Zum Inhalt springen

Otto Dix

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Oktober 2003 um 15:31 Uhr durch Urfin (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Otto Dix (* 2. Dezember 1891 in Untermhaus bei Gera (Thüringen), † 25. Juli 1969 in Singen, begraben in Hemmendorf am Bodensee), war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit und des Expressionismus.

Otto Dix' Werk ist von stilistischer Vielfalt geprägt, obwohl hauptsächlich seine Kriegsbilder einem breiten Publikum bekannt sind. Er war ein exzellenter Zeichner und hinterließ mehr als sechstausend Zeichnungen und Skizzen. Außerdem entstanden Gemälde und Aquarelle, die stark an Werke aus der Renaissance erinnern, und sehr realistische und ausdrucksstarke Portraits.

Leben

Otto Dix absolvierte von 1905 bis 1909 eine Lehre als Dekorationsmaler. Ein Stipendium des Fürsten von Reuß ermöglichte Dix das Studium an der Kunstgewerbeschule in Dresden (1909-1914). Dabei setzte er sich mit der Tradition der deutschen Malerei der Renaissance auseinander und er schuf 1914 einige Selbstbildnisse. Dix experimentierte mit kubistischen, futuristischen und später dadaistischen Formen.

  • 1914-1918 Dix rückt im 1. Weltkrieg freiwillig zum Kriegsdienst ein, den er bei der Feldartillerie und als MG-Schütze in Frankreich und Russland absolviert. Als Unteroffizier meldet er sich gegen Kriegsende noch zu einer Fliegerausbildung. Das Grauen des Krieges wird zum Grundbestandteil seiner Bilder.
  • 1919 Nach der Rückkehr nach Dresden gründet er gemeinsam mit Conrad Felixmüller (1897-1977) die "Gruppe 1919" der Dresdner Secession.
  • 1920 Dix malt kritische dadaistische Gesellschafts-Collagen.
  • 1922 Übersiedlung nach Düsseldorf.
  • 1923 Heirat mit Martha Koch.
  • 1925-1927 Dix lebt und arbeitet wieder in Berlin, wo seine kritisch-analytische Malerei ihren Höhepunkt erreicht.
  • 1927-1933 Professur an der Kunstakademie in Dresden.
  • 1933 Entlassung aus der Lehrtätigkeit durch die Nationalsozialisten.
  • 1937 Seine Werke werden von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" diffamiert. 260 von ihnen werden aus deutschen Museen beschlagnahmt, verkauft und zum Teil verbrannt.
  • 1939-Kriegsende Otto Dix zieht sich in die innere Emigration zurück. Er lebt in Hemmenhofen am Bodensee und zeichnet und malt die Landschaft des Hegau.

1968 wird Dix zum Ehrenbürger von Gera ernannt.

Werke

  • 1914, "Selbstbildnis als Soldat"
  • 1914, "Selbstbildnis mit Artillerie-Helm"
  • 1915, "Selbstbildnis als Mars"
  • 1926, "Porträt der Journalistin Sylvia von Harden"
  • 1928, Triptychon "Großstadt"
  • 1933, "Die Tänzerin Tamara Danischewski", Städtische Galerie Stuttgat
  • 1936, "Flandern", Neue Nationalgalerie Berlin
  • 1939, "Der heilige Christophorus", Otto-Dix-Haus Gera

Nachlass

Der schriftliche Nachlass liegt seit 1976 im Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum. Der Bildnachlass liegt im Archiv der Otto-Dix-Stiftung in Schaffhausen.

Literatur

  • Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum, Ostfildern-Ruit 1998 (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.2), S.47-52, 82.
  • Lorenz, Ulrike: Otto Dix. Das Werkverzeichnis der Zeichnungen und Pastelle. Printausgabe und Datenbank auf DVD, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften (VDG) Weimar