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Punta de n’Amer

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Castell de sa Punta de n'Amer

Punta de n'Amer ist eine Halbinsel an der Ostküste der spanischen Baleareninsel Mallorca. Sie liegt zwischen den Orten Cala Millor und Sa Coma im Gemeindegebiet von Sant Llorenç des Cardassar.

Die etwa 200 Hektar große Halbinsel wurde 1985 zum Naturschutzgebiet von besonderem Wert erklärt. Seitdem ist das Bauen dort nicht erlaubt, was die Gemeinde nicht daran hinderte, im nördlich angrenzenden Cala Millor beim Strand sa Nau mehrstöckige Hotelbauten bis unmittelbar an die Grenze des geschützten Gebietes zu genehmigen.

Im Naturschutzgebiet befinden sich nur das halb zerfallene Gebäude des ehemaligen Anwesens sa Coma (auch sa Caseta des Moix) am südwestlichen Meeresrand und der im Jahre 1696 fertiggestellte Wehrturm Castell de sa Punta de n'Amer in der Mitte der Halbinsel. Das burgartige Bauwerk wurde zur Abwehr und Selbstverteidigung gegen maurische Angriffe errichtet und war mit zwei Kanonen bestückt. Die Befestigung ist von einem Graben umgeben, den man in der Vergangenheit über eine heute nicht mehr vorhandene Zugbrücke überquerte. Die obere Plattform des Turmes ist über eine Wendeltreppe erreichbar. Im spanischen Bürgerkrieg 1936 bis 1939 waren die Herrenhäuser am Castell ein wichtiger Stützpunkt der Armee. Heute befindet sich in dem neben dem Turm stehenden alten Gebäude eine Gaststätte.

Die Halbinsel Punta de n'Amer erstreckt sich etwa zwei Kilometer ostwärts ins Meer. Hier sind noch Reste der ursprünglichen Dünenlandschaft zu sehen, die einst einen Großteil der Bucht von Cala Millor bedeckte. Zwischen den Dünen wachsen Mastix- und Ginstersträucher, Pinien und phönizischer Wacholder. Über die Halbinsel führen einige Wanderwege bis zum Castell und an die felsige Küste. An der Südostspitze von Punta de n'Amer befindet sich die Höhle sa Cova de ses Crestes, die in frühgeschichtlicher Zeit als Wohnhöhle genutzt wurde. Die Höhle war so angelegt, dass man sowohl von Land als auch vom Meer Zugang hatte. In der Nähe befindet sich auch ein alter Steinbruch direkt am Meer, in dem früher Natursteine (Marés) gewonnen wurden.