Madonna (Künstlerin)
Madonna [16. August 1958 in Bay City, Michigan als Madonna Louise Veronica Ciccone) ist eine US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin und Buchautorin.
] (*In ihrer über 20-jährigen Karriere wurde Madonna mit Hits wie „Like a Virgin“ (1984), „Vogue“ (1990) und „Hung Up“ (2006) zu einer kontrovers und medienwirksam inszenierten Pop-Ikone. Vor allem durch ihre Musikvideos setzte sie auch Modetrends, die weltweit Beachtung finden. Außerdem ist sie mit 250 Millionen verkauften Tonträgern (175 Mio. Alben und 75 Mio. Singles) die bisher erfolgreichste Sängerin.
Neben mehreren Grammys (u. a. 1998 für „Ray of Light“) erhielt sie auch den Golden Globe (1997 für ihre Darstellung in der Musicalverfilmung „Evita“). Außerdem schrieb sie auch einige Kinderbücher („Die englischen Rosen“, 2003) und ist mit einem geschätzten Vermögen von 325 Millionen US-Dollar eine der reichsten Frauen der Unterhaltungsindustrie.[1]
Familie und Privatleben
Madonnas Großeltern väterlicherseits waren von Italien nach Amerika ausgewandert. Ihre Mutter, die Frankokanadierin Madonna Louise Fortin, starb im Alter von dreißig Jahren an Brustkrebs, als Madonna fünf Jahre alt war. Der Vater, Silvio Ciccone, ein ehemaliger Automechaniker und heute Teilhaber des Ciccone Weinguts, hatte Madonnas Mutter 1955 und später Joan Gustafson, die Haushälterin der Familie geheiratet. Madonna ist aus erster Ehe das dritte von sechs Kindern. Gustafson und Ciccone hatten zusammen zwei Kinder.
In den 1980er Jahren nahm Madonna den Namen Veronica (nach der Heiligen Veronika) als dritten Vornamen an. Gebürtig hieß sie Madonna Louise Ciccone.
Madonna war von 1985 bis 1989 mit dem Schauspieler Sean Penn verheiratet. Seit 2000 ist sie die Ehefrau des britischen Regisseurs Guy Ritchie. Kurzzeitig wechselten sie ihre Wohnsitze zwischen Los Angeles, New York und London, bis sie den Landsitz Ashcombe House in Wiltshire vor London erwarben, wo sie seit 2001 leben.
Madonna hat zwei Kinder, Tochter Lourdes Maria (* 1996) mit dem Kuba-Amerikaner Carlos Leon und Sohn Rocco John (* 2000) mit Ritchie.
Seit Oktober 2006 versucht Madonna, den 15 Monate alten David aus Malawi zu adoptieren. Da David eine Halbwaise ist, musste der Vater der Adoption zustimmen, was er mit der Begründung, es würde David in England besser gehen, auch tat. Madonna bekam das Sorgerecht vorerst für 18 Monate, was einer Richtlinie des malawischen Ministeriums für „Gender, Youth and Community Services“ entspricht. Normalerweise müssen die Adoptiveltern während dieser Pflegezeit im Land leben, Madonna hat aber die richterliche Erlaubnis erhalten, David mitzunehmen.[2] Die Adoption war in den Medien sehr umstritten. So etwa fordert der leibliche Vater des adoptierten David, Yohane Banda (32) und Christ aus Malawi, Madonna auf, David nicht beschneiden zu lassen. Madonna jedoch erwägt die Beschneidung von David. Dazu sei sie durch ihre Religionsgemeinschaft das Kabbalah Centre inspiriert worden.[3]
Karriere
1958–1983
Madonna erhielt eine strenge Erziehung, die sie in katholischen Schulen und zeitweise in einer Klosterschule erlebte. Diese erzeugten einem demütigen Leben gegenüber eher Ablehnung, was ihren späteren Lebensverlauf künstlerisch beeinflusste und sie von frühester Kindheit gegen Autoritäten aufbegehren ließ. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter kämpfte Madonna um Anerkennung ihres Vaters. Zu Gustafson hatte sie kein gutes Verhältnis.
Selbstbestätigung fand Madonna in der Schule, der Rochester Adams High School in Oakland County, Metro Detroit, vor allem bei Theateraufführungen und in der Cheerleadermannschaft, wo sie lernte, sich zu inszenieren und Aufmerksamkeit zu erregen. Madonna war eine sehr gute Schülerin. Bei einem Intelligenztest auf der High School gehörte sie zu den besten zwei Prozent mit einem IQ von 140. Nebenbei nahm sie noch Klavierstunden und Tanzunterricht und beschloss, nach der Schule Tänzerin zu werden. Madonnas Tanzlehrer Christopher Flynn war es, der Madonnas Talente erkannte und förderte. Gemeinsam besuchten sie neben Museen und dem Theater auch die Schwulendiscos in Detroit, wo sie Steve Bray kennenlernte – mit ihm produzierte sie später einige ihrer größten Hits. Diese Zeit prägte auch ihren musikalischen Stil, der sich am Europop orientierte. Flynn bestärkte sie, nach New York zu gehen und dort Karriere zu machen.
Nach der High School begann Madonna eine Gesangsausbildung an der University of Michigan, brach sie jedoch ab. Stattdessen zog sie nach New York und verließ am Times Square ein Taxi mit 30 Dollar im Gepäck. Die erste Zeit hielt sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Sie arbeitete als Kellnerin, verkaufte Donuts und machte Nacktaufnahmen (die wenige Jahre später in Millionenauflage in den Magazinen Playboy und Penthouse erschienen). Nebenbei lernte sie Schlagzeug und Gitarre spielen, und schrieb ihre ersten Lieder mit Dan Gilroy und Stephen Bray.
Nach Engagements als Tänzerin bei der „Alvin Ailey Dance Troupe“ und „Pearl Lang's Dance Company“ experimentierte Madonna als Sängerin und Schlagzeugerin in Punk- und Popbands (Emmy, Breakfast Club). Kurzzeitig hatte sie einen ersten Plattenvertrag bei Gotham Productions, doch nach einigen Demoaufnahmen und Jobs als Backgroundsängerin (u.a. für Otto von Wernherr) trennte man sich wieder. Der damalige Disco-Sänger Patrick Hernandez („Born To Be Alive“) protegierte Madonna 1979 und nahm sie mit nach Paris, um sie als Star herauszubringen. Sie begleitete ihn jedoch nur als Tänzerin zu seinen Shows und ging nach sechs Monaten wieder zurück nach New York. Dort erlangte sie in den Diskotheken Bekanntheit, als sie dort zu den Demos ihrer ersten Lieder tanzte – und nebenbei Kontakte zu Discjockeys knüpfte, die Verbindungen zur Plattenindustrie hatten. Einer dieser Discjockeys war Mark Kamins, der später Madonnas erste Single Everybody produzierte. Kamins stellte Madonna dem Geschäftsführer von Sire Records, Seymour Stein vor. Der war begeistert von Madonnas Demobändern (u. a. „Everybody“, „Ain't No Big Deal“, „Burning Up“), und so bekam sie 1982 ihren ersten Plattenvertrag. Die Single „Everybody“ wurde ein Achtungserfolg in den Clubs und verkaufte sich 250.000 mal. 1983 erschien Madonnas Debutalbum „Madonna“. Mit der vierten Single „Holiday“ schaffte sie den Durchbruch in die Top Ten der Charts. Neben zahlreichen TV-Auftritten in den USA, Europa und Japan drehte Madonna den Film „Vision Quest“ unter der Regie von Harold Becker. Sie hatte nur zwei kurze Auftritte als Nachtclubsängerin, doch ein Jahr später wurde der Film zu einem Hit – vor allem durch Madonnas Singles „Crazy For You“ und „Gambler“.
1984–1989
Nachdem das zweite Album, dank Madonnas häufiger Auftritte in TV-Shows und häufiger Ausstrahlung ihrer Videos auf MTV, millionenfach verkaufte, suchte sich Madonna einen neuen Produzenten: Nile Rodgers, der schon Michael Jackson, Duran Duran und David Bowie produziert hatte. Madonnas Musik wurde nun rockiger, behielt aber ihre eingängigen poppigen Melodien. Das Album „Like a Virgin“ bedeutete ihren internationalen Durchbruch.
Ihren Hit „Like a Virgin“ präsentierte Madonna in einem Hochzeitskleid bei der ersten Verleihung der MTV Video Music Awards im September 1984. Amerikanische Elternverbände und konservative Medienwächter zeigten sich schockiert – das junge Publikum war begeistert. Von nun an wurden alle Trends von Madonnas Fans kopiert. Kruzifixe, bauchfreie Tops und Lederarmbänder waren der Anfang. Madonna begann zu jedem Album einen neuen „Look“ zu entwickeln – den sie sich häufig von den klassischen Hollywood-Stars entlieh. Mit dem folgenden Video zu „Material Girl“ kopierte sie ihr Vorbild Marilyn Monroe. Beim Videodreh in Los Angeles lernte Madonna am Set den US-Schauspieler Sean Penn kennen und lieben. Im Frühjahr 1985 war Madonna erstmals auf großer Konzerttournee durch die USA und Kanada. Die „Virgin Tour“ war überall restlos ausverkauft.
Ihre Singles führten die Charts rund um die Welt an und ihr erster von Susan Seidelman gedrehter Kinofilm „Susan … verzweifelt gesucht“ wurde ein Hit bei Kritikern und beim Publikum. Ebenso konnte sie ihre Popularität durch einen Auftritt beim „Live Aid“-Konzert mehren;– Madonna überraschte in einem hochgeschlossenen weiten Hosenanzug: Kurz zuvor waren nämlich ihre alten Aktbildaufnahmen aus ihrer New Yorker Zeit vor ihrem Durchbruch in einschlägigen Herrenmagazinen erschienen. Am 16. August 1985 heiratete Madonna an ihrem 27. Geburtstag schließlich Sean Penn in einer sehr medienwirksamen Hochzeitsfeier auf Mailbu Beach in Los Angeles.
Vom „Rausch des Verliebtseins“ kündete das 1986 erschienene Album „True Blue“ – gewidmet ihrem Mann, dem „coolsten Mann des Universums“. Das Album, auf dem Madonna alle Titel mitschrieb, wurde ein kommerzieller Erfolg. „True Blue“ wurde Nr. 1 in 28 Ländern und konnte über 20 Millionen mal verkauft werden. Die Lieder „Live To Tell“, „Papa Don't Preach“ und „Open Your Heart“ kletterten auf Platz 1 der Billboard Single Charts und „La Isla Bonita“ wurde ihre erste Nummer eins im deutschsprachigen Raum. Das Coverfoto von Herb Ritts machte sie zu einer Ikone der 1980er Jahre.
Durch ihre häufigen Stilwechsel und ihr Gespür dafür, neue Trends zu setzen, war Madonna von nun an von den Titeln der Zeitschriften nicht mehr wegzudenken. Ihr Bild bedeutete Auflagensteigerung. Madonna ließ sich in Lagerfeld, Lacroix oder Chanel fotografieren und etablierte sich als Sexsymbol.
Im Juni 1987 startete Madonna die „Who's That Girl World Tour“. Madonnas erste Welttournee zementierte endgültig ihren Status als erfolgreichste Popsängerin der 80er Jahre. Die Tour startete in Japan, wurde in den USA und Kanada fortgesetzt und kam im August 1987 nach Europa. Erstmals trat sie auch in Deutschland auf. 60.000 Fans kamen am 22. August 1987 ins Frankfurter Waldstadion, um Madonna zu sehen. Das Wembley-Stadion in London war dreimal hintereinander ausverkauft, und auch in Frankreich grasierte das Madonna-Fieber. Bei ihrem Pariser Konzert am 29. August jubelten Madonna 120.000 Fans zu. Die Show in Turin wurde am 4. September 1987 live per Satellit im Fernsehen übertragen.
Madonnas Alben und Singles verkauften sich in aller Welt millionenfach, aber ihre Hollywood-Karriere kam nicht in Gang: Die Filme „Shanghai Surprise“(1986) und „Who's That Girl“ (1987) waren kommerziell erfolglos und wurden gewaltige Flops. Die Ehe mit Penn geriet in eine Krise. Das schlechte Verhältnis zu ihrem Vater und das Scheitern ihrer Ehe kompensierte Madonna in verstärkter Arbeit – und zahllosen Affären, die Schlagzeilen machten.
Im November 1987 veröffentliche Madonna erstmals ein Remix-Album mit dem Titel „You Can Dance“. Damit verabschiedete sich Madonna erstmals eine Weile vom Musikgeschäft, denn 1988 wurde ein eher ruhiges Jahr für Madonna. Sie drehte einen weiteren Film „Bloodhounds Of Broadway“ und war am Broadway in dem ausverkauften Theaterstück „Speed the Plow“ von Mai bis September 1988 zu sehen. Danach bereitete sie ihr neues Album vor: „Like a Prayer“. Das Album verarbeitete ihre gescheiterte Ehe, das komplizierte Verhältnis zu ihrer Familie – und nicht zuletzt ihr gespaltenes Verhältnis zur katholischen Kirche. Das Titellied wurde 2004 von den amerikanischen und deutschen Redaktionen der Musikzeitschrift „Rolling Stone“ zu einem der 100 besten Lieder aller Zeiten gewählt.
1989 wurde ihre Ehe mit Sean Penn geschieden und Madonna sorgte mit neuen Hits für Furore. Das kontroverse Musikvideo zu „Like a Prayer“ wurde im März 1989 veröffentlicht. Darin thematisierte Madonna u. a. Rassismus, indem sie vor brennenden Kreuzen (Symbol des Ku Klux Klan) tanzte und einen „schwarzen Jesus“ küsste. Pepsi stoppte daraufhin eine Werbekampagne mit ihr (die Gage in Höhe von 5 Millionen US-Dollar durfte Madonna behalten) und auch der Vatikan zeigte sich entrüstet. Ein weiteres Video sorgte für weltweites Aufsehen. In „Express Yourself“ ließ sich Madonna von Fritz Langs Film Metropolis inspirieren, zeigte sich in Strapsen und tanzend im Männeranzug und lag nackt mit schweren Eisenketten im Bett. Die Single-Auskopplung „Cherish“ etablierte sich erneut in den US Top 5, womit Madonna nun 16 US-Top 5 Singles in ununterbrochener Reihenfolge feiern konnte und zu den Beatles aufschließen konnte. MTV nannte Madonna „Artist of the Decade“.
1990–1996
Mit einer neuen Welttournee startete Madonna in die 1990er Jahre. Die „Blond Ambition World Tour“ startete am 14. April 1990 in Tokyo, Japan. Danach kamen zahlreiche Konzerte in den USA und Kanada, und schließlich im Sommer stand Europa auf dem Tourplan. Die „Blond Ambition“ Tour ließ Madonna endgültig zur Pop-Ikone werden. Auf der Bühne trug sie Kreationen des Pariser Mode-Designers Jean Paul Gaultier und präsentierte ihre Hits ausgesprochen provokant. Kaum eine Performance prägte Madonnas Image mehr, als ihre laszive Darbietung von „Like a Virgin“. Sie trug ein goldenes Korsett mit kegelförmigem BH, dabei simulierte sie eine Masturbation. In Kanada drohte man Madonna sogar eine Haftstrafe an, und in Italien rief der Vatikan zum Boykott von Madonnas Konzert in Rom auf. Am 5. August 1990 ging Madonnas kontroverse „Blond Ambition“ Tour in Nizza zu Ende.
Madonnas Affäre mit Warren Beatty währte 1990 so lange, bis der gemeinsame Film „Dick Tracy“ ein Erfolg geworden war. In diesem bunten Kino-Abenteuer war Madonna als „Breathless Mahoney“ zu sehen. Die Protagonistin steuerte mit dem Album „I'm Breathless“ auch den Soundtrack bei. „Vogue“, eigentlich als B-Seite der letzten „Like A Prayer“-Auskopplung „Keep It Together“ gedacht, wurde kurzfristig als eigenständige Single herausgebracht und zu einem ihrer größten Hits: Das Video des Video- und Werbefilmers David Fincher („Seven“/„Sieben“) machte aus Madonna eine Ikone der Schwulen. Kurz darauf gab sie eine Erklärung über schwule Freunde und Familienmitglieder ab – und brachte sich als potenzielle Bisexuelle ins Gespräch, als sie mit Sandra Bernhard und Rosie O'Donnell Küsse austauschte.
Madonnas erstes Greatest-Hits-Album „The Immaculate Collection“ wurde 1990 zum meistverkauften „Best of“ einer Sängerin und präsentierte den nächsten Skandal: Das sexuell freizügige Video zu „Justify My Love“, der ersten Single (mit ihrem damaligen Liebhaber, dem Model Tony Ward). Es wurde auf vielen Sendern verboten oder ins Nachtprogramm verbannt.
Ein weiterer Höhepunkt war die Oscar-Verleihung am 25. März 1991. An diesem Abend wurde sie von Michael Jackson begleitet und präsentierte live das Lied „Sooner Or Later“ aus dem Film „Dick Tracy“. Der Song gewann schließlich den Oscar in der Kategorie „Best Original Song“. Im Mai 1991 veröffentlichte Madonna den Dokumentarfilm „Truth or Dare“, eine Dokumenation der „Blond Ambition“ Tour vom Jahr zuvor. Um Werbung für ihrem Film zu machen, kam Madonna am 12. Mai 1991 zum Film-Festival von Cannes in Südfrankreich. In Europa kam der Film mit dem Titel „In Bed with Madonna“ in die Kinos. Ebenso wirkte Madonna in mehr oder weniger erfolgreichen Filmen wie „Eine Klasse für sich“ (1992) und „Schatten und Nebel“ (1992) mit.
Mit Madonnas Imagewandel zum Erotikstar arbeitete sie gleichzeitig an ihrer Unabhängigkeit. Sie gründete ihre eigene Produktionsfirma „Maverick“, um uneingeschränkte Freiheit über ihr Schaffen zu bekommen und auch, um Nachwuchstalente zu fördern. „Maverick“ brachte unter anderem Alben von Alanis Morissette, Me'shell NdegéOcello, Candlebox und The Prodigy heraus. Es folgten Madonnas provokantesten Jahre 1992/93. Das Album „Erotica“ ist ein Konzeptalbum zum Themenbereich Sexualität mit starker BDSM und Fetisch-Symbolik. Jedes der enthaltenen Lieder reflektiert eine andere Facette menschlicher Sexualität, zumeist unter Bezugnahme auf sexuelle Beziehungen. In seinen Texten stellt das Album den in der Popkultur weit verbreiteten regelmäßigen inhaltlichen Bezug zwischen sexuell motivierten Kontakten und romantischen Gefühlen bzw. Liebe nicht her. Als typisches Danceflooralbum ist es sehr stark durch die Hip Hop-lastigen Beats und souligen Melodien geprägt, die damals für die beiden Co-Produzenten Shep Pettibone und André Betts typisch waren. Es war das erste Album der Künstlerin, das auf dem US-Markt mit einem Jugendschutzhinweis versehen werden musste. Eine gesonderte „saubere“ Zweitausgabe enthielt das Lied „Did You Do It?“ nicht. Das Album erreichte Platz Zwei der US-Charts und zog sechs Singleauskopplungen nach sich, von denen das Titellied „Erotica“ die erfolgreichste wurde. Das Lied war zugleich der Titel mit dem zweithöchsten Einstiegsplatz in der Geschichte der U.S. Hot 100 Airplay Charts. Das zum Lied gehörende Musikvideo wurde in den USA von MTV aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung nur dreimal ausgestrahlt.
Begleitet wurde die Promotion von „Erotica“ durch den erotischen Bildband „SEX“, den Madonna am 21. Oktober 1992 veröffentliche und damit für weltweite Schlagzeilen und Kontroversen sorgte. Niemals zuvor hatte sich ein international bekannter Pop-Künstler derartig in Szene gesetzt und sich einem Millionenpublikum nackt in sexuellen Posen präsentiert. SEX kam in einer Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren heraus, die innerhalb einer Woche ausverkauft war.
Der Erotik-Thriller „Body of Evidence“ (1993) versuchte vergeblich, den Erfolg von „Basic Instinct“ zu wiederholen. Nun auch noch Madonna nackt im Kino zu sehen, war wohl auch ihren treuesten Fans zu viel. Ihre musikalische Karriere drohte wegen der erotischen Offensive zu stagnieren. Die Single „Bad Girl“ erreichte erstmals seit 1983 nicht mehr die amerikanischen Top 20 der Billboard-Charts.
Ein großer Erfolg allerdings wurde die ausverkaufte 1993er Welttournee „The Girlie Show“, die wieder Proteste konservativer Organisationen und Politiker hervorrief – dieses Mal wegen einer angedeuteten Gruppensex-Szene. Madonna trat in ihr als peitschenschwingende Domina umgeben von Oben-Ohne-Tänzerinnen auf. In Puerto Rico verursachte Madonna einen Skandal, als sie die Flagge der Insel zwischen ihren Beinen rieb; orthodoxe Juden prostestierten gegen ihren ersten Auftritt in Israel.
Im März 1994 sorgte sie erneut für einen Skandal bei ihrem Talkshow-Auftritt bei David Letterman. Madonnas „dirty language“ und ihr eigenartiges Verhalten sorgte für Entrüstung in den US-Medien. Madonna hatte in dem Film „Alles blauer Dunst“ einen kurzen Auftritt als singendes Telegramm. Mit dem ihrem nächsten Album „Bedtime Stories“(1994) schlug Madonna allerdings wieder versöhnlichere Töne an und präsentierte sich u. a. als erstklassige Balladen-Sängerin. Das stilistisch vielfältige Album, an dessen Produktion unter anderem Babyface, Nellee Hooper, Dallas Austin und Björk beteiligt waren, wurde von den meisten Kritikern recht wohlwollend aufgenommen, und auch die Verkaufszahlen zogen langsam wieder an. Die zweite Singleauskopplung, „Take a Bow“, erreichte Platz 1 der Billboard-Charts und wurde in den USA zu einer ihrer erfolgreichsten Singles überhaupt.
Im Jahr 1995 fungierte die nun 37-jährige Madonna als Model für Gianni Versace. Der Mailänder Modeschöpfer gestaltete mit Madonna seine Mode-Kollektionen. Um ihr Publikum auf ihren nächsten wichtigen Karriereschritt vorzubereiten, brachte Madonna im Herbst 1995 ihre schönsten Balladen auf dem Album „Something to Remember“ heraus; ebenso wirkte sie in dem Episodenfilm „Four Rooms“ mit, wie auch in Spike Lees „Girl 6“.
1996 wurden Madonnas jahrelange Bemühungen um die Rolle der Evita Perón im Andrew Lloyd Webber Musical „Evita“ belohnt. Alan Parker verpflichtete sie für die Hauptrolle. Madonna begeisterte die Argentinier, als sie auf dem Balkon des Präsidentenpalastes in Buenos Aires „Don't Cry For Me Argentina“ vor Hunderten von Komparsen sang. „Evita“ wurde zu einem der erfolgreichsten Musical-Filme aller Zeiten. Das dazugehörige Album „Evita (Soundtrack)“ verkaufte sich sehr gut, und Madonna machte wieder mehr musikalisch als durch Skandale auf sich aufmerksam. „Gekrönt“ wurde dieses Comeback ein Jahr später, als sie 1997 den Golden Globe als beste Schauspielerin erhielt. Für den Academy Award (Oscar) wurde sie allerdings nicht nominiert. Trotzdem präsentierte sie dort das Lied „You Must Love Me“, der den Preis für die Komponisten/Texter Andrew Lloyd Webber und Tim Rice gewann.
Am 14. Oktober 1996 wurde Madonna erstmals Mutter, als sie ihre Tocher Lourdes Maria in Los Angeles zur Welt brachte. Vater des Kindes ist Madonnas damaliger Fintness-Trainer Carlos Leon. Ein Jahrzehnt, das für Madonna kontrovers begann, wurde nun durch ihr erstes Kind, ihre erste Musical-Rolle und einen Golden Globe als beste Schauspielerin belohnt. Auch musikalisch brach die 39-jährige Madonna zu neuen Ufern auf.
1997–2005
Nach der Geburt ihrer Tochter kümmerte sich Madonna um das neue Album „Ray of Light“. Um einen neuen Sound zu entwerfen engagierte Madonna den britischen Produzenten William Orbit. Als „Ray of Light“ im März 1998 veröffentlicht wurde überschlugen sich Kritiker und Fans mit begeisterten Lob. Nicht nur kommerziell konnte Madonna an alte Zeiten anknüpfen: sie erhielt im Februar 1999 vier Grammys, u. a. für das beste Pop-Album und das beste Dance-Album, nachdem sie bei den Grammy-Nominationen jahrelang ignoriert worden war – insgesamt gewann Madonna bis heute sechs Grammys. Textlich stellte Madonna die Themen Mutterschaft („Little Star“) und ihre neue Entdeckung zu fernöstlichen Religionen in den Mittelpunkt („Frozen“, „Shanti Ashtangi“, „Sky Fits Heaven“) – und löste damit den nächsten Modetrend aus. „Ray of Light“ verkaufte bis heute 17 Millionen Tonträger. Fünf Singles wurden erfolgreich ausgekoppelt.
Im September 1998 lernte Madonna bei einem Abendessen in London (Gastgeber war Madonnas Musiker-Freund Sting) den britischen Regisseur Guy Ritchie kennen und lieben. In Interviews sprach Madonna zu dieser Zeit häufig über ihr Mutterglück, gab pädagogische Erziehungsratschläge und war in vielen TV-Shows zu Gast. Außerem machte sie kein Geheimnis daraus, dass sie eine begeisterte Studentin der alt-jüdischen Kabbalah ist. Die Kosmetikfirma Max Factor gestaltete mit Madonna 1999 ihre weltweite Werbe-Kampagne.
Kommerziell nicht erfolgreich hingegen war der Film „Ein Freund zum Verlieben“. Mit diesem Film allerdings steht ein weiterer weltweiter Hit Madonnas in Verbindung, nämlich das Cover von Don McLean Klassikers „American Pie“. Mit diesem Song erreichte sie ertmals wieder den ersten Platz der deutschen Hitparade. Das elektronische Folgealbum „Music“ aus dem Jahr 2000 überzeugte mit innovativer Produktion und Undergroundsounds des französischen DJs Mirwais. Im Mittelpunkt dieser Produktion stand erstmals Madonnas gereiftere Stimme, die minimalistisch, vor allem mit Gitarre und elektronischen Beats unterlegt wurde. Album und Singles wurden zu einem großen Erfolg: Die Singles wie Videos (u. a. „Music“, „Don't Tell Me“) lösten den nächsten Mode-Trend aus: Cowboyhut, Hüfthosen und Boots. Das Album verkaufte sich 15 Millionen Mal.
Nach der Geburt ihres Sohnes Rocco am 11. August 2000 und ihrer Hochzeit mit Guy Ritchie am 22. Dezember 2000 in Dornoch/Schottland startete Madonna im Juni 2001 nach jahrelanger Bühnenabstinenz die ausverkaufte „Drowned World Tour“, die sie nach Spanien, Italien, Deutschland, Frankreich und England führte. Im Juli begann Madonnas USA-Tour. Am 14. September endete die Tour in Los Angeles. Da drei Tage zuvor die Terroranschläge vom 11. September 2001 die Welt schockiert hatten, unterbrach Madonna die Tour und rief ihr Publikum zum Gebet auf. Das zweite Greatest-Hits-Album „GHV2“ erschien im November 2001. Es bot kein neues Material und Madonna bewarb es auch nicht.
Danach kehrte Madonna im Mai 2002 nach 14 Jahren wieder auf die Theaterbühne zurück. Im Stück „Up For Grabs“ von David Williamson unter der Regie von Laurence Boswell spielte Madonna die Rolle der Kunsthändlerin Loren. „Up For Grabs“ wurde im Wyndham’s Theatre im Londoner West End aufgeführt und Madonna erhielt den Publikumspreis (Theatregoers' Choice Theatre Award).
Im Herbst 2002 erregte Madonna mit ihrem gemeinsam mit Mirwais geschriebenen Titellied zu „James Bond – Stirb an einem anderen Tag“ Aufsehen. „Die Another Day“ wurde zum meistverkauften Bond-Titellied aller Zeiten und Madonna spielte in dem Film auch eine kleine Cameorolle: die Fechtlehrerin Verity. Ebenso war Madonna in Guy Ritchies Film „Swept Away“ zu sehen, der allerdings einer der größten Flops der Filmgeschichte wurde.
2003 erschien das Album „American Life“. Das Nachfolgealbum von „Music“ brachte wenig Neues in Madonnas musikalische Welt. Zudem geriet es 2003 in den Sog von Madonnas Parteinahme gegen den US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush. Ihr Engagement gegen den Irakkrieg löste bei den konservativen Radiostationen einen Boykott aus, der Platzierungen der folgenden ausgekoppelten Singles in den Billboard Charts verhinderte, obwohl „Die Another Day“, „American Life“ und „Hollywood“ in den Top Ten der bestverkauften Singles standen. Die Singles „Die Another Day“ und „Nothing Fails“ standen sogar auf Platz 1 der Verkaufscharts. Das Album „American Life“ blieb mit 5 Millionen verkauften Tonträgern weit hinter den Erwartungen zurück. Das Projekt „American Life“ (insbesondere Madonnas politische „Promotion“) hatte ihrer Karriere in den USA geschadet. Erstmals in ihrer Karriere arbeitete Madonna kurz darauf mit einem anderen Künstler auf einer Single: Britney Spears. Der Live-Kuss mit ihr (und Christina Aguilera) bei den MTV Awards 2003 brachte Madonna wieder ins Gespräch – und das schnell produzierte Duett mit Britney Spears „Me Against The Music“ wurde ein passabler Erfolg. Madonnas Remix-Album „Remixed & Revisited“ konnte dem Hauptalbum „American Life“ keinen neuen Schub verpassen.
Im September 2003 erschien Madonnas erstes Kinderbuch „Die Englischen Rosen“. Die New York Times und Barnes & Noble notierten das Buch auf Platz 1 der meistverkauften Bücher – und auch die vier folgenden waren so erfolgreich, dass Madonna Fortsetzungen und ein umfangreiches Merchandising (Kleidung, Geschirr, Schmuck etc.) für „Die englischen Rosen“ produzieren ließ. Die Autorin spendete ihre gesamten Gewinne aus dem Projekt an nahestehende Kinderhilfsorganisationen.
Ein großer Erfolg war die „Re-Invention World Tour 2004“. Madonna war mit dieser ausverkauften Tournee wieder in den USA, Kanada und Europa zu sehen. Die Show bot politische Aussagen, exklusive Kostüme (Karl Lagerfeld), religiöse Motive und einen kalkulierten Skandal: Madonna sang ein Lied auf einem „elektrischen Stuhl“. Im Gegensatz zu den letzten Tourneen standen dieses Mal ihre größten Hits im Mittelpunkt, darunter viele Lieder aus den 1980er Jahren. Diese Tournee war Madonnas einziges musikalisches Projekt des Jahres 2004. Ähnlich wie bei der „Blond Ambition“-Welttournee ließ sich Madonna, ihre Tänzer und alles was Rund um die Tour geschah, dokumentarisch festhalten. Die Tour-Dokumentation „I'm Going To Tell You A Secret“ feierte im Oktober 2005 in New York Premiere und ist mittlerweile als DVD erhältlich.
Weihnachten 2004 erneuerten Madonna und Ritchie ihr Ehegelübde. Die beiden tauschten bei einer Zeremonie erneut die Ringe.
2005 startete Madonna mit einer Kampagne des Modehauses Versace. Die Fotoserie von Fotograf Mario Testino ließ sich Donatella Versace 10,5 Millionen US-Dollar kosten. Zugunsten der Flutopfer des Tsunamis, der Teile Asiens im Dezember 2004 heimsuchte, trat sie mit anderen namhaften Stars bei „Tsunami Aid“ auf und sang den John-Lennon-Klassiker „Imagine“. Ein weiterer Auftritt zu einem Benefizkonzert war am 2. Juli 2005 angesagt. Madonna trat beim „Live 8“ Konzert in London auf – 20 Jahre nach dem „Live Aid“ Konzert. Bei ihrer Show präsentierte sie die Klassiker „Like a Prayer“, „Ray of Light“ und „Music“.
Am 16. August 2005 – ihrem 47. Geburtstag – stürzte Madonna vom Pferd und brach sich das Schlüsselbein, die Hand und mehrere Rippen. Trotz dieser Verletzungen drehte sie zwei Monate später das Tanzvideo zu „Hung Up“. Im November 2005 kam schließlich Madonnas lange erwartetes Album „Confessions on a Dance Floor“ auf den Markt, mit dem sie in 29 Ländern Nr.1 wurde. Diesemal war Stuart Price der führende Produzent des Albums. Mit ihrem Dance-Album kehrte die 47-jährige wieder auf die Tanzflächen der Clubs zurück und ihre Fans tanzten weltweit mit. Begleitet wurde das Album von einem Song, der im Herbst 2005 absolut den Ton angab: „Hung Up“. Für den größten Hit ihrer Karriere durfte Madonna ein Sample des ABBA Klassikers „Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)“ verwenden. Für die Promotion ging Madonna erstmals neue Wege, denn „Hung Up“ erschien zuerst als Handy-Klingelton zum downloaden. Als der Song kommerziell erschien stürmte „Hung Up“ in 41 Ländern auf Platz 1.

2005-heute
Das Album „Confessions on a Dance Floor“ wurde aufwändig beworben: Nach dem mäßigen Erfolg des letzten Albums wurde alles unternommen, um das neue zu einem größeren Erfolg werden zu lassen: Neben „Release Parties“, Anzeigenkampagnen, Werbeclips, Internetseiten und Auftritten in vielen Sendungen weltweit (u. a.: Star Academy (Frankreich), Wetten, dass..?, MTV-EMA, Ellen DeGeneres) stellte Madonna das Album auch persönlich in New York, London und Tokio vor.
„Hung Up“ verkaufte sich in den ersten drei Monaten über vier Millionen Mal. In den USA zog Madonna mit Elvis Presley gleich: Beide platzierten 36 Singles in den Top Ten der Billboard Hot 100 Charts. Am 15. Februar 2006 erhielt Madonna den Brit Award als beste internationale Künstlerin und am 12. März 2006 zwei ECHOs: als beste „Künstlerin International Rock/Pop“ und für „Hung Up“ als den „Hit des Jahres“.
Am 21. Mai 2006 startete Madonna in Los Angeles ihre Confessions Tour. Am 30. Juli 2006 eröffnete Madonna in Europa den europäischen Teil ihrer Konzerttour in Cardiff/Wales. In London fanden acht ausverkaufte Konzerte in der Wembley Arena statt. Im Rahmen der Confessions Tour kam Madonna im August für zwei ausverkaufte Konzerte nach Deutschland (20. August 2006, Düsseldorf, LTU Arena und am 22. August 2006, Hannover AWD-Arena). In Paris trat Madonna viermal auf und im September zweimal in der Amsterdam Arena. Erstmals stand Madonna auch in Prag und Moskau auf der Bühne. Tschechien und Russland waren erstmals Tourstationen auf Madonnas weltweiter Konzertreise.
Madonna präsentierte sich wieder deutlich provokanter, als bei früheren Auftritten der letzten Jahre. So finden sich erneut BDSM Anspielungen, Ponyplay und eine Kreuzigungsszene, bei der Madonna die Ballade Live To Tell auf dem Kreuz singt, im Bühnenprogramm. Besonders die singende Madonna mit Dornenkrone am Kreuz wird von Christen in der ganzen Welt als gotteslästerlich wahrgenommen. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft prüfte ihre Show auf Verstoß gegen §166 StGB (Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen). Disco ist ebenfalls ein großes Thema der Show. Madonna trägt Kostüme in Anlehnung an ABBA und John Travolta aus Saturday Night Fever.
Nach den Hits „Sorry“ und „Get Together“ ist „Jump“ die derzeit aktuelle Single von Madonna. Das Video wurde in Tokyo gedreht, in dem sich Madonna mit ihrer neuen platinblonden Bobfrisur präsentiert.
Bereits im Frühjahr 2006 stellte die Modekette H&M eine umfangreiche Kollektion von Bekleidungsstücken für die Tour-Mannschaft zur Verfügung. Im März 2007 folgte der internationale Verkauf einer komplett von Madonna zusammengestellte Modekollektion. Das Werbevideo zeigt Madonna als dominante Lifestyle-Ikone die einer unpassend gekleideten Schülerin unter dem Knallen ihrer Gerte Modeweisheiten wie "Don't think it - you need to know it" verpasst, um sie von ihrer Helfer modisch komplett umzurüsten zu lassen.
Eine Filmproduktion und ein neues Album sind für das Ende des Jahres geplant. Laut der "Sun" hat Madonna bereits mit den ABBA-Girls und Lenny Kravitz Songs aufgenommen. Neben Stuart Price werden auch Timbaland und Pharell Williams bei der Produktion mitwirken.
Phänomen Madonna
Wie kaum eine andere Künstlerin prägte Madonna die Popkultur des 20. Jahrhunderts. Seit über 25 Jahren ist sie eine der meistfotografierten und meistdiskutierten Frauen der Welt.
Pressestimmen
- Focus 2/2006: Sie kokettierte als Heilige, Jungfrau, Vamp, Hure, Striptease-Tänzerin. In ihren aufwändig inszenierten Bühnen-Shows deutet sie alle nur möglichen Sexualpraktiken an […] Der Unterschied zu Morrison besteht darin, dass ihr niemand die Rollenspiele abnimmt. Und gerade darin liegt der Reiz fürs Publikum, das es ihr gerne nachmachen würde. Poptheoretiker feiern daher Madonna als Galionsfigur der Postmoderne, die sich mit ihren fliegenden Rollenwechseln über jeden gradlinigen Lebenslauf mokiert.
- Der Spiegel 11/2005: Welches ist die echte Madonna? Natürlich ist die Frage müßig, denn wann hat es uns je interessiert, wer oder wie die echte Madonna ist? Die New Yorker Göre, die inzwischen mit Ehemann Guy Ritchie und den Kindern in London residiert, war stets Projektionsfläche für die Sucht nach Zeichen und Codes der popkulturell Bewegten in mittlerweile zweiter Generation. Ihre vielfachen Wandlungen, oftmals ehrfürchtig „Neuerfindungen“ genannt, waren immer Bündelungen untergründiger Mode- und Trendströme, die von Madonna kongenial personifiziert und massentauglich gemacht wurden. Ob Tüllbänder im Haar oder Cowboystiefel und Chaps – was Madonna an Stilmitteln am Leibe trug, war wenig später auf den Straßen als Jedermann-Mode zu sehen. […] Ihr Markenzeichen – und der Schlüssel zu ihrer langjährigen Vormachtstellung in der Popwelt – ist das Setzen von Trends, nicht das Aufspringen auf bereits fahrende Züge. Das Gespür der professionellsten Frau im Showgeschäft für den Zeitgeist scheint untrüglich, zu Not kreiert sie ihn einfach selbst. Spätestens seit ihrem letzten Comeback mit „Ray Of Light“ (1998) ist Madonna eine Pop-Ikone, von der selbst Andy Warhol nicht zu träumen gewagt hätte.
- Süddeutsche Zeitung 11/2005: Schon jetzt sieht die Reise, die Madonna bis hierher geführt hat, über weite Strecken wie ein Irrweg aus. Es war eine Reise hin zum „guten Geschmack“, zur Selbstverfeinerung und zur angeblichen spirituellen Reifung, weg von der Straßengöre mit den musikalischen Killerinstinkten, hin zur britischen Landhaus-Lady mit Kabbala-Bewusstsein und pseudoenglischem Akzent. Jedes Mal, wenn man ihr wieder ein Stück „reifes Künstlerinnentum“ bescheinigte, war ein Teil des originären Madonnentums verloschen – und konnte, wie man im Rückblick sieht, durch nichts annähernd Gleichwertiges ersetzt werden. Warum Madonna in Interviews so wahnsinnig verspannt wirkt, ob ihr 47 Jahre alter Hintern mit diesem rosa Aerobicsuit aus dem Video wirklich noch passend bekleidet ist, was jüdische Rabbis zu einem ihrer Songs sagen, dessen Text ohnehin völlig obskur bleibt – wen interessiert das schon? Sie hat uns hier wieder Momente des reinen musikalischen Glücks geschenkt, das ist alles, was zählt – und genauso muss es sich anfühlen, wenn ein neues Madonna-Album im Laden steht.
- TAZ 11/2005: Madonna, das ist immer das visuelle Bild ihrer jeweiligen Inkarnation. Kate Bush ist Klang. Madonna personifiziert heute noch den kommerziellen Ehrgeiz, Kate Bush den künstlerischen. Deshalb hätte es ohne die aggressiven Selbstvermarktungsstrategien einer Madonna keine Courtney Love oder Gwen Stefani gegeben – sie mag als postfeministisches Geschäftsmodell in Erinnerung bleiben, als Musikerin sicherlich nicht.
- Die Zeit: Effekte mit Modernitätswitz: Über so viel Modellkraft verfügt nur noch sie. Michael Jackson und Prince, die Kontrahenten aus den Achtzigern, haben sich in Scharmützeln gegen die Plattenindustrie und anderen, nicht mehrheitsfähigen Aktionen aufgerieben, Vergleichbares ist nicht nachgewachsen. Marilyn und Lady Di weilen auch nicht mehr unter uns. Die Bereitschaft von Fans wie Fachpresse, der seit Montag endlich erhältlichen CD entgegenzufiebern, gilt einer letzten großen Einigerin der zersplitterten Popkultur. Der Rest des Volkes nimmt qua Klatschspalte die Botschaft entgegen, dass Glück, Glanz, Ruhm, Kinder und Karriere eben doch zusammengehen, vorausgesetzt, man packt die Sache souverän genug an. […] Ihre Musik ist Pop, ihr Outfit ist Pop, ihr Leben ist es auch, und das seit bald zwei Jahrzehnten. So lange betreibt sie das harte Geschäft des Berühmtseins schon. Vielen, insbesondere jungen Frauen, die mit den eigenen Verhältnissen nicht recht einverstanden sind, ist dieses Gesicht vertrauter als die garstige Familie. Sogar der kleine Spalt zwischen ihren vorderen Schneidezähnen hat etwas Ikonisches, das nach Ausleuchtung schreit. Madonna verstehen ist ein Intellektuellensport, Madonna sehen ein Volksvergnügen.
- PRINZ 12/2005: Madonna ist nicht am Puls der Zeit, sie bestimmt ihn. Egal was sie tut, andere folgen ihr. Nun macht sie Tanzmusik, so unangestrengt und schnörkellos, dass man sich nicht dagegen wehren kann: simpel ohne einfallslos zu sein, und unumgänglich ohrwurmtauglich. Vielleicht auch wegen der Gelassenheit einer Künstlerin, ohne die es keine Britney, keine Christina, keine Shakira und auch keine Kylie geben würde.
- Frankfurter Allgemeine Zeitung 11/2005: Brauchen wir Madonna überhaupt noch? Allerdings. Denn so wie Andy Warhol Dinge über Kunst und Gegenwart gewußt hat, die Duchamp in hundert Jahren nicht erraten hätte, verbindet Madonna das Händchen für unbesiegbare Stampfer und Brüller nach wie vor mit Mutterwitz und großem Feldherrinnenknall auf eine Weise, hinter der man schon höheren Beistand vermuten muß. […] Seit sie so groß wurde, wie sie ist, will jeder kleine Wurstel sie straucheln sehen und raunt davon, daß sie es jetzt aber wirklich zu weit treibt, mit dieser Filmrolle, diesem Kinderbuch, dieser Platte, dieser Sekte. Manchmal wankt sie, manchmal zittert sie. Aber das Hochseil ist eine schwingende Saite. Madonna kommt zurecht damit. Sie wohnt da oben..
Religion
Madonnas streng katholische Erziehung hatte prägende Auswirkungen auf ihr Privatleben wie auf ihre Karriere. Medienwirksam fühlte sich Madonna verpflichtet, ihrem Namen alle Ehre zu machen – und alle Tabus des Katholizismus zu brechen, nachdem Versuche, nach ihm zu leben, gescheitert waren. Die kurze Zeit in einer Klosterschule hatte Madonna schnell gelehrt, dass sie von ihrem Leben ganz andere Vorstellungen hatte, als sich in Demut zu üben und sich deren Welt zu unterwerfen. Und so etablierte Madonna in den Achtzigern Kruzifixe als Mode-Accessoires, küsst in einem Video einen schwarzen Heiligen und tanzt vor brennenden Kreuzen („Like a Prayer“), widmete „The Immaculate Collection“ (Die unbefleckte Sammlung) dem Papst – und ließ in „The Beast Within“ zu altbiblischen Texten tanzen. Zu ihrer „Blond Ambition Tour“ wurde dann Protest aus dem Vatikan laut – ihre anzügliche Show fand dort offensichtlich keinen Anklang. Es war Madonna sehr wohl bewusst, dass sie schockierte und provozierte. Jedes Album hatte seine kalkulierten Skandale.
Nach ihrer ersten Schwangerschaft (und einer kommerziell wenig erfolgreichen Zeit) entdeckte Madonna Ende der Neunziger Jahre den Buddhismus und kurz danach auch die Lehre der Kabbala, welche ihr vor allem durch ihren Künstlerkollegen Sting nähergebracht wurden. Auf der Suche nach Erneuerung und neuen Wegen entdeckte Madonna gleichzeitig einen neuen Modetrend: Ethno & Esoterik. Diese fanden ihre marktgerechte und weltweite Verbreitung sogleich in den folgenden Alben und Videos (z. B. „Ray of Light“, „Frozen“ & „American Life“).
Fasziniert von der Geheimlehre und Mystik der altjüdischen Kabbalah, die nach spiritueller Erfüllung strebt, unterstützt Madonna das europäische Kabbalah-Zentrum in London mit Millionenbeträgen. Außerdem wirbt sie als einflussreiche Botschafterin unter ihrem selbstgewählten Namen „Esther“ neue Mitglieder. Und das sehr erfolgreich, denn eine große Anzahl prominenter Kollegen (u. a. Britney Spears, Demi Moore, Mick Jagger oder Paris Hilton) folgten diesem Trend. „Böse Zungen“ behaupten, dass es vielen dabei nur um die modischen roten Bändchen (50 US-Dollar) ging, die man als Jünger am Handgelenk tragen darf (ein Trend, der wieder in die Modegeschichte einging).
Musikalische Entwicklung

Madonna spielt neben Keyboard und Schlagzeug auch Gitarre, was sie während ihrer letzten Tourneen als festen Teil der Bühnenshows einbaute. Ihre „perfekt produzierten Popsongs“, die sie meist in Zusammenarbeit mit renommierten Produzenten (Nile Rodgers, Stephen Bray, Patrick Leonard, William Orbit, Lenny Kravitz, Shep Pettibone, Mirwais u. a.) schrieb, spiegeln den Zeitgeist wieder und dokumentieren auch ihre persönliche Weiterentwicklung, deren Schwerpunkt in ihrer Spiritualität und ihrer – wenn auch schwierigen – Liebe zu ihrer Familie liegen, was sich in den sehr persönlichen Texten zeigt.
Die ersten Jahre waren beeinflusst vom schwarzen Funk („Madonna“, „Like a Virgin“), danach folgten die leichteren Jahre des Pop und von House („Vogue“), über erste ambitioniertere Gehversuche („Like a Prayer“, „I’m Breathless“) über Black/Soul mit typischen Hiphop-Beats („Erotica“, „Bedtime Stories“) hin zu experimentellem Electronica („Ray of Light“, „Music“, „American Life“), den sie mit eingängigen Melodien und ausgefeilter Produktion massentauglich machte. Der Song („Justify My Love“) basiert größtenteils auf einem Public Enemy Beat („Security Of The First World“), welcher ohne deren Genehmigung verwendet wurde.
Madonna hat nicht das Stimmvolumen von Whitney Houston oder Mariah Carey. Noch in den ersten Jahren wurde Madonnas Stimme gar eine Oktave höher aufgenommen, was sie die Presse mit einer „Minnie Mouse auf Helium“ vergleichen ließ – und Liveauftritte ohne Playback nahezu unmöglich machte. 1989 überraschte Madonna mit „Like a Prayer“. Ihre Stimme war merklich gereift und dunkler – und auch bei Liveauftritten konnte Madonna mehr überzeugen. Etwas, was sie 1996 (mit Hilfe eines Gesangslehrers) steigern konnte – und auch musste, denn Andrew Lloyd Webber bestand darauf, dass der Soundtrack zu seiner Musicalverfilmung „Evita“ live mit Orchesterbegleitung aufgenommen werden sollte. Nach drei Monaten Gesangsunterricht konnte Madonna auch live ihre Stimme einsetzen, wie zum Beispiel beim Live 8 Konzert am 2. Juli 2005.
Madonna schreibt ihre Lieder meist mit den „angesagtesten“ Produzenten der Musikszene. Etwas, was in die oft sehr persönlichen Liedtexte einfließt. Während die Alben bis 1987 vor allem die Themen Party und Spaß am Leben zelebrierten, begann mit „Like a Prayer“ 1989 eine sehr viel persönlichere und ruhigere Periode. Madonnas Erfahrungen und Gefühle finden sich in den Texten. Den Tod der Mutter verarbeitete sie in „Promise to Try“ und das schwierige Verhältnis zum Vater mit der Ballade „Oh Father“.
Die „Sex-Eskapaden“ führten durch „Erotica“ und „Bedtime Stories“ – Versuche, im Bereich der amerikanischen Radiocharts Fuß zu fassen, die von Rhythm & Soul und vor allem Hip-Hop-Beats dominiert werden – und sich als anspruchsvolle Musikerin Respekt zu verschaffen. Madonna fand hier wenig Akzeptanz und so liefen Alben und Singles nicht wie erwartet. Populär blieb Madonna dagegen in den Diskotheken, in denen die Singles in gewohnt poppigen Versionen gespielt wurden.
Madonnas Wunsch, bei Kritikern als Musikerin respektiert zu werden gipfelte in „Ray of Light“. Während sich die letzten Alben (auch textlich) in oberflächlicheren Bahnen bewegten wurde „Ray of Light“ von Spiritualität und der „Sucht nach Selbsterkenntnis“ geprägt, wie sie in Interviews versichert. Und das, da Madonna das erste Mal Mutter geworden war. Bei den Grammy Awards wurde das Album gefeiert – und auch kommerziell hatte Madonna ein Comeback geschafft: Die Singles „Frozen“, „Ray of Light“ und „The Power of Good-Bye“ standen hoch in den Hitparaden rund um den Globus.
Die Alben „Music“ und „American Life“ wurden mehrheitlich von dem französischen Undergroundmusiker Mirwais mitproduziert und basierten auf progressivem Electronica – elektronischen Beats und Tönen aus Sythesizern der Achtziger Jahre, kombiniert mit Gitarre und dominierendem Gesang.
Madonnas Versuche, sich politisch gegen den US-amerikanischen Präsidenten zu positionieren, wirkten in den USA kontraproduktiv. Als „unamerikanisch“ stigmatisiert, wurde Madonna von den republikanisch dominierten Radiosendern boykottiert.Dass sich die Singles in den USA gut verkauften spiegelt sich dort in den Charts nicht wider. Durch den Radioboykott erreichten sie nur schlechte Billboard-Platzierungen (sie ergeben sich mehrheitlich aus dem Radioeinsatz). Auch im Rest der Welt blieben Album und ausgekoppelte Singles weit hinter den Erwartungen zurück, obwohl viele Kritiker („Rolling Stone“, „Music Maker“) Madonnas Talente als Komponistin betonten. Die größten Erfolge dieser Zeit verzeichneten die Remixe der Singles, die Madonna in den Billboard Dance Charts fünf Nummer Eins Hits bescherten – unter anderem der Remix von Stuart Price zu „Hollywood“.
Nachdem Madonnas Versuche, sich als ernstzunehmende Künstlerin zu etablieren, nicht von dem erhofften kommerziellen Erfolg gekrönt wurden, besann sie sich zurück auf ihre Wurzeln und produzierte – gegen jeden Trend – in den USA ein elektronisches Dance-Album: „Confessions on a Dance Floor“. Nach dem großen Erfolg der ersten Single „Hung Up“, die in über 40 Ländern an der Spitze der Charts stand, konnte auch das Album diesen Erfolg wiederholen. Gestärkt von aufwendiger Promotion wurde „Confessions on a Dance Floor“ zu einem ihrer größten Erfolge: Es verkaufte sich bis April 2006 bereits über sieben Millionen Mal.
Nicht nur mit Sngels und ALben hat sich Madonna einen großen Namen gemacht auch durch Spenden und Adoptionen ( in Afrika 2007 ) ist sie eine echt Stilikone geworden die nicht nur Vorbild von Teenager ist sondern auch vieler Frauen !
Diskografie
Für die ausführliche Album/DVD-Diskografie inklusive Chartplatzierungen siehe Hauptartikel Madonna/Diskografie. Studioalben sind fett markiert.
Alben
DVDsWichtigste Veröffentlichungen.
|
Singles
Für die ausführliche Singles-Diskografie inklusive Chartplatzierungen siehe Hauptartikel Madonna/Diskografie.
|
|
|
Schauspiel
Madonna zog es früh vor die Kameras: Da sie seit ihrer Schulzeit mehreren Schauspielkursen angehörte, wurden einige dieser Projekte gefilmt, die nicht mehr als den Charakter von einfachen Amateuraufnahmen haben. „The Egg Movie“ reduziert sich beispielsweise darauf, Madonnas freien Bauch zu zeigen, auf dem ein Spiegelei gebraten wird. „In Artificial Light“ ist mehr eine Theaterimprovisation, zu der alle Darsteller ihre eigenen Texte schrieben. „A Certain Sacrifice“ ist der bekannteste dieser Reihe, da er auf dem ersten Höhepunkt von Madonnas Karriere 1984 als Skandal-Video veröffentlicht wurde. Allerdings stellte sich die billige Amateurproduktion als langatmiger Kunstfilm mit dem Charme einer missglückten Schulaufführung heraus.
Zeitgleich mit ihrem Durchbruch als Popstar gelang Madonna der erste Erfolg als Schauspielerin in der Verwechslungskomödie „Susan … verzweifelt gesucht“, was ihr vorwiegend Lob der Kritiker bescherte. Die folgenden Filme konnten diesen Erfolg nicht wiederholen. Laut Kritik ließ Madonnas Image in der Öffentlichkeit es nicht zu, dass ihre Darstellung in ambitionierteren Filmen wie „Snake Eyes“ oder „Stürmische Liebe“ Beachtung fand. Auffällig blieb eher Madonnas Gespür für die schlechte Auswahl an Rollen, die durch schlechte Drehbücher und Produktion von Anfang an zum Misserfolg verurteilt waren (z. B. „Shanghai Surprise“, „Body of Evidence“ oder „Ein Freund zum Verlieben“. Madonna bekam dafür mehrere Male den Golden Raspberry Award (Goldene Himbeere) als schlechteste Schauspielerin.
Was in Madonnas Musikvideos sehr gut funktionierte, für vier Minuten in verschiedene Rollen zu schlüpfen, konnte das Publikum in Kinolänge nur mäßig überzeugen. Lediglich Filmrollen, die der Zuschauer mit Madonna assoziierte (z. B. „Dick Tracy“ oder „Evita“), ließen die Kassen klingeln. Ein Umstand, der die Kritiker in ihrer Meinung bestärkte, dass Madonna nur sich selbst spielt. Genau das tat sie in ihrer erfolgreichen Tourdokumentation „Im Bett mit Madonna“, sie machte sich selbst zum Thema.
Die Tour-Dokumentation „I'm Going to Tell You a Secret“ kam 2005 nicht in die Kinos: Die religiöse Botschaft des Filmes schien dem Filmverleih zu aufdringlich. Nach dem Erfolg des 2005er Albums Confessions on a Dance Floor – und den filmischen Misserfolgen der vergangenen Jahre – nahm Madonna von weiteren Filmprojekten Abstand.
Filmografie
Amateurfilme
Jahr | Titel | Regisseur | Rolle | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
1974 | The Egg Movie „The Egg Movie“ |
Wyn Cooper | Nicht benannt. | Kunstfilm/ Amateur-/ Kurzfilm. Nicht veröffentlicht. |
1979 | In Artificial Light „In Artificial Light“ |
Curt Royston | Nicht benannt. | Studentenfilm/ Theaterstück. Nicht veröffentlicht. |
1979 | A Certain Sacrifice „A Certain Sacrifice“ |
Stephen Jon Lewicki | Bruna | Drama/ Krimi. Nur Video-Veröffentlichung. |
Spielfilme
Jahr | Titel | Regisseur | Rolle | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
1983 | Crazy for you „Vision Quest“ |
Stephen Jon Lewicki | Club-Sängerin/Kurzauftritt. | Drama/ Romanze. Mit Matthew Modine, Linda Fiorentino |
1985 | Susan … verzweifelt gesucht „Desperately Seeking Susan“ |
Susan Seidelman | Susan | Komödie/ Romanze. Mit Rosanna Arquette |
1986 | Shanghai Surprise „Shanghai Surprise“ |
Jim Goddard | Gloria Tatlock | Komödie/ Abenteuer. Mit Sean Penn. |
1987 | Who's That Girl „Who's That Girl“ |
James Foley | Nikki Finn | Komödie. Mit Griffin Dunne. |
1988 | Bluthunde am Broadway „Bloodhounds of Broadway“ |
Howard Brookner | Hortense Hathaway | Komödie. Mit Jennifer Grey, Rutger Hauer |
1990 | Dick Tracy „Dick Tracy“ |
Warren Beatty | Heiserchen/Breathless Mahoney) | Action/ Krimi/ Comicverfilmung. Mit Warren Beatty, Al Pacino |
1991 | Im Bett mit Madonna „Truth or Dare“, „In Bed with Madonna“ |
Alek Keshishian | Madonna | Tour-Dokumentation. Mit Kevin Costner, Antonio Banderas |
1992 | Schatten und Nebel „Shadows and fog“ |
Woody Allen | Marie | Komödie/ Drama. Mit Woody Allen, Mia Farrow |
1992 | Eine Klasse für sich „A League of Their Own“ |
Penny Marshall | Mae Mordabito | Komödie/ Drama. Mit Tom Hanks |
1993 | Body of Evidence „Body of Evidence“ |
Uli Edel | Rebecca Carlson | Erotik/ Thriller. Drama. Mit Willem Dafoe, Julianne Moore |
1994 | Snake Eyes „Dangerous Game“ |
Abel Ferrara | Sarah Jennings | Drama. Mit Harvey Keitel, James Russo |
1995 | Alles blauer Dunst „Blue in the face“ |
Wayne Wang | Singendes Telegramm (Cameo-Auftritt) | Komödie. Mit Lou Reed, Michael J. Fox |
1995 | Four Rooms „Four Rooms“ |
Allison Anders | Elspeth | Komödie/ Drama. Episode: Honeymoon Suite – Die fehlende Zutat |
1996 | Evita „Evita“ |
Alan Parker | Eva Perón | Musical. Golden Globe für Madonna als beste Schauspielerin. |
1996 | Girl 6 „Girl 6“ |
Spike Lee | Boss #3 (Cameo-Auftritt) | Komödie/ Drama. Mit Theresa Randle, Spike Lee |
2000 | Ein Freund zum Verlieben „The Next Best Thing“ |
John Schlesinger | Abbie Reynolds | Komödie/ Drama. Mit: Rupert Everett, Lynn Redgrave |
2001 | The Hire: Star „The Hire: Star“ |
Guy Ritchie | Madonna. | Komödie/ Kurzfilm/ Werbefilm. Mit: Clive Owen |
2002 | James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag „Die Another Day“ |
Lee Tamahori | Verity (Cameo-Auftritt) | Action/ Thriller. Mit Pierce Brosnan, Halle Berry |
2002 | Stürmische Liebe – Swept Away „Swept Away“ |
Guy Ritchie | Amber Leighton | Komödie/ Romanze. Mit: Bruce Greenwood, Jeanne Tripplehorn |
2005 | I'm Going to Tell You a Secret „I'm Going To Tell You A Secret“ |
Jonas Akerlund | Madonna | Tour-Dokumentation. Mit Michael Moore, Iggy Pop, Guy Ritchie |
2006 | Arthur and the Minimoys „Arthur and the Minimoys“ |
Luc Besson | Princessin Selenia (Stimme) | Animationsfilm. Offiziell seit Weihnachten 2006 in den Kinos. |
Madonna hatte 2003 in der TV-Serie Will & Grace in der Folge „Dolls and Dolls“ einen Gastauftritt.
Theater
Neben dem Film widmete sich Madonna auch dem Theater. Ihre Auftritte, die meist in ausverkauften Häusern stattfanden, überzeugten die Kritiker nicht. Doch es gab auch wohlwollende Stimmen zu ihrer letzten Darbietung in „Up For Grabs“. Dafür erhielt sie 2003 den Theatregoers’ Choice Theatre Award.
Jahr | Stück | Regie | Buch / Vorlage | Rolle | Theater |
---|---|---|---|---|---|
1986 | Goose and TomTom | Gregory Mosher | David Rabe | Lorraine | Mitzi Newhouse Theatre, Off-Broadway, New York
mit Sean Penn |
1988 | Speed the Plow | Gregory Mosher | David Mamet | Sekretärin Karen | Royale Theatre, Broadway, New York |
2002 | Up for Grabs | Laurence Boswell | David Williamson | Kunsthändlerin Loren | Wyndham's Theatre, London/ West End |
Bibliografie
Über Madonna wurden dutzende Bücher verfasst, doch sie ist auch selbst schriftstellerisch tätig: 1992 entstand ihr Bildband „SEX“ mit persönlichen Texten und ab 2003 wurde ihre Kinderbuchserie publiziert, die mit „Die englischen Rosen“ startete. Außerdem entstanden mehrere autorisierte Bücher, für die Madonna kurze Texte verfasste.
SEX
Hauptartikel: SEX
Die Veröffentlichung des Bildbandes „SEX“ sorgte Anfang der 1990er Jahre in Teilen der Öffentlichkeit für eine Kontroverse.
Madonnas erstes Buch von 1992 ist ein großformatiger, in Metall gebundener, erotischer Bildband. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Modefotografen Steven Meisel. Die Bilder variierten sexuelle Tabus und basieren zu einem wesentlichen Teil auf stilistischen Zitaten aus den Bereichen BDSM und Fetisch. Die Veröffentlichung des Buches wurde in einigen Ländern, unter anderem in Japan und Indien, verboten.
- „SEX“ (1992) ISBN 345306271X
Alternativer deutscher Titel: „SEX – Erotische Phantasien“. Bildband von Madonna mit Bildern von Steven Meisel. (Mit Musik-CD „Erotic“ und 8-seitiger Geschichte im Comic-Stil: „Dita in The Chelsea Girl“), Heyne, München
Kinderbücher
Einen starken Kontrast zu „Sex“ stellte die zweifache Mutter Madonna elf Jahre später vor: Der Nummer-eins-Bestseller (New York Times & Barnes & Noble) „Die englischen Rosen“, der (laut Kritik) die Geschichte ihrer eigenen Tochter interpretiert.
Die folgenden Bücher wurden von wechselnden englischen Künstlern illustriert und sollen Kindern konservative moralische Grundwerte vermitteln, die in Madonnas Glauben an eine bestimmtem Form der Kabbalah wurzeln. Die Buchserie war auf fünf Bücher festgelegt – jedes der Bücher sollte ein Kernthema beinhalten und kindgerecht aufbereitet sein. Die Erlöse der Bücher gehen komplett an Förderungen der Kabbalah Centre-nahen Kinderstiftung.
„Lotsa de Casha“, das letzte der Kinderbuchserie, wurde 2005 in 37 Sprachen übersetzt und in 110 Ländern veröffentlicht.
Die Kinderbuchserie wurde auch als Hörbuch-CD umgesetzt. Sie wird von Madonna selber gelesen.
- „Die Englischen Rosen“ (2003) ISBN 3446204121
Originaltitel: „The English Roses“. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Jeffrey Fulvimari - „Mister Peabodys Äpfel“ (2003) ISBN 3446204237
Originaltitel: „Mr Peabody's Apples“. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Loren Long - „Jakov und die sieben Räuber“ (2004) ISBN 3446205616
Originaltitel: „Jakov and the Seven Thieves“. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Gennady Spirin - „Die Abenteuer von Abdi“ (2005) ISBN 3446206167
Originaltitel: „The Adventures of Abdi“. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Andrej Dugin - „Billie Bargeld“ (2005) ISBN 3446205128
Originaltitel: „Lotsa de Casha“. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Rui Paes - „Madonna's Five Books For Children Box Set“ (2005)
Sammlung der 5 Kinderbücher (engl.) - „Madonna's Five Books For Children Audio Set“ (2005)
Sammlung der 5 Kinderbücher als Hörbuch-CDs (engl.) - „The English Roses - Too Good to be true“ (2006) (engl.) ISBN 0141382678
Autorisierte Bücher
Folgende Bücher entstanden in Zusammenarbeit mit Madonna. Es sind Bildbände, die auch Texte oder persönliche Kommentare von Madonna enthalten.
- Karl Lagerfeld und Madonna: Madonna Superstar, Photographien. München: Schirmer/Mosel Verlag 1988. ISBN 3-8881-4278-4
- Camille Paglia und Madonna: Madonna Megastar, Photographien. München: Schirmer/Mosel Verlag 1988, 1993²,1994³. ISBN 3-8881-4498-1
- Madonna: The Girlie Show, Tour-Buch mit Musik CD (engl.). München: Schirmer/Mosel Verlag 1992. ISBN 3-8881-4498-1
- Steven Klein: X-STaTIC Pro=CeSS (Buch zur Ausstellung), 2003
- Madonna: Nobody Knows Me. 2003 (engl., offizielle Fanclub-Publikation)
Außerdem liest Madonna eine Episode in:
- Starbright Foundation: The Emperor's New Clothes: An All-Star Retelling of the Classic Fairy Tale (Buch mit Audio CD), 1998 (Harcourt)
Werbung
Eine Liste der Werbeeinsätze (inklusive Benefiz und Promotion).
|
|
Auszeichnungen
Überblick über Madonnas bisherige Auszeichnungen. Für eine ausführliche Liste inklusive Jahreszahl und Kategorien siehe Madonna/Auszeichnungen.
Siehe auch
Literatur
Folgende Sachbücher befassen sich mit Madonna. Sie sind nicht autorisiert.
- Adam Sexton: Desperately Seeking Madonna: In Search of the Meaning of the World's Most Famous Woman, (engl.) 1992 (Delta)
- Matthew Rettenmund: Encyclopedia Madonnica, (engl.) 1995 (St. Martin's Press)
- Andrew Morton: Madonna, 2001 (Krüger, Frankfurt) ISBN 359615409X
- Mick St. Michael und Madonna: Madonna, In eigenen Worten, 2001 (Palmyra) ISBN 393037837X
- Michael Craig: Who's That Girl: The Ultimate Madonna Trivia Book, (engl.) 2001 (Writers Club Press)
- Barbara Victor: Madonna. Die letzte Göttin, 2002 (Bastei-Lübbe-TB 61 486) ISBN 3404614860
- Carol Clerk: Madonna Style. Life, Look und Fashion, 2002 (Schwarzkopf & Schwarzkopf) ISBN 389602423X
- Georges-Claude Guilbert: Madonna As Postmodern Myth. How One Star’s Self-Construction Rewrites Sex, Gender, Hollywood and the American Dream, (engl.) 2002 (McFarland & Company)
- Karlene Faith and Frances Wasserlein: Madonna: Bawdy & Soul, Toronto: University of Toronto Press, 1997. ISBN 0802042082
- Nicole Claro: Madonna. Chelsea House Publishing, 1994. ISBN 0791023559
- Christopher P. Anderson: Madonna, New York: Simon & Schuster, 1991.
- Alan Metz, Carol Benson: Madonna: Two Decades of Commentary, New York: Schirmer, 1999.
- Nicoläa Grigat: Madonnabilder. Dekonstruktive Ästhetik in den Videobildern Madonnas. Peter Lang Verlag 1995. ISBN 3631490747
- Norman King: Madonna: The Book, New York: Morrow, 1991.
- J. Randy Taraborelli: Madonna: An Intimate Biography
- Michaela Krützen: Madonna ist Marilyn ist Evita ist Diana ist Mummy ist Cowgirl ist – Madonna. In: Stars. Annäherungen an ein Phänomen/ hg. von Wolfgang Ullrich und Sabine Schirdewahn. Frankfurt a.M.: Fischer Verlag 2002, S. 62–104
- Andy Koopmans: Madonna, Lucent Books, 2003. ISBN 1590181387
- Jill C. Wheeler: Madonna. Edina, MN: Abdo & Daughters, 2002. ISBN 1577657683
- Jan-Oliver Decker: Madonna: Where's That Girl Starimage und Erotik im medialen Raum, 2005. ISBN 3933598907
- Nicoläa Grigat: Skandalsubjekt Madonna. Aneignung männlicher Privilegien. In: TV-Skandale (Hrsg: Claudia Gerhards u. a.) UVK-Verlag 2005, S. 241-249. ISBN 3896694707
Quellen
- ↑ Forbes: The 20 Richest Women In Entertainment
- ↑ http://travel.state.gov/family/adoption/country/country_417.html , http://lilongwe.usembassy.gov/latestembassynews11113.html , http://abclocal.go.com/kgo/story?section=entertainment&id=4653262 richterliche Erlaubnis für Madonna
- ↑ http://www.womanspassions.com/articles/610.html
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Vorlage:PND
- Offizielle deutsche Homepage
- Offizielle internationale Homepage (englisch)
- Offizielle Seite „The English Roses“ (englisch)
- Madonna memorabilia (englisch)
- Fotogalerie bei CelebFlix
- Vorlage:Musicbrainz künstler
- Weitere Links zum Thema Madonna im Open Music Project – MusicMoz (englisch)
- Madonna CD Collection - Übersicht aller Tonträger
Presse
- „Letzter Kraftakt?“, Der Spiegel, 10. November 2005
- „Außer Kontrolle“, Süddeutsche Zeitung, 10. November 2005
- „Die Königin kehrt zurück“, TAZ, 1. November 2005
- „Berühmtheit als Kunstform“, Die Zeit
- „Sie malt die Nacht mit Licht an“, FAZ, 11. November 2005
Personendaten | |
---|---|
NAME | Madonna |
ALTERNATIVNAMEN | Ciccone Penn Ritchie, Madonna Louise Veronica; Ciccone, Madonna Louise (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Sängerin, Filmschauspielerin und Autorin |
GEBURTSDATUM | 16. August 1958 |
GEBURTSORT | Bay City, Michigan, USA |