Morphisches Feld
Morphische Felder sind eine umstrittene, parawissenschaftliche Theorie des Biologen Rupert Sheldrake. Alle Lebewesen würden, so Sheldrake, mit diesen nicht näher definierten Feldern in Wechselwirkung treten: Alle Gedanken, Tätigkeiten usw. würden diese Felder verändern und somit in ihnen "gespeichert" sein. Im Gegenzug würden die so gespeicherten Informationen durch andere Lebewesen auslesbar sein, indem diese in "morphische Resonanz" mit den Feldern treten.
Im Bereich der Übertragung von Erbinformationen von einer Generation an die folgeden spricht Sheldrake von sog. Morphogenetischen Feldern, im Bereich der mentalen Übereinstimmung von Gedanken (Telepathie) von Mentalen Feldern. Sheldrake führt insbesondere bestimmte Emergenz-Phänomene (also beispielsweise die Synchronisierung von Gruppen von Individuen als Ganzes, wie zum Beispiel eines Fischschwarms) auf morphische Felder zurück. Mit dieser These wäre es möglich, die bislang nicht wissenschaftlich verifizierte Telepathie, das sog. zweite Gesicht oder den nicht im Rahmen der Relativitätstheotie erklärbaren EPR-Effekt im Bereich der Quantenmechanik zu verstehen.
Vorgeschichte
Das klassische Termiten-Experiment
In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts fiel dem südafrikanischen Naturforscher Eugéne Marais auf, dass Termiten ihre staatliche Organisation scheinbar ohne direkten Kontakt zueinander aufrecht erhalten können. Er führte dazu Experimente an Termiten durch, deren Ergebnisse sich aus heutiger Sicht auch nicht mit den z.B. für die Koordination von Ameisen inzwischen nachgewiesenen Pheromonspuren erklären lassen:
Man nehme eine Stahlplatte, die in Breite und Höhe ein Stück über den Bau hinausragt, und treibe sie senkrecht derart in die bereits geschlagene Bresche, daß sowohl die Lücke als auch der Bau insgesamt in zwei Teile geteilt sind. Jetzt kann es keinen Kontakt mehr zwischen den beiden Seiten geben, und die eine ist überdies von der Königinnenzelle abgeschnitten. Die Arbeiter auf der einen Seite der Bresche wissen nichts von denen auf der anderen Seite. Dennoch errichten die Termiten beiderseits der Platte ähnliche Bögen oder Türme. Entfernt man die Stahlplatte schließlich, so fügen sich beide Hälften nach der Schließung der Lücke perfekt zusammen. (...) Während die Arbeiter beiderseits der Stahlplatte mit ihren Reparaturarbeiten beschäftigt sind, grabe man sich so behutsam wie möglich zur Zelle der Königin vor. Man lege sie frei und töte sie. Augenblicklich steht im ganzen Staat, auf beiden Seiten der Stahlplatte, die Arbeit still. Wir können die Termiten mit dieser Platte monatelang von der Königin trennen, und trotzdem arbeiten sie systematisch weiter, solange die Königin in ihrer Zelle am Leben ist; doch kaum hat man sie getötet oder entfernt, kommt die Arbeit zum Erliegen. (Zitat entnommen der Homepage von R. Sheldrake)
Der EPR-Effekt
An anderer Stelle führte ein ganz anderes Experiment der Naturwissenschaftler Einstein, Podolski und Rosen im Bereich der Quantenmechanik zu einen auch im Labor nachweisbaren Effekt, der gegen die Regeln des klassischen lokalen Realismus verstößt.
Der nach den Anfangsbuchstaben der Familiennamen seiner Entdecker benannte EPR-Effekt beschreibt eine nach heutigen wissenschaftlichen Reglen nicht mögliche Resonanz zwischen Quantenteilchen, selbst wenn sie so weit voneinander entfernt beobachtet werden, dass eine direkte Kommunikation mit Überlichtgeschwindigkeit erforderlich wäre, um ihre synchrone Lageveränderung zu erklären. Albert Einstein schloss aus diesem Experiment, dass die Teilchen vor der Trennung die nötige Information ausgetauscht hatten. John Bell konnte mit der bellschen Ungleichungen zeigen, dass Einsteins Erklärung experimentell überprüfbar ist.
Kernaussagen
Morphische Felder werden von Sheldrake postuliert, um die Ganzheitlichkeit selbstorganisierender Systeme zu erklären. Sheldrake behauptet, dass man diese nicht allein aus der Summe ihrer Bestandteile heraus oder aus deren Wechselwirkungen erklären kann. Die von Sheldrake genannte Hypothese, dass Formen von selbstorganisierenden Systemen durch morphische Felder ausgeprägt werden ordnen demnach Atome, Moleküle, Kristalle, Organellen, Zellen, Gewebe, Organe, Organismen, soziale Gemeinschaften, Ökosysteme, Planetensysteme, Sonnensysteme und Galaxien. Mit anderen Worten, sie ordnen Systeme auf allen Stufen der Komplexität und sind die Grundlage für die Ganzheit, die wir in der Natur beobachten, die mehr ist als die Summe ihrer Teile. Dies ist eine erste, vereinfachte Definition für morphische Felder.
Gemäß seiner Theorie der Formbildungsursachen ist in den morphischen Feldern ein Gedächtnis enthalten, das sie durch den Vorgang der morphischen Resonanz erworben haben. Danach hat jede Art von Dingen ein kollektives Gedächtnis. Im humanbiologischen Bereich soll dies dem kollektiven Unbewußten ähneln, das Carl Gustav Jung postuliert hat. Sheldrakes derzeitige Forschungen sind dazu bestimmt, Beweise für morphische Felder zu erbringen und Experimente in der Humanpsychologie aufzueigen, denen nach Dinge leichter lernbar sind, wenn zuvor andere Menschen sie schon gelernt haben. Ein starker Hinweis darauf, dass es morphische Resonanz und morphische Felder tatsächlich geben soll, sei das Phänomen, dass der IQ in den letzten Jahrzehnten ständig angestiegen ist (bekannt geworden als "Flynn-Effekt").
Die Forschung auf dem Gebiet der konventionellen Entwicklungsbiologie befaßt sich vor allem mit den Genen, der Genaktivierung und den Proteinen, doch damit erklärt man die Entwicklung der Formen genauso wenig, wie man durch das Studium der Anlieferungen von Baumaterialien auf einer Baustelle erfährt, wie das Haus aussieht, das dort gebaut wird. Laut Sheldrake könne die Wissenschaft beispielsweise derzeit nicht erklären, wie sich die Proteine falten, damit sie die richtige räumliche Struktur erhalten. Noch viel weniger könne veirfiziert werden, wie Proteine Zellen bilden, die Zellen Gewebe, die Gewebe Organe, die Organe Organismen. Was bei Sheldrake vor allem zum Umdenken in Sachen morphische Felder geführt hat, waren Erkenntnisse der Quantenphysik und nicht aus dem Bereich der Biologie.
Bei Gesprächen mit dem verstorbenen David Bohm wurde Sheldrake klar, daß man einige der Phänomene, die im Rahmen der morphischen Felder und der Formbildungsursachen beobachtetet werden, vielleicht auch mit der Nichtlokalität in der Quantenphysik erklärt werden könnten. Weitere Gespräche über die Nichtlokalität in der Quantenphysik haben Shaldrake nach eigenen Angaben zu der Überzeugung gebracht, daß sich ein neuer Theorie-Rahmen schaffen lassen sollte, der die Quanten-Nichtlokalität und die morphischen Felder gemeinsam umfaßt.
Die Neuigkeit an Sheldrakes Theorie ist die radikale Vorstellung eines evolvierenden Universums ohne zeitlose Naturgesetze, ohne apriorische, unwandelbare, mathematische Gesetzmäßigkeiten. Shaldrake regt an, Formen und Gesetze des Universums als Gewohnheiten zu verstehen, die sich, einmal aufgetreten, durch immerwährende Wiederholung stabilisieren. Neben Feldern, die in der Wissenschaft bereits bekannt sind (Gravitationsfelder, elektromagnetische Felder) gäbe es in der Natur unsichtbare organisierende Strukturen. Seine Theorie des „morphogenetischen Feldes“ schlägt eine Brücke von der Psychologie zur Quantenmechanik und versucht sich an etwas, das die Physiker eine „Grand Theory“ nennen, eine vereinheitlichende Theorie. Diese soll sich in immer kürzeren Intervallen stabilisieren, je häufiger sie wiederholt wird. Anhand dieser meßbaren Aspekte der Theorie unterwirft sich Shaldrake dem Diktum der experimentellen Überprüfung.
Weiterhin berichtet Sheldrake von Fortschritten bei der Erforschung von Phantomgliedmaßen und zum Heimfindevermögen von Tauben. Ein Experiment wurde an Bord eines Schiffes der königlichen niederländischen Marine ausgeführt, bei dem ein Taubenschlag über 10000 km weit unterwegs war. Ein Teil dieser Forschung wird in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht, darüber hinaus verweist Shaldrake auf Fortschritte bei der Erforschung des Gefühls, angestarrt zu werden; einiges davon stehe kurz vor der Veröffentlichung in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Er gibt hierzu an, mehr als 18.000 Versuchdurchläufe bisher durchgeführt zu haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Auswertungsergebnisse allein auf Zufall beruhen, betrage derzeit 1 zu 1037, es handele sich somit um ein hochsignifikantes Phänomen.
Die Forschung von Sheldrake
Cambridge
Rupert Sheldrake begann sich während eines siebenjährigen Stipendiums am Clare College in Cambridge sowie bei der Royal Society mit der holistischen Tradition in der Biologie zu befassen und begann die Theorie der morphischen Resonanz zu formulieren, die Grundlage des Gedächtnisses in der Natur. Bereits früh erfuhr Shaldrake eine starke Polarisierung zu den Themen seiner Arbeit. Dies mag anhand der Reaktionen verdeutlicht werden, die Shaldrake mit seiner Arbeit hervorrief. Einige seiner Kollegen am Clare College interessierten sich dafür (Philosophen, Linguisten und Altphilologen), doch den naturwissenschaftlichen Kollegen kam die Idee von geheininisvollen, telepathieartigen Verbindungen zwischen Organismen und von einem kollektiven Gedächtnis innerhalb einer Spezies nicht sehr gut an. Sie verhielten sich keineswegs feindselig - sie machten sich einfach darüber lustig. Immer, wenn er zum Beispiel sagte: "Ich muß rasch mal telefonieren gehen", antworteten sie: "Ha, ha, warum dieser Aufwand? Mach's doch mit morphischer Resonanz!" Nach einigen Jahren Forschungsarbeit gab er sein Stipendium in Cambridge auf und ging nach Indien.
Hyderabad
Besonderen Einfluss auf die Entwicklung der Theorie morphischer Resonanz hatte Sheldrakes Aufenthalt in Indien. In Hyderabad, Südindien, befasste er sich ca. sechs Jahre mit der Physiologie tropischer Gemüsepflanzen. Sein Kontakt mit indischer Philosophie und Transzendentaler Meditation führte ihn zu Pater Bede Griffiths, einem englischen Benediktinermönch, der in einem kleinen christlichen Ashram im Süden Indiens lebte und dort die christliche mit der östlichen Tradition zu verbinden suchte. In seinem Ashram schrieb Sheldrake 1980 sein erstes Buch, Das schöpferische Universum, das er ihm, der 1993 in Indien starb, widmete. In diesem Buch stellte er dar, daß das gesamte sichtbare Universum vom Atom über den Menschen bis zu Galaxiehaufen von nicht-materiellen Feldern organisiert sei, die sich nicht auf die bekannten Felder der Physik zurückführen ließen.
Diese Felder seien wie Kugeln in Kugeln hierarchisch, oder besser "holarchisch" (holon, griechisch: das Ganze) gegliedert, so dass sich zum Beispiel mehrere Atomfelder in einem Molekülfeld befinden, die wiederum von einem Kristall- oder Makromolekülfeld organisiert würden. Jede Ganzheit sei also immer gleichzeitig auch Teil einer größeren Ganzheit, so wie sich der Mensch als selbstbestimmtes Individuum ("Unteilbares") und als Teil der Menschheit empfindet. So wie kein Eichenblatt der Welt einem anderen gleicht, erkenne man es doch auf Anhieb, d.h., diese Felder geben ein "unscharfes" Ziel vor und entzögen sich somit einer exakten Vorausberechnung.
Sieben Forschungsgebiete
In seinem Werk Sieben Experimente, die die Welt verändern könnten beschreibt Sheldrake folgende Forschungsschwerpunkte:
- Die Fähigkeit von Haustieren, die Rückkehr ihres Besitzer zu spüren.
(Normalerweise auf die gesteigerte Sinneswahrnehmung vieler Tiere zurückgeführt.) - Die Fähigkeit der Brieftauben, zu ihrem Taubenschlag zurückzufinden.
(Normalerweise auf ein magnetfeldempfindliches Sinnesorgan der Taube zurückgeführt.) - Die hochorganisierte Struktur von Termitenvölkern.
(Normalerweise auf Pheromonspuren ähnlich denen der Ameinsen zurückgeführt.) - Das Gefühl zu spüren, wenn man von hinten angestarrt wird.
(Normalerweise auf sinnliche Wahrnehmung unterhalb der Reizschwelle zürückgeführt.) - Wahrnehmungen in Phantomgliedmaßen nach der Amputation.
(normalerweise auf neuronale Musterspeicherung im Gehirn zurückgeführt.) - Die Frage, ob die universale Gravitationskonstante wirklich eine Konstante ist.
(Bisher wissenschaftlich nicht endgültig untersucht.) - Die Wirkung der Erwartungen des Experimentators auf das Experiment.
Aktuelle Forschung
Seit Ende der neunziger Jahre hat sich Sheldrake mit seiner Arbeit auf den „Siebten Sinn der Tiere“ konzentriert. Beispielsweise wurde eine Versuchsreihe mit einem Hund (namens Jaytee) durchgeführt, der auffallend genau auf die bevorstehende Heimkehr seiner Herrin reagierte, noch bevor diese in Wahrnehmungsreichweite gelangte. Mittels einer aufwändigen Versuchsanordnung und Video-Aufzeichung sowie der statistischen Analyse verschiedener Versuchsreihen "Lang, "Mittel" und "Kurz", belegt Sheldrake dass der Hund nicht aufgrund der verstrichenen Zeit als interne Referenz agiert (S. 249 in der britischen Ausgabe von Der siebte Sinn der Tiere).
Das gleiche Ergebnis zeigten die Kontrollversuche, bei denen seine Herrin nicht nach Hause kam (Abb. B.2, Seite 250 der britischen Ausgabe). Weiterhin waren bei den Experimenten in der Wohnung auch die Eltern der Hundehalterin anwesend, doch da sie nicht wussten, wann sie nach Hause kommen würde, besonders in den Fällen, bei denen die Rückkehrzeit per Zufallsentscheid festgelegt wurde, hätten sie diese Information dem Hund nur mitteilen können, wenn sie selbst telepathisch veranlagt wären und das gespürt hätten. Shaldrake hat in dieser Versuchsreihe 50 Experimente ausgeführt, bei denen der Hund allein war. Selbst dann reagierte er auf statistisch signifikante Weise (Abb. B.5, Seite 255).
Rupert Sheldrake erarbeitete bzw. sammelte seit 1999 einige Tausend Versuche im Bereich Veterinär-Telepathie, incl. Kontrollversuchen (Abb. B.2 in Der siebte Sinn der Tiere). Bei anderen Experimenten, in der die Ergebnisse meiner Versuche zu dem Gefühl, angestarrt zu werden , (Abb. 16.2, Seite 233) sind die Kontrollversuche ebenfalls zusammengefasst.
Sheldrake verfügt nach eigenen Angaben über eine Datenbank mit über 2000 Berichten von Tierbesitzern zur Verfügung, dazu habe es in England, den U.S.A. und im deutschsprachigen Raum Umfragen zum Thema "Tiere mit übersinnlichen Fähigkeiten" gegeben und mit einer Anzahl von Tieren wurden detaillierte empirische Studien durchgeführt.
Kritik an Sheldrake
Sir John Maddox, ehemaliger Herausgeber der Zeitschrift Nature, verfasste einen Leitartikel für Nature über Sheldrakes erstes Buch Das schöpferische Universum im Jahre 1981, in dem er schrieb: "Diese ärgerliche Abhandlung ... ist der beste Kandidat für eine Bücherverbrennung seit vielen Jahren." In einem Interview des BBC-Fernsehens von 1994 sagte er: "Was Sheldrake vertritt, ist Magie und nicht Wissenschaft, und das kann man mit genau denselben Worten verdammen, mit denen der Papst Galileo verdammte, und aus genau demselben Grund. Es ist Ketzerei."
Sheldrake nimmt mit seinen Kritikern Kontakt auf, bietet Mitarbeit an den Experimenten an und verweist auf seine Forschungsdokumentationen. In den englischsprachigen Medien wird Shaldrake dennoch weiterhin mitunter öffentlich verunglimpft. Richard Wiseman brachte eine Anzahl Einwände vor und erhielt von Shaldrake den Zugang zu dem Versuchshund sowie seine gesamte Ausstattung incl. Videoequipment. Mit Unterstützung seines Assistenten Matthew Smith führte er vier Experimente mit dem Hunde Jaytee aus, bei denen es darum ging nachzuweisen, dass die nahende Heimkehr der Hundebesitzern von Jaytee telepatisch erfasst wurde. Bei allen Experimenten ging Jaytee ans Fenster, um auf die Besitzern zu warten, sobald sie auf dem Heimweg war. Bei den drei Experimenten, die Wiseman in einer anderen Wohnung ausführte, war Jaytee durchschnittlich zu 4 % der Abwesenheit der Besitzerin am Fenster und zu 78 % der Zeit, wenn sie auf dem Heimweg war. Dieser Unterschied war statistisch signifikant.
Als Wisemans Ergebnisse grafisch dargestellt wurden, zeigten sie im wesentlichen denselben Verlauf wie die Daten von Sheldrake. Dennoch besuchte Wiseman 1996 eine Reihe von Konferenzen, darunter auch den Weltkongress der Skeptiker, um dort zu verkünden, er habe das Phänomen der "übersinnlichen Haustiere" widerlegt. Nach seinen Worten hatte Jaytee in den Versuchen versagt, weil er auch ans Fenster gegangen war, bevor Pam sich auf den Heimweg gemacht hatte. Wiseman trat unterdessen mehrfach in Fernsehsendungen auf (zuletzt im Februar 2000) und behauptete weiterhin, Jaytees Fähigkeiten widerlegt zu haben. Er verschweigt die Tatsache, dass Jaytee weit häufiger am Fenster wartet, während Pam auf dem Heimweg ist, zudem bezieht er sich nicht auf Shaldrakes Datenmaterial.
Es wird mitunter der Eindruck erweckt, Sheldrakes Beweise gründeten sich auf ein einziges Experiment, das von einem Fernsehteam aufgezeichnet worden war, und nicht auf die Aufzeichnungen von mehr als 200 Experimenten. Von Kritikern wird ebenfalls zitiert, dass Sheldrake seine Versuche von Jedermann eigenständig und unbeaufsichtigt nachstellen lässt. Zu jedem Experiment bietet Sheldrake Material und Anleitungen an, so dass die Teilnahme auch für wissenschaftliche Laien möglich ist. Sheldrake sammle auch diese ungesicherten Daten und verletze dabei die Maxime kontrollierter Versuchsanordnung. Es wird Sheldrake zum Vorwurf gemacht, dass die Durchführenden direkt aufgefordert werden ihre Ergebnisse einzuschicken, damit sie dokumentiert, analysiert und verbreitet werden können.
Weiterführende Forschung
Literatur mit weiteren eigenständigen deutschen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der morphischen Felder.
- Der Nobelpreisträger und Dr. der Physik Fritjof Capra zeigte 1975 völlig unabhängig von Sheldrakes Arbeiten und ohne ihn zu erwähnen in seinem Buch „Das Tao der Physik“ gewisse Parallelen zwischen quantenmechanischen Beobachtungen und Erklärungsmodellen im Rahmen der Systemtheorie auf und regt eine Diskussion dazu an, ob die universelle Ordnung von Materie in noch nicht näher bezeichneter Weise in Resonanz miteinander steht.
- Prof. Dr.-Ing. Konstantin Meyl (Fachhochschule Furtwangen (University of Applied Sciences) die Fachbereiche Leistungselektronik und Alternative Energietechnik.) und Johannes von Buttlar: Neutrinopower (2000) [S. 104: Morphische Felder als Skalarwellen interpretiert]
- Prof. Dr. Walter Falk, Philipps Universität Marburg: Brücken zwischen Human- und Naturwissenschaft. [Gemeinsames in Thesen eines Germanisten und des Biochemikers Rupert Sheldrake] (1998),
- Ralf W. Zuber: Das unbewußte Weltgedächtnis oder die morphogenetische Feldtheorie Rupert Sheldrakes, ihre Implikationen und Konsequenzen, besonders für die psychologische Gedächtnisforschung (1998)
- Dipl.-Ing. Hubert Huegle legt ein Forschungsthema mit dem Titel "Intuitiver Umgang mit Kulturpflanzen" an der Humboldt-Universität Berlin vor.
- An der Universität Mainz wird seit Anfang 2001 an einem Experiment zur Bestätigung der morphischen Felder gearbeitet.
- Lars Wohlers forscht an der Universität Lüneburg, Institut für Umweltkommunikation, in Bezug auf Umweltängste u.a. auf der Grundlage von Sheldrakes Arbeiten.
- Dirk Baumeier hat 1996 an der Universität Leipzig eine Diplomarbeit geschrieben: "Personale Determinanten morphischer Resonanz."