Chronik der DDR (1961–1970)
Geschichte der DDR
- Geschichte der DDR. Vorgeschichte 1945-1949
- Geschichte der DDR. Aufbau des Sozialismus 1949-1961
- Geschichte der DDR. Stabilisierung 1961-1970
- Geschichte der DDR. Stabilität und Krise 1971-1980
- Geschichte der DDR. Krise und Ende 1981-1990
- 20. September - Die Volkskammer verabschiedet das Gesetz zur Verteidigung der DDR.
- 24. Januar - Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der DDR.
- 14. November - Wiederwahl Ulbrichts zum Staatsratsvorsitzenden und Grotewohls zum Vorsitzenden des Ministerrates.
- 13. März - Der Chemie-Professor an der Humboldt-Universität Robert Havemann wird wegen regimekritischer Äußerungen amtsenthoben. Der Kommunist und Widerstandskämpfer gegen die Nazis hatte die dogmatische Verhärtung von Ideologie und Politik in der DDR kritisiert.
- 12. Juni - Die Sowjetunion garantiert in einem Freundschafts- und Beistandsabkommen die Unantastbarkeit der Staatsgrenzen der DDR.
- 21. September - Tod Otto Grotewohls (Vorsitzender des Ministerrates).
- 24. September - Willi Stoph (*1914) wird neuer Vorsitzender des Ministerrates und stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates.
- 2. November - Nach Inkrafttreten einer Passierscheinregelung besuchen die ersten Rentner aus der DDR wieder ihre Verwandten in West-Berlin und der Bundesrepublik.
- 9. Mai - Inbetriebnahme des ersten Atomkraftwerks in der DDR.
- 20. Februar - Die Volkskammer verabschiedet das Gesetz über die Staatsbürgerschaft der DDR, das die bisherige deutsche Staatsbürgerschaft ablöst. Ost-Berlin ist in diese Regelung einbezogen.
- 12. April - Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger sucht den Kontakt zur DDR und plädiert für ein geregeltes Nebeneinander und engere wirtschaftliche Verbindungen.
- 12. Juli - Der Maler Otto Nagel, Gründungsmitglied und 1956-1962 Präsident der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin, stirbt in Berlin.
- 12. Januar - Die Volkskammer verabschiedet ein neues Strafgesetzbuch.
- 6. April - Die neue Verfassung der DDR wird durch Volksentscheid angenommen (Inkrafttreten 8. April). Sie bestimmt die DDR als "sozialistischen Staat deutscher Nation".
- 20./21. August - Einheiten der Nationalen Volksarmee beteiligen sich am Einmarsch in die Tschechoslowakei.
Am 5. März wählt die Bundesversammlung der BRD in West-Berlin Gustav Heinemann zum Bundespräsidenten. Die DDR protestiert gegen den Ort der Wahl und behindert einige Tage lang den Transitverkehr nach West-Berlin.
Am 17. März ergeht der "Budapester Appell" der Staats- und Regierungschefs der Warschauer-Vertrags-Staaten. Dabei wird eine Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa vorgeschlagen.
Am 3. April beschließt der Staatsrat der DDR die Weiterführung der 3. Hochschulreform.
Kambodscha nimmt am 8. Mai als erstes Land außerhalb des sowjetichen Systems volle diplomatische Beziehungen zur DDR auf. Es folgen der Irak und weitere Staaten der Dritten Welt.
Die bisher der EKD angehörenden Landeskirchen der DDR schließen sich am 10. Juni zum Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK) zusammen.
Am 29. September unterzeichnet die DDR den Atomwaffensperrvertrag.
Das 2. Fernsehprogramm der DDR beginnt am 3. Oktober mit seinen Sendungen. Einige Tage später folgen die ersten Farbsendungen auf der Basis des französisch-sowjetischen SECAM-Systems.
Am Rande der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der DDR am 7. Oktober führt das Gerücht, auf dem Dach des Springer-Hochhauses unweit der Berliner Mauer würden die Rolling Stones spielen, zu schweren Jugendkrawallen.
Am 17. Dezember unterbreitet die DDR Vorschläge zur Normalisierung der Beziehungen mit der Bundesrepublik auf der Grundlage der "friedlichen Koexistenz". Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht schlägt am 18. Dezember in einem Brief an Bundespräsident Gustav Heinemann die Aufnahme gleichberechtigter Beziehungen zwischen der DDR und der Bundesrepublik vor. Der Bundespräsident teilt in einem Antwortschreiben mit, dass er den Brief zuständigkeitshalber an die Bundesregierung weitergeleitet habe.
Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Willy Brandt trifft sich am 19. März in Erfurt mit dem Ministerpräsidenten der DDR Willi Stoph. Am Rande des Treffens kommt es zu Sympathiebekundungen für Willy Brandt durch die DDR-Bevölkerung.
Die Botschafter der USA, der UdSSR, Großbritanniens und Frankreichs beginnen am 26. März mit Verhandlungen zu einem Viermächteabkommen über Berlin.
Am 21. Mai findet das zweite Treffen der deutschen Regierungschefs Willy Brandt und Willy Stoph in Kassel statt.
Am 12. November kommt es zur Unterzeichnung des Abkommens über Warenaustausch und Zahlungen zwischen der DDR und der UdSSR für die Jahre 1971-1975 in Ost-Berlin.
Am 27. November beginnr ein Meinungsaustausches zwischen dem Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Egon Bahr, und dem Staatssekretär beim Ministerrat der DDR, Michael Kohl. Die vom 9. Dezember bis 11. Dezember stattfindende 14. Tagung des ZK der SED beschließt Modifikationen des ökonomischen Strategie.