Kürnbach
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Kürnbach ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Karlsruhe.
Geografische Lage
Kürnbach liegt im Naturpark Stromberg-Heuchelberg im Kraichgau.
Geschichte
Die erste schriftliche Überlieferung mit Bezug zu Kürnbach stammt aus der Zeit um 1278. Es handelt sich dabei um ein Güterverzeichnis des Klosters Weißenburg, dessen Abt alle Besitzurkunden des Klosters zu einer zusammenfassen ließ. Aus diesem Dokument geht hervor, dass Kürnbach bereits seit etwa 990 im Besitz dieses Benediktinerklosters war. Etwa hundert Jahre später taucht erstmals der Name eines Adelsgeschlechts von Kürnbach auf. Dieses benennt sich später nach seinem neuen nahegelegenen Stammsitz in von Sternenfels um.
Es ist gesichert, dass Kürnbach bereits zur Zeit Karls des Großen eine Holzkirche hatte, die später durch einen romanischen Steinbau ersetzt wurde.
Kürnbach lebte 600 Jahre lang als eine staatsrechtliche Kuriosität. Es war zu zwei Dritteln hessisch und zu einem Drittel erst württembergisch, dann badisch. Hierfür wurde eine eigene Gemeindeordnung erlassen; es gab zwei Standesämter, zwei Gemeindekassen und zwei Bürgermeister, die auf sechs Jahre gewählt wurden, wobei jeder drei Jahre den Vorsitz im Gemeinderat führte. Die Gründe hierfür sind bereits im Mittelalter zu suchen. Um zirka 1300 wurde ein Teil Kürnbachs zum Lehen der Grafen von Katzenelnbogen. Den anderen Teil des Ortes verpfändete Engelhard von Liebenstein, der Enkel der Adelheid von Sternenfels (ehemals von Kürnbach) an Würtemberg. Im Jahr 1479 fiel ein Teil Kürnbachs nach dem Tode des Philipps von Katzenelnbogen an die Landgrafen von Hessen.
1543 erhielt Kürnbach das Marktrecht.
Ein weiterer Wechsel des Besitzverhältnisse erfolgte 1567 mit der Teilung des Hauses Hessen. Dabei gingen die hessischen Anteile an Kirnbach an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Mit dem Tod des kinderlosen Bernhards III. von Sternenfels zu Kürnbach erfolgt der Heimfall des Lehens. Damit beginnt das 300 Jahre dauernde würtembergisch-hessische Kondominat. Ab 1810 sollte es schließlich ein badisch-hessisches Kondominat geben. Dieses Kondominium dauerte bis 1905.
Fortan gehörte Kürnbach komplett zum Landkreis Sinsheim, der 1973 aufgelöst wurde. Seither ist der Ort dem Landkreis Karlsruhe zugeordnet.
Religionen
Seit der Reformation ist Kürnbach überwiegend evangelisch geprägt. Neben der Gemeinde der Landeskirche gibt es auch eine evangelisch-methodistische und eine neuapostolische Gemeinde. römisch-katholische Gläubige werden durch die Gemeinde in Oberderdingen-Flehingen geistlich betreut.
Literatur
Drechsler, Heike: Kürnbach...einst Marktflecken zweier Staaten. 2005. ISBN 3-89735-297-4.
Politik
Gemeinderat
Im Gemeinderat sind insgesamt vier Wählergemeinschaften vertreten. Die größte Fraktion stellt die FWG mit fünf Sitzen. Die Gruppe Handel, Handwerk und Gewerbe folgt mit vier Mandanten. Kleiner sind die Liste 4 (2 Abgeordnete) und die Liste 90 (1 Mandat)
Partnerschaften
Kürnbach unterhält seit 1983 partnerschaftliche Beziehungen zur Gemeinde Ziersdorf in Österreich.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Kürnbach verfügt über eine eigene Grundschule. Außerdem gibt es zwei Kindergärten am Ort. Desweiteren befindet sich in Kürnbach die Musikakademie des Blasmusikverbands Baden-Württemberg
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Historic-Actien-Museum
- Das namensgleiche Kreisfreilichtmuseum Kürnbach oder auch Oberschwäbisches Museumsdorf liegt in einem Ortsteil von Bad Schussenried in Oberschwaben, Baden-Württemberg.
Siehe auch
Territoriale Besonderheiten in Südwestdeutschland nach 1810