Tschuwaschen
Die etwa 1,7 Mio Tschuwaschen (Eigenbezeichnung: Tschawasch) sind ein mehrheitlich russisch-orthodoxes, z.T. noch heidnisches Turkvolk. Die Hälfte der Tschuwaschen lebt in Republik Tschuwaschien, einer Teilrepublik der Russischen Föderation. Dort stellen sie ca. 70 Prozent der 1,4 Mio. Einwohner. In anderen russischen Teilrepubliken und adminstrativen Gebieten der Mittleren Wolga und des Ural-Vorlandes stellen sie lediglich Minderheiten. So sind ca. 3,7 Prozent der Bewohner Tatarstans Tschuwaschen (Stand 2000).
Die tschuwaschische Sprache wird seit dem 18. Jahrhundert in kyrillischer Schrift geschrieben. Sie nimmt auf Grund ihrer lautlichen Struktur eine Sonderstellung unter den Turksprachen ein. Über ihre Entstehung und Herkunft gibt es viele Theorien.
Die Tschuwaschen können unter anderem als Nachfahren der Wolgabulgaren angesehen werden. Gleichzeitig haben sie in ihrer traditionellen Kultur viele Gemeinsamkeiten mit den eine wolgafinnische Sprache sprechenden Mari (Tschermissen) und anderen Bevölkerungsgruppen der Wolga-Ural-Region.
Die ältere Ethnologie unterteilte die Tschuwaschen unterteilte in zwei Territorialgruppen, die Wirjalen (Berguferbewohner) und die Anatri(Wiesenuferbewohner).
Siehe auch: altbulgarische Sprache