach der Ehescheidung mit Josef Kočvár, heiratete sie ein drittes Mal, aber auch diese Ehe dauerte nur zwei Jahre.

Im Jahre 1950 erkrankte Adina an Tuberkulose und kurierte sich in der Schweiz.

Im Jahre 1954 heiratete sie den Mode-Designer Ben Peerson und arbeitete bei ihm als Model. Das Paar zoge später nach Malta um und besuchte die Tschechoslowakei. Wenngleich Ben Peerson ein Homosexueller war, war er wohl der einzige Mann, den Adina wirklich liebte. Diese Ehe dauerte bis zum Tod Peersons.

Nach seinem Tod kehrte Adina im Jahre 1991 in die Tschechoslowakei zurück und starb hier am 16. Juni 1991 in der Stadt Příbram in Südböhmen.