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Emel Zeynelabidin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Emel Abidin Algan (* 1960 Istanbul) ist eine deutsch-türkische Muslimin. Sie erlangte bundesweit Bekanntheit durch die Übergabe ihrer Kopfschmuckmodelle an das Haus der Geschichte in Bonn. Algan wurde als Tochter eines prominenten konservativen Muslims geboren, der in Deutschland eine Sektion der türkischen Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş e.V. (IGMG) , einer vom Verfassungsschutz beobachteten islamischen Organisation gründete. Bedingt auch durch das familiär-religiöse Umfeld entwickelte sie sich zu einer Art konservativer Vorzeigemuslimin und bekam sechs Kinder. Sie stieg in muslimischen Organisationen zu einer prominenten Führerin auf, und war 10 Jahre lang Vorsitzende eines Islamischen Frauenvereins.

Im Alter von 44 Jahren emanzipierte sich Algan vom traditionellen Umfeld und trat ohne Kopftuch in der Öffentlichkeit auf. Sie propagiert eine eigene feministische Interpretation der heiligen Schriften des Islam. Sie deutet Glaubensvorschriften aus dem zeitlichen, kulturellen und geographischen Kontext ihrer Offenbarung heraus. Dadurch kommt sie zu dem Schluss, dass beispielsweise eine Verhüllung mit einem Kopftuch nicht zwingend für eine Muslimin ist. Ihre Recherchen führten dahin, dass sie im Alter von 44 Jahren das Kopftuch endgültig ablegte.

Seither nimmt sie rege an Diskussionen im Kopftuchstreit teil, um ihre Sicht zum Kopftuch zu verbreiten. Sie bezeichnet sich als gläubige Muslimin und lebt in Berlin. Neben der Ablehnung der ihrer Ansicht nach umstrittenen Kopftuchtragepflicht lehnt jedoch Algan auch Glaubensteile ab, die im Konsens aller Glaubensrichtungen essentieller Bestandteil des islamischen Glaubens sind. Als Beispiele wären hier die Ablehnung eines strafenden Gottes, sowie des Verbots des unehelichen Körperkontakts zu erwähnen.