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Jan-Wellem-Platz

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Der Jan-Wellem-Platz liegt am Südende des Hofgartens von Düsseldorf und war in den 1950er bis 1980er Jahren zusammen mit dem Hauptbahnhof der wichtigste Knotenpunkt des Öffentlichen Personennahverkehrs in Düsseldorf. Er ist benannt nach dem Kurfürsten Johann Wilhelm II. von Pfalz-Neuburg, welcher im Volksmund Jan Wellem genannt wird.

Geschichte

Vor dem 2. Weltkrieg befand sich an der Stelle des heutigen Jan-Wellem-Platzes der Corneliusplatz, der 1879 zusammen mit einen Denkmal des ehemaligen Direktors der Düsseldorfer Kunstakademie dort errichtet wurde. Der alte Corneliusplatz war von einem Gebäudeensemble welches aus dem Steigenberger Parkhotel, der Trinkausbank sowie dem Hofgarten bestandt, eingerahmt.

Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurde eine völlige Umgestaltung notwendig. Die neue Berliner Allee durchschnitt den Hofgarten und traf an diesem Platz auf die Schadowstraße und die Elberfelder Straße. Die meisten Straßenbahnlinien führten über diesen Platz. Der Tausendfüßler beginnt am Jan-Wellem-Platz.

Die Benennung nach Jan Wellem erfolgte am 6. Mai 1955.

Bedeutung im Straßennetz

Vor der Eröffnung der Stadtbahnlinie kreuzten sich am Jan-Wellem-Platz fast alle Straßenbahnlinien Düsseldorfs.

Aus Nordrichtung führten die Linien aus Rath, Duisburg, Kaiserswerth sowie die Zirkellinie 6, später 706 vom Brehmplatz her, aus Ostrichtung die Linien von Grafenberg, Gerresheim, Ratingen und Oberrath, aus Westrichtung von Krefeld, Neuss, Oberkassel, Meerbusch, Heerdt, Bilk, Volmerswerth, teilweise aus Holthausen und von der Universität, sowie die Linie 6 vom Steinberg her zum Jan-Wellem-Platz, aus Südrichtung kamen Linien aus Benrath, Wersten, teilweise aus Holthausen auf den Platz. Darüber hinaus war der Jan-Wellem-Platz Busbahnhof und Endstation für Buslinien nach Haan, Hochdahl und Solingen.

Zu seinen Hochzeiten bestand der Haltepunkt Jan-Wellem-Platz aus sieben Bahnsteigen und drei Bussteigen. Es führten bis zu 15 Straßenbahnlinien und vier Buslinien über den Jan-Wellem-Platz, im Schnitt fuhren zu den Hauptverkehrszeiten alle 30 Sekunden eine Bahn ein.

Mit dem Ausbau der Stadtbahn verlagerte sich der Schnittpunkt zum Stadtbahnhof Heinrich-Heine-Allee sodass der Platz heute eine deutlich geringere Verkehrsdichte hat.

Zukunft des Jan-Wellem-Platzes

Nach dem Wegfall vieler Bahnlinien - heute führen noch 6 Bahnlinien über den Jan-Wellem-Platz - wird weniger Platz für den ÖPNV benötigt, die Wendeschleifen sind ebenfalls entbehrlich. Daher wird über eine Neugestaltung diskutiert.

Aktuell liegen Pläne der Verwaltung vor, Teile des Jan-Wellem-Platzes mit einer hochgeschossigen Riegelbebauung, dem sogenannten Köbogen, zu versehen. Durch den Verkauf soll eine Vergrößerung des Hofgartens auf den Platz und eine Untertunnelung desselben an der Stelle, wo die Berliner Allee den Hofgarten durchschneidet, finanziert werden. Über den Abriss des denkmalgeschützten Tausendfüßlers wird in diesem Zusammenhang ebenfalls spekuliert. Diese Pläne sind sehr umstritten, werden von der Verwaltung und einer knappen Ratsmehrheit aber unterstützt.

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