Xochicalco
Xochicalco ist ein präkolumbischer archäologischer Fundplatz im westlichen Teil des Bundesstaates Morelos in Mexiko. Der Name "Xochicalco" entstammt der Nahuatl-Sprache und bedeutet "Haus der Blumen". Der Ort liegt 38 km südwestlich von Cuernavaca und 122 km von Mexiko-Stadt. Die Fundstelle ist für Besucher täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Zutritt zum Observatorium ist jedoch nur am Nachmittag gestattet.
Fundplatz
Das wichtigste zeremonielle Zentrum befindet sich auf einem künstlich angeschütteten Hügel und wird von Überresten von Nebengebäuden umgeben die zumeist nicht freigelegt sind.
Der Ort war 200 v. Chr. besiedelt, die bedeutendste Architektur entstand zwischen 700 und 1000. Zur Blütezeit lebten dort möglicherweise bis zu 20.000 Menschen.
Monumente

Von besonderem Interesse sind die Reliefs an den Seiten einiger Gebäude. Der Tempel der gefiederten Schlange besitzt schöne stilisierte Darstellungen dieser Gottheit in einem Stil der offenbar durch Teotihuacan und Mayakunst beeinflusst ist. Es wird vermutet, dass in Xochicalco eine Künstlergemeinde ansässig war, die auch in anderen Teilen Mesoamerikas wirkte.
Des Weiteren finden sich an diesem Fundplatz verschiedene Tempel in der Form von Stufenpyramiden, Paläste, zwei Ballspielplätze, Schwitzbäder, eine ungewöhnliche Reihe kreisförmiger Altare sowie eine Höhle mit herausgearbeiteten Stufen. Xochicalco besitzt auch einige freistehende verzierte Stelen, während weitere von ihrem ursprünglichen Ort entfernt wurden und nun im INAH-Museum in Mexiko-Stadt und im örtlichen Museum zu sehen sind.
Sternwarte
Die Höhle ist eine astronomische Sternwarte und wurde hauptsächlich dazu verwendet, den Beginn des landwirtschaftlichen Zyklus zu bestimmen. Dies ist eines der am besten erhaltenen Observatorien in Mexico. Sie war ursprünglich mit Stuck bedeckt und mit Schwarz, Gelb und Rot bemalt. Mit Hilfe eines Kamins beobachtete man in der Nacht die Sterne die den Zenit passierten. Zu jener Zeit geschah dies zweimal im Jahr: Mitte März und Ende Juli. Direktes Sonnenlicht fällt in die Höhle über einen Zeitraum von 105 Tagen von Ende April bis Mitte August. Damit bleiben 260 Tage ohne direktes Sonnenlicht.
Moderne Geschichte von Xochicalco
Die Ruinen wurden zuerst 1777 durch den Entdecker Antonio Alzate beschrieben. Alexander von Humboldt veröffentlichte 1810 Abbildungen und eine Schilderung von Xochicalco. Auch der Kaiser Maximilian von Mexico besuchte die Ruinen. Der Tempel der gefiederten Schlange wurde 1910 durch den mexikanischen Archäologen Leopoldo Batres wiederhergestellt. Größere archäologische Ausgrabungen und weitere Restaurationsarbeiten geschahen im Rahmen eines Projektes welches von den 1940er Jahren bis in die 1960er Jahre verlief.
Xochicalco ist eine UNESCO Weltkulturerbestätte und eine Touristenattraktion. Der Ort besitzt ein kleines Museum.