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Geschichte Münchens

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Die Geschichte der Stadt München

Die Anfänge

Der Name, ursprünglich Munichen, wird oft gedeutet als "bei den Mönchen", was auf ein Kloster hindeutet. Eine andere Deutung geht davon aus, dass der Name "München" von einer dem heutigen Baskischen verwandten europäischen Ursprache abstammt. München hieß vermutlich in vorchristlicher Zeit "Munica" was "Ort auf der Uferterrasse" heist, womit vermutlich der bereits vor der offiziellen Stadtgründung besiedelte Petersbergl gemeint ist. Das Wort "mun" heißt im baskischen soviel wie "Ufer, Böschung, Bodenerhebung".

Ausgrabungen im Altstadtbereich zeigen, dass das Stadtzentrum von München bereits in der Jungsteinzeit ca. 2000 v.Chr. besiedelt war. Offiziell wurde die Siedlung 1158 durch Heinrich den Löwen, Herzog von Sachsen gegründet. Dieser ließ eine Brücke über die Isar errichten, um sich durch Zölle auf den durchlaufenden Salzhandel zu bereichern. Diese Brücke in der Nähe vom heutigen Unterföhring, gelegen in der Nähe des kleinen Weilers Munichen, errang erst ihre Bedeutung durch die Zerstörung der Isar-Brücke in Freising im Besitz des Bischofs von Freising durch Heinrich den Löwen. Im anschließenden Augsburger Schiedsspruch von 1158 entschied Kaiser Friedrich Barbarossa den Streit zwischen dem Bischof von Freising und Heinrich den Löwen um die Isarbrücken zugunsten von Heinrich, jedoch musste München ein Drittel der daraus resultierenden Einnahmen an Freising abführen. Diese Zahlungen erfolgten bis 1852.

Bereits etwa zwanzig Jahre später, im Jahr 1175, wurde München der Stadtstatus gewährt und die erste Befestigungsanlage errichtet.

1214 wurde das Stadtrecht Münchens zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

1240 geht München aus dem Besitz des Freisinger Bischofs in den des Hauses Wittelsbach über und wird 1255 zur Residenz des Teilherzogtums Bayern-München.

Das Mittelalter

1328 wird München vorübergehend Kaiserstadt und beherbergt bis 1350 die Reichskleinodien. Im Jahre 1468 wird der Grundstein zur neuen Marienkirche gelegt. Unter der Leitung des Baumeisters Jörg Ganghofer schreitet der Bau zügig voran (großzügige Geldmittel werden vom Papst gewährt), die Einweihung erfolgt bereits 1494. 1504 zählt die Stadt bereits ca. 13.500 Einwohner und ist alleinige Hauptstadt des Herzogtums Bayern, 1623 wird München zur kurfürstlichen Residenzstadt erhoben.

1632 entgeht die Stadt einer Plünderung durch die Schweden unter der Heerführung Gustav Adolfs des II. durch die Entrichtung der ungeheuren Summe von 300.000 Reichstalern.

1634 und 1635 wurde München von der Pest heimgesucht, der etwa ein Drittel der damaligen Bevölkerung das Leben kostete und die Tradition des Schäfflertanzes ins Leben rief.

Bis zum ersten Weltkrieg

Ab 1705 übernehmen die Habsburger die Verwaltung Münchens, 1759 wird die Bayerische Akademie der Wissenschaften gegründet. In der Zeit des ausgehenden 18ten Jahrhunderts erfährt die Stadt einen enormen Zuwachs an Einwohnern und wächst zu einer der größten Städte Europas. 1806 wird München zur Hauptstadt des Königreichs Bayern.

Im Jahr 1810 wird das erste Oktoberfest auf der Theresienwiese gefeiert.

1818 erhält Bayern eine Verfassung. München wird Sitz des Bayerischen Landtags und des neuen Erzbistums München-Freising. 1826 wird die Universität von Landshut nach München geholt.

Unter der Regierung von König Ludwig I. (1825 - 1848) wird München zu einer weitbekannten Kunststadt. Die Klassizisten Leo Klenze und Friedrich Gärtner gestalten die Ludwigstraße, den Königsplatz und die Residenz Klenze errichtet die Ruhmeshalle auf der Theresienwiese und Ludwig Schwanthaler stellt die Bavaria auf.

In der Regierungszeit von König Max II. (1848 - 1864) ändert sich der Baustil grundlegend. Viele der großartigsten Bauwerke Münchens entstehen im "Maximilianstil", etwa die Maximilianstraße unter Leitung des Architekten Friedrich Bürklein oder der Glaspalast (von August von Voit entworfen).

Unter König Ludwig II. (1864 - 1886) erfährt das Musikleben mit dem Aufenthalt Wagners und der Uraufführung mehrerer Wagner-Dramen eine Blüte. 1882 wird in München elektrische Beleuchtung eingeführt, die erste deutsche Elektrizitätsausstellung findet statt. 1901 hat München 500.000 Einwohner.

Peter Ostermayr gründet 1907 seine Spielfilmproduktion (Filmstadt Geiselgasteig), 1911 wird der Tierpark Hellabrunn eröffnet. Im Deutschen Museum wird der erste Fernsehapparat der Welt aufgestellt.

Erster Weltkrieg

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Zwischen den Kriegen

1918: Revolution. Am 8. November erklärt Kurt Eisner das Haus Wittelsbach für abgesetzt. Er proklamiert die Bayerischen Republik und führt das Frauenwahlrecht ein. Wenig später am 21. Februar 1919 wird Eisner durch Anton Graf von Arco auf Valley erschossen.

1923 scheitert der Hitlerputsch und endet im Feuer der Polizei vor der Feldherrnhalle. Vier Polizisten und 14 Demonstranten kommen ums Leben. Hitler wird mit fünf Jahren Festungshaft vergleichsweise leicht bestraft.

10. Mai 1933: Nationalsozialistische Bücherverbrennung auf dem Königsplatz.

In den Jahren 1935 - 1945 führt München den Titel "Hauptstadt der Bewegung". Nationalsozialistische Bauten: NSDAP-Zentrale (heute Musikhochschule), Haus der Kunst, Nordbad, Oberfinanzdirektion (Sophienstr.)

1938 wird in München das Münchner Abkommen unterzeichnet, in dem das Sudetenland (vorher Teil der Tschechoslowakei) an Deutschland abgetreten wurde.

1939 scheitert Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller.

Zweiter Weltkrieg

Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst von der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" werden in München im Jahr 1943 hingerichtet.

Wie alle großen deutschen Städte wurde München ebenfalls zum Ziel von alliierten Luftangriffen. Diese Angriffe galten überwiegend der Industrie (Elektroindustrie, Waggon- und Lokomotivbau) sowie den wichtigen Verkehrsknoten. Durch die Flächenbombardements wurde aber auch die Zivilbevölkerung schwer getroffen und viele Kulturdenkmäler unwiderruflich zerstört. Die RAF begann im September 1942 mit ersten Angriffen und vom Frühjahr 1944 an erschienen mehr und mehr US-Bomber, die von Italien aus starteten. Die schwersten Schäden wurden von britischen Verbänden in der Nacht vom 7. auf den8. Januar 1945 erzielt, als in zwei Wellen die Innenstadt Münchens von ca. 2000 Tonnen Bomben getroffen wurde. Dabei wurden ca. 82,000 Wohnungen zerstört.

Am 30. April 1945 wird die Stadt durch Einheiten der 7. US-Armee besetzt.

Bis heute

Am 15. Dezember 1957 überschreitet München die eine Million Einwohner Grenze. 1972 finden die olympischen Sommerspiele statt, wobei auch das Attentat auf israelische Sportler verübt wird. Bei einem Attentat am 26. September 1980 auf dem Oktoberfest sterben 20 Menschen.

1992 wird der nach Franz Josef Strauß benannte Flughafen im Erdinger Moos eröffnet.

Siehe auch: Sehenswürdigkeiten in München