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Frieder Henf

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Dr. jur. Frieder Henf (*30.12.1943 in Neustadt/Holstein) hat in öffentlichen Ämtern in der Bundesrepublik Deutschland gewirkt.


Er war von 1987 bis 1988 stellv. Regierungssprecher des Landes Schleswig-Holstein nach der sog. Barschel-Affäre und hat von 1991 bis 1998 wesentlich den Aufbau der Verwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern mitgestaltet, zuletzt als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Er war Vorsitzender oder Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten, u.a. der Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG) und der VEAG in Berlin. Frieder Henf ist seit 2001 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Technologie-Region K.E.R.N. Kiel/Eckernförde/Rendsburg/Neumünster.


Familie

Frieder Henf wurde als Sohn des Kieler Marineoffiziers Kurt Henf und seiner Frau Gertrud während der Ausquartierung aufgrund alliierter Bombenangriffe auf Kiel in Neustadt in Holstein geboren. Beide Schwestern sind durch Kriegseinflüsse verstorben. Frieder Henf hat mit seiner Frau Elisabeth, geb. Illner, vier Kinder.

Ausbildung

Nach dem Abitur an der Kieler Gelehrtenschule 1963 leistete er von 1963 bis 1965 Dienst bei der Bundeswehr, die er als Major der Reserve verlies. Von 1965 bis 1969 studierte Frieder Henf Rechts- und Staatswissenschaften in Kiel und Freiburg, 1969 legte er das Erste Staatsexamen, 1974 das Zweite Staatsexamen ab. 1977 promovierte er zum Dr. jur. an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ("Billigkeit und zivilrichterliche Argumentation"). Er blieb der juristischen Ausbildung als Mitglied der Justizprüfungsämter in Schleswig und Hamburg (seit 1981) und Schwerin (seit 1992) verbunden und war Lehrbeauftragter an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung (FHVD) in Kiel-Altenholz.

Beruflicher Werdegang und öffentliche Ämter

Von 1974 bis 1977 war Frieder Henf als Richter am Landgericht Kiel und den Amtsgerichten Plön und Preetz tätig. Ehrenamtlich war er von 1972 bis 1980 in der Gemeideverwaltung der Kieler Stadtrandgemeinde Raisdorf tätig. Zuletzt als Bürgervorsteher[1][2] hat er dort den Ausbau des bis heute größten Sondergebietes für großflächigen Einzelhandel ("Ostseepark") in Deutschland begleitet. Nach dem Wechsel in die schleswig-holsteinische Landesverwaltung war er von 1977 bis 1980 im Justizministerium, bis 1985 im Innenministerium und bis 1987 in leitenden Funktionen in der Landtagsverwaltung tätig. Nach dem Tod des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Barschel wurde Henf 1987 zum stellv. Regierungssprecher des Landes Schleswig-Holstein bestellt. Neben seiner fachlichen Qualifikation war ebenso wie bei dem zum Regierungssprecher bestellten Präsidenten des Landessportbundes Hans Hansen ausschlaggebend, dass Henf in der sog. Barschel-Affäre unbelastet war. Die Illustrierte Superillu wurde wegen gegenteiliger Behauptungen vom Landgericht Berlin rechtskräftig verurteilt.


Seit den Neuwahlen 1988 war Henf bis 1991 im Justizministerium des Landes Schleswig-Holstein tätig, von wo er 1991 zum Aufbau der Landesverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern abgeordnet wurde. Als Leiter der Allgemeinen Abteilung im Umweltministerium wechselte er auf Wunsch der Landesregierung in Schwerin in die Verwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, dem Henf in der Folge als stellv. Staatssekretär im Umweltministerium, als stellv. Staatssekretär im Ministerium für Bau und Landesentwicklung und zuletzt bis 1998 als Staatssekretär im Wirtschaftsministerum diente. Er hat maßgeblich an der Ansiedlung von Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern und der Privatisierung ehemaliger Staatsbetriebe mitgewirkt.


Frieder Henf war neben seiner beruflichen Tätigkeit Vorsitzender oder Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten, u.a. der Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG), der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft (IAG) und der VEAG in Berlin. Als Mitbegründer ist er Sozius[3], der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Henf & Partner mit Standorten in Kiel und Preetz. Seit 2001 ist Henf Geschäftsführendes Vorstandsmitglied[4] der Technologie-Region K.E.R.N. Kiel/Eckernförde/Rendsburg/Neumünster.


Henf ist Mitglied im Wirtschaftsrat der CDU und im Klub Kieler Kaufmann[5]. Er engagiert sich ehrenamtlich im Lions-Club und für die Werke regionaler Künstler aus Schleswig-Holstein (Unterstützung der Fritz-During-Stiftung[6], Organisation verschiedener Ausstellungen zum Werk von Ekkehard Dekkert[7], zuletzt in der Industrie- und Handelskammer zu Kiel).

Veröffentlichungen (Auszug)

  • Hans J. Richter (Hrsg.), Frieder Henf (Autor), Tyll Necker (Autor), Friedemann W. Nerdinger (Autor): Chancen mittelständischer Unternehmungen im globalen Wettbewerb. Schwerin 1999, ISBN-10 3933521033, ISBN-13 978-3933521033
  • Frieder Henf, Petra Hinze, Herbert Müller: Mittelständische Unternehmungen in Zukunftsmärkten. Schwerin 1999, ISBN-10 3933521041, ISBN-13 978-3933521040

Quellen

Ralph Hübner: Who is Who in der Bundesrepublik Deutschland - 9. Ausgabe. Zug 2002, S. 1842

Einzelnachweise

  1. Frieder Henf: Bürgervorsteher 1978-1980. In: Helmut Ohl: Abschied vom Dorf - Zeitdokument einer Gemeinde. Raisdorf 1989, S. 216 ff
  2. Irmgard Harder: "Abschied vom Dorf". Interview mit Henf im NDR am 17./21.04.1980 in Ohl, a.a.O., S. 186-194
  3. Internetpräsenz Frieder Henf, Partner der Partnerschaftsgesellschaft Dr. Henf & Partner[1]
  4. Internetpräsenz der Vorstandsmitglieder der Technologie-Region K.E.R.N.[2]
  5. Der Klub Kieler Kaufmann - Ziele, Aktivitäten, Mitglieder[3]
  6. Kreisverwaltung Plön: Spende für die Fritz-During-Stiftung. Pressemitteilung 29.01.2004, [4]
  7. Norbert Zimmer: "Weltenzirkus" macht Station - Ausstellung zeigt Querschnitt aus Bilderzyklus. Kieler Nachrichten 10.10.2005, [5]
  • Technologie-Region K.E.R.N. [7]