Sephardim
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Sephardim (ספרדים, aus dem Hebräischen für iberische Halbinsel, deutsch Sepharden) sind Juden, deren Vorfahren beginnend mit den Schlächtereien des Herrn Martinez 1391 in Sevilla bis zur Vertreibung durch das Alhambra-Edikt 1492 in Spanien oder Portugal ansässig waren, von dort emigrierten, aber ihre Sprache und ihren Ritus mitnahmen, bzw. auch in der Diaspora, bzw. Galuth beibehielten. Ihre gemeinsame Sprache ist das Sephardische, auch Spaniolisch genannt, das sich vom mittelalterlichen Iberoromanischen ableitet.
Nach Abschluss der Wiedereroberung Spaniens durch Ferdinand II. und Isabella I., „Los Reyes Católicos“ (Katholische Könige) begann mit dem Alhambra-Edikt vom 31. März 1492 die - unter den Mauren bis dahin nicht gekannte - Verfolgung von Juden, denen die Wahl zwischen Inquisition, Auswanderung oder Bekehrung zum Christentum (Converso) blieb. Diejenigen, die sich einer, wie auch immer gearteten, Bekehrung unterzogen, hatten von nun an unter dem Titel Marranen zu leiden. Nach der Vertreibung der Juden von der Iberischen Halbinsel im Zuge der Reconquista ließ sich ein großer Teil von ihnen in Nordafrika und Südosteuropa, besonders im türkischen Teil, also im alten Trakien und Thessalien nieder, worauf die letztlich ausserordentlich hohe Zahl von Gliedern der mosaischen Gemeinde in der Stadt Saloniki/Thessalonich bis 1944 zurückgeht. Als Zentren des sephardischen Ritus' gelten Saloniki, Istanbul, Jerusalem, Safed, Kairo, Ancona, und Venedig.
Bekannte Sepharden
Glieder sephardischer Gemeinden waren Amatus Lusitanus, Benedikt de oder Baruch Spinoza, Joseph Nasi, Josef Karo, Michel de Montaigne, der Earl of Beaconsfield, bekannter unter dem Namen Benjamin D'Israeli.
Sephardisch
Interessanterweise folgt die Hebraistik in der Aussprache des masoretischen Textes der sephardischen Tradition, obwohl im Gefolge Maimonides, der Haskalah und daraus hervorgehend, der deutschen Aufklärung (Kant, Lessing) die Aschkenasen bis zu den Positionen in der heutigen israelischen und amerikanischen Administration die Nase vorn hatten.
Die sephardische Aussprache des Hebräischen zeichnet sich durch Aussprache des Qames als langes a aus, während man im Aschkenasischen ein kurzes o setzt, ähnlich der budapester Aussprache von Budapest. Sere wird im Aschkensischen auch ei vokalisiert, Holem wird ebendort au bis oi gesprochen und Schureq mitunter auch ü.
Sephardim in Israel
Heute versteht man unter den sephardischen Juden in erster Linie diejenigen Bewohner Israels, die aus muslimischen Ländern oder Indien nach Israel einwanderten. Die religiöse Shas-Partei in Israel versteht sich insbesondere auch als Wahrer der sephardischen Glaubensausprägung. Neben den Aschkenasim stellen die Sepharden in Israel einen eigenen Oberrabbiner.
Ringwurm-Affäre
An Hundertausend Kindern und Jugendlichen des sephardischen Bevölkerungsanteils Israels wurden in den 50-er Jahren durch die israelischen Gesundheitsbehörden Bestrahlungen mit Röntgenstrahlen durchgeführt. Langzeitüberlebende leiden an den erheblichen Gesundheitsfolgen der Zwangsbestrahlung (Krebserkrankungen). Als Grund für die Bestrahlungen wurde genannt, dass man durch die Bestrahlung der Immigranten einer Epidemie des Ringwurms, einer Pilzerkrankung der Haarwurzeln, vorbeugen wollte. Dabei wurden der Kopf komplett enthaart und danach die Haarwurzeln bestrahlt und abgetötet. Die israelische Regierung hat den Zusammenhang im Jahr 1994 anerkannt und Entschädigungszahlungen beschlossen.
Die Dokumentation "The Ringworm Children" (im Hebräischen "100.000 Strahlen") von David Belhassen und Asher Hemias prangert dies Geschehen an. Die Dokumentation wurde mit dem Preis "Beste Dokumentation" durch das Haifa International Film Festival ausgezeichnet.
Literatur
- Schlomo Svirsky, Devorah Bernstein, Karlheinz Schneider: Sefarden in Israel. Zur sozialen und politischen Situation der Jüdisch-Orientalischen Bevölkerung. ISBN 3925031022
- Michael Studemund-Halévy: Biographisches Lexikon der Hamburger Sefarden. Verlag Christians, ISBN 3767212935
- Michael Studemund-Halévy (Hrsg.): Die Sefarden in Hamburg. Zur Geschichte einer Minderheit. 2 Bände. Buske Helmut Verlag 2001, ISBN 3875480481 und ISBN 3875480996