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Erdöl

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Erdöl ist ein in manchen Schichten der Erdkruste eingelagertes, hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen bestehendes, dickflüssiges, fettiges Gemisch.

Entstehung

Erdöl ist aus Meerestieren entstanden, die starben, absanken und auf dem Meeresboden von Sedimenten bedeckt wurden. Durch Absinken der Sedimente wurden diese organischen Materialien hohem Druck und hoher Temperatur ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen wandelten sie sich in Erdöl um. Teilweise entstand unter ähnlichen Bedingungen Erdgas. Erdölhaltige Sedimente, die nicht den Drücken und Temperaturen ausgesetzt waren, werden als Erdölsande bezeichnet.

Erdöl ist einer der wichtigsten Rohstoffe der modernen Industriegesellschaft. Es ist wichtig zur Erzeugung von Elektrizität und als Treibstoff fast aller Verkehrs- und Transportmittel. Daneben werden Erdölbestandteile in der chemischen Industrie, u. a. zur Herstellung von Kunststoffen, vielfach eingesetzt.

In der Erdölraffinerie wird das Erdöl in seine unterschiedlichen Bestandteile aufgespalten. Man erhält so u. a. Benzin, Heizöl, Schweröl und Teer.

  • Erdöl: das Naturprodukt
  • Rohöl: in der Industrie vor der Verarbeitung
  • Mineralöl: Produkte nach der Verarbeitung (Benzin, Kerosin, Heizöl, Schmieröl)

Weltreserven

Vom US Department of Energy wurden 2000 die Weltreserven auf etwa 1000 Milliarden Barrels geschätzt. Sie verteilen sich - in Milliarden Barrel - wie folgt:

Saudi-Arabien   .   .   .   .  262
Irak    .   .   .   .   .   .  113
Vereinigte Arabische Emirate    98
Kuweit  .   .   .   .   .   .   97
Iran    .   .   .   .   .   .   90
ehemalige UdSSR .   .   .   .   66
Kaspisches Meer .   .   . etwa 270
Fergana Becken, Usbekistan,
Tadshikistan, Kirgisien   etwa 102

Länder mit bedeutenden Erdölvorkommen sind: Saudi-Arabien, Irak, Kuwait, USA, Mexiko, Venezuela, Russland.

Barrel pro Tag 1995 Italien 473.800 Deutschland 227.600 Spanien 140.700 Frankreich 32.200 Schweiz 42.300 Österreich 28.100 Großbritannien 11.600 Sonstige Staaten 164.000

GESAMT 1.120.300

Barrel pro Tag 1999

Italien 438.900 Deutschland 281.500 Spanien 129.800 Frankreich 46.000 Schweiz 37.600 Österreich 22.900 Großbritannien 18.500 Sonstige Staaten 128.700

GESAMT 1.103.900


Quelle: UN, OECD, OPEC


Aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung ist Erdöl auch ein Punkt politischer Auseinandersetzung. In der Ölkrise versuchte die OPEC, Einfluss auf den Nahostkonflikt zu nehmen. Auch die gegenwärtigen Kriege und Krisen um den Irak sind nach Meinung vieler Kritiker Auseinandersetzungen um den Zugang zum Erdöl.

Da die Erdölvorkommen der Welt endlich sind, werden Wege zu erneuerbaren Energiequellen gesucht und u.a. Brennstoffzellen und Elektroautos entwickelt.

Siehe auch: Petroleum, Mineralöl

Literatur