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Negative Einkommensteuer

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Eine negative Einkommensteuer ist eine Einkommensteuer, bei der die einkommensstärkeren Haushalte Abgaben entrichten müssen, während die einkommensschwächeren Haushalte Transferzahlungen erhalten.

Befürworter dieser Steuer halten sie für gerecht, da sie Geringverdiener entlastet, und für einfach.

Kritiker stoßen sich an der einseitigen Orientierung am Einkommen und befürchten, dass Trittbrettfahrer zu bloßen Leistungsempfängern würden, also das System ausnutzen würden.

Beispielsweise könnte sich die Steuerschuld nach folgender Formel berechnen:

Bei einem Einkommen von 90.000 € wären 25.000 € Steuern zu entrichten, bei einem Einkommen von 15.000 € läge die Steuerschuld bei 0 € und bei einem Einkommen von 6.000 € bekäme der Haushalt Transferzahlungen in Höhe von 3000 € vom Staat.

Gegenüber dem Stand von August 2004 wäre in diesem Beispiel bei dem Einkommen von 90.000 € eine Entlastung im Jahr von 5.000 € gegeben, bei dem von 15.000 € eine von 739 € (Quelle: SPIEGEL-Online). Nimmt man den Sozialhilferegelsatz etwa von Berlin (2003) von 296 € / Monat als Grundlage (Haushaltsvorstand, alleinstehend), so kommt dieser ohne Mietzuschüsse oder sonstige Einmalleistungen bereits auf 3.552 €.

Ungeklärt bleibt die Frage der Finanzierung und der Verteilungswirkung, da etwa in Deutschland ein wachsender Anteil des Steueraufkommens aus der Lohn- und Einkommenssteuer finanziert wird. Als Alternative wird u.a. eine bedarfsorientierte Grundsicherung vorgeschlagen.