Dominik Richert
Dominik Richert (* 1893 in Sankt Ulrich im Elsass; † 1977 ebendort) war ein deutscher Soldat und Deserteur des Ersten Weltkiegs. Bekannt wurde er posthum mit seinen Erinnerungen aus seiner Kriegszeit die die erst 1989, siebzig Jahre nach ihrer Niederschrift veröffentlicht wurden.
Richert wurde 1913 eingezogen, hat den gesamten Krieg, zunächst an der Ostfront und schließlich an der Westfront, mitgemacht. Im Juli 1918 lief er zu den Franzosen über. Seine Erinnerungen hat er eigentlich für seinen Sohn als Vermächtnis geschrieben. 1977 wurden sie auf einem Speicher gefunden, danach veröffentlicht und schließlich verfilmt.
Werk
Beste Gelegenheit zu Sterben sind die Erinnerungen des Kriegsteilnehmers Dominik Richert über die Jahre zwischen 1914 bis 1918 finden. Im Gegensatz zu den meisten Zeitgenossen empfindet er den Kriegsausbruch als bedrückend: „Mir war es absolut nicht ums Singen, denn sofort dachte ich, dass man im Kriege nichts so gut wie totgeschossen werden kann. [...] Meine Vaterlandsliebe war nicht so groß und der Gedanke, den sogenannten Heldentod zu sterben, erfüllte mich mit Grauen.[...] Ich glaube nicht, dass einer an das Vaterland oder an sonstigen patriotischen Schwindel dachte. Die Sorge um das eigene Leben drängte alles andere in den Hintergrund." Entsprächend beschreibt er die Kriegsgräuel, den massenhaften, sinnlosen Tod, Hunger und die Entbehrungen. Er demaskiert die unmenschlichen Kriegssituationen, dem er sich bei jeder Gelegenheit zu entziehen versucht. Der Entmenschlichung des Menschen hält Richert seine Humanität entgegen.
Literatur
- Dominik Richert: Beste Gelegenheit zum Sterben. Meine Erlebnisse im Kriege 1914-1918. Hrsg. v. Bernd Ulrich und Angelika Tramitz, Knesebeck München 1989
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Richert, Dominik |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Autor |
| GEBURTSDATUM | 1893 |
| GEBURTSORT | Sankt Ulrich im Elsass |
| STERBEDATUM | 1977 |
| STERBEORT | Elsass |