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Stalinismus

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Der Stalinismus ist eine von Josef Wissarionowitsch "Stalin" in den 1920er und 1930er Jahren in der UdSSR etablierte totalitäre Form des real existierendem Sozialismus. Heute ist der Begriff des Stalinismus, zumindest in Europa, weitestgehend in allen politischen Richtungen stark negativ konnotiert.

Der Stalinismus ist eine Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus. Dabei bediente sich Stalin des Marxismus und verengte dessen Theorie auf wenige, die Alleinherrschaft Stalins sichernde, Dogmen, die sämtliche bürgerlichen Freiheiten beseitigten. Hinzu kommt - ähnlich wie im Maoismus - ein kaum zu überbietender Personenkult, der sich in allseits präsenten Stalin-Bildern und häufigen Paraden zur Ehrung des Diktators niederschlug. Inner- wie außerparteilich duldete Stalin keinerlei Opposition. Das Ergebnis waren u.a. zahlreiche "Säuberungen" innerhalb der Partei, denen zahlreiche Kommunisten in Schauprozessen zum Opfer fielen. Zu den härtesten Gegnern Stalins zählten die Anhänger Leo Trotzkis, die sich Trotzkisten (Trotzkismus) nannten. Aber auch außerhalb der KPdSU wurden Millionen Menschen verfolgt und in so genannten Gulags zur Zwangsarbeit gezwungen.

Nach dem Tode Stalins 1953 kam es zu einer von Nikita Chruschtschow eingeleiteten "Entstalinisierung" in der UdSSR. Zahlreiche Opfer der Schauprozesse wurden rehabilitiert. Auch in Europa wendeten sich viele kommunistische Parteien nach der Stalinära nicht nur vom Stalinismus, sondern, im Zuge des Eurokommunismus, auch vom Sozialismus sowjetischer Prägung ab.

Heute erlebt der Stalinismus vor allem in Russland eine Renaissance. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sehnen sich viele Russen in Zeiten von Rezession und Korruption nach einer starken Führerpersönlichkeit wie Stalin. Die Vergangenheit wird verklärt und die Verbrechen werden geleugnet.