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Erhardkirche (Salzburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Erhardkirche, (Pfarrkirche St. Erhard), liegt in der Stadt Salzburg im inneren Nonntal direkt unterhalb des Nonnberges mit seinem Benediktinen-Stift Nonnberg.

Geschichte

Die gotische Erhardkapelle ist erstmals 1404 erwähnt. Die Kapelle war mit dem nächstliegenden Krankenhaus verbunden und so zuerst wesentlich als Spitalskirche genutzt. Sie war bereits dem Hl. Erhard, dem wundertätigen Patron der Kranken und Armen geweiht. Sie war zuerst als Spitalskirche des Stiftes Nonnberg genutzt, das bereits um 1310 nachweisebar ist und wohl von Anbeginn auch eine Kapelle besaß. 1603 kaufte Wolf Dietrich von Raitenau Kapelle als Ersatz für das frühere Kapitelspital im Kaiviertel und Spital. Die Kapelle hatte sich zuletzt als recht baufällig (und zudem „unmodern“) erwiesen.

Bau und Außenansicht der Kirche

Von 1685–1689 wurde im Auftrag des Domkapitels unter Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg vom Architekten Giovanni Gaspare Zuccalli die heutige Erhardkirche im Stil des italienischen Barock erbaut. Sie besitzt eine beherrschende Tambourkuppel mit aufgesetzter Laterne, die von schlankeren Seitentürmen mit einem der Kuppel ähnelndem Helmaufsatz umrahmt wird. Im Giebelfeld findet sich das Wappen des Domkapitels. Die achteckigen Glockengeschoße der Türme wurden zuletzt 1711 verändert. Die Glocke stammt von Benedikt Eisenberger (1686)

Der Eingang

Das Eingangsportal ist als Portikus mit einer zweiflügeligen Treppe gestaltet, und ähnelt so entfernt einem herrschaftlichen Renaissanceschloss. Der hochgelegene prunkvoll gestaltete Eingang weist auf die früher zahlreichen Überschwemmungen hin, vor dem die Kirche geschützt werden sollte.

Wandbrunnen

Der Wandbrunnen vor der Kirche in der Mitte des Portikussockel (Erhardibrunnen genannt) wurde 1688 von Andreas Götzinger geschaffen. Er besitzt eine gebuckelte Marmorschale und einen ebensolchen Löwenkopf als Wasserspeier und diente früher wesentlich dem Dienstbotenspital des Domkapitels. Er erfreute sich großer Beliebtheit, weil dem Wasser Heilkraft zugeschrieben wurde und erinnert gleichzeitig an den Heiligen Erhard, von dem gesagt wird, er hätte bei seinen Missionsgründungen stets auch neue Brunnen gegraben.

Innenansicht der Kirche

Das reiche Stukkaturwerk, teils als Imitation von Terrkakotta ausgeführt, stammt von Francesco Brenno und Corlo Antonio Brenno uind Attavio Mosto. In den Sülen der Kuppel finden sich die Hochreliefs der Heiligen Rupert Virgil, Matrin und Vitalis.. In der Kuppel selbst sind in 8 Medaillos die Szenen aus dem Leben des Heiligen Erhard dargestellt, daraunter die Medaillons der vier Haupttugenden.

Die Orgel der Kirche stammt von Christoph Egedacher, sie wurde mehrfach umgebaut. Das neue maechanische Werk wurde von Hellmut Allgäuer eingebaut. Die hölzerne barocke Kanzel von 1724 besitzt vergoldete Bandornamente und Palmetten.

Die Altäre

Der Hochaltar wurde von Andreas Götzinger gestaltet. Der Segmentbogengiebel zeigt dabei die Figurengruppe der Heiligen Dreifaltigkeit. Am Gebälg ist das Wappen von Johann Ernst von Thun zu finden. Das Altarblatt bildet die Taufe der Heiligen Ottilie durch St. Erhard ab. Dieses Ölgemälde hat Johann Michael Rottmayr 1692 geschaffen.

Die Seitenaltäre sind ähnlich gestaltet. Das linke Altarblatt zeigt den Heiligen Borromäus bei Pestkranken in Mailand. Neben dem Altar befindet sich die Herzurne des Domprobstes. Das rechte Altarblatt zeigt den Heiligen Franz Xaver, Heiden segnend. Die beiden Altarblätter der Seitenaltäre werden Franz de Neve zugeschrieben. Im Giebel des rechten Seitenaltars wird die Glorie des Hl. Franz Xaver dargestellt. Die Seitenaltäre wurden von namhaften Domherren gestiftet.

Literatur und Quellen:

  • Lieselotte v. Eltz-Hoffmann: Die Kirchen Salzburgs. Verlag Anton Pustet, Salzburg 1993, ISBN 3-7025-0308-0
  • Bernd Euler, Ronald Gobiet, Horst Huber: Dehio Salzburg - Stadt und Land. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2

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