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Humanes Choriongonadotropin

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Das humane Choriongonadotropin (Abkürzung: HCG) ist ein Hormon, welches in der menschlichen Plazenta gebildet wird, um auf das Corpus luteum des Eierstocks so zu wirken, dass dessen Degeneration in ein narbig verändertes Corpus albicans ausbleibt, sondern sich im Gegenteil in ein Corpus luteum graviditatis umwandelt.

Bis der Trophoblast der Placenta diese Aufgabe übernimmt, kann dieses bis zum Ende des 4. Schwangerschaftsmonats weiterhin Progesteron produzieren und somit die Aufrechterhaltung einer bestehenden Schwangerschaft gewährleisten.

Das humane Choriongonadotropin besteht aus zwei Untereinheiten, der α-Untereinheit (alpha-HCG) und der β-Untereinheit (ß-HCG). Der Nachweis erheblicher Mengen von humanem Choriongonadotropin im Blut oder Urin einer Frau ist ein sehr starker Indikator für eine bestehende Schwangerschaft. So gut wie alle Schwangerschaftstests funktionieren über den Nachweis von beta-HCG. Dies geschiet immunologisch mit Antikörper gegenüber des Moleküls oder seiner ß-Untereinheit.

Die ß-HCG werte steigen bis zur 10ten Schwangerschaftswoche an, fallen dann langsam wieder ab.

Humanes Choriongonadotropin wird aber auch von einigen Tumoren der Keimdrüsen oder der Plazenta - wie Nichtseminomen, Seminomen, Chorionkarzinomen und dem Ovarialkarzinom produziert. Seltener finden sich erhöhte HCG-Werte bei Tumoren der Mamma, der Leber, des Dünndarms, Kolons und der Nieren sowie beim Bronchialkarzinom. Aus diesem Grund ist der Nachweis erheblicher Mengen dieses Hormons beim Mann oder bei einer nicht schwangeren Frau ein Indikator für einen solchen Tumor, so dass HCG als Tumormarker dient.

Siehe auch: luteinisierendes Hormon - Östrogen