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Geschichte Algeriens

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Algerien war seit 1529 Teil des osmanischen Reichs bis zur Eroberung durch die Franzosen im Jahre 1830.

Im November 1954 begann der Unabhängigkeitskrieg gegen Frankreich unter Führung der Front de Libération nationale (FLN). 1962 erreichte Algerien mit dem in Evian geschlossenen Vertrag die Unabhängigkeit nach einem achtjährigen blutigen Krieg, der auf beiden Seiten hohe Verluste forderte. Die FLN wurde unter Ahmed Ben Bella zur Staatspartei und versuchte einen algerischen Sozialismus aufzubauen. Die fast 30 Jahre lange Herrschaft der FLN führte 1988 zum Volksaufstand und dem Beginn eines Reformprozesses, an dessen Ende 1989 eine neue demokratische Verfassung steht (Trennung von Partei und Staat, parlamentarische Verantwortung, Pluralismus, politische Freiheiten und Garantien der Menschenrechte).

Die ersten freien Parlamentswahlen im Jahre 1991 aber führen zu einem Desaster, als die islamistische "Islamische Heilspartei" (FIS) bereits im ersten Wahlgang 188 von 430 Sitzen erhält. Das Militär bricht daraufhin die Wahl ab, setzt den Staatspräsidenten ab, löst das Parlament auf und ruft den Notstand aus. Als die FIS verboten wird, geht die Mehrzahl ihrer Mitglieder in den Untergrund und ein Bürgerkrieg beginnt, der in den 90er Jahren über 100.000 Menschenleben fordert. Ein weiterer Reformprozess beginnt 1996 mit der Inkraftsetzung einer neuen Verfassung. 1997 folgen Parlamentswahlen, 1999 eine Präsidentenwahl, die Bouteflika als Präsident einsetzt.

Nach dem Abflauen des Bürgerkriegs initiiert die Regierung 1999 eine Volksabstimmung über eine Versöhnungspolitik. Im Januar 2000 läuft eine Amnestie für reuige Islamisten aus, die Bouteflika nach der Selbstauflösung der AIS (der bewaffnete Arm der FIS) im März 2000 unbefristet verlängert. In dieser Politik wird die ehemalige Einheitspartei FLN bei den Parlamentswahlen 2002 bestätigt.

Staatspräsidenten:

  • 1962-1965 Ben Bella
  • 1965-1979 Boumédienne
  • 1979-1992 Chadli Bendjedid
  • 1992 Mohamed Boudiaf
  • 1997-1999 General Zéroual
  • seit 1999 Abdelaziz Bouteflika