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Breitspurbahn

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Als Breitspur bezeichnet man bei Eisenbahnen eine Spurweite, die breiter ist als die 1435 mm bei der Normalspur.

Die Breitspur entstand in zaristischen Russland des 19. Jahrhunderts. Der erfolglose Besuch Napoleons und der verlorene Krimkrieg waren noch nicht vergessen. Daher wählte man eine Spurweite von 1524 mm, um zu verhindern, dass das russische Schienennetz bei einer Eroberung verwendet werden kann. Der "kleine Unterschied" von nur 89 mm erwies sich jedoch mehr als ein wirtschaftlicher und technischer Nachteil und kaum als eine wirklich wirksame Verteidigungsmaßnahme.

Die Züge aus Westeuropa konnten auf Grund der unterschiedlichen Spurweiten zuerst wirklich nicht durchfahren. Inzwischen gibt es jedoch verschiedene technische Systeme, die dieses Problem beheben. Es gibt Systeme an den Übergängen, wo die ganzen Radachsen oder Drehgestelle gewechselt werden, es gibt auch internationale Züge, die an einer speziellen Übergangstrecke ihre Spur selbst anpassen können. Die Passagiere dürfen dabei im Wagen sitzen bleiben, der ganze Vorgang dauert nur wenige Minuten, während die Räder auf den Achsen in die neue Position verschoben werden.

Auch Spanien und Portugal haben ein Eisenbahnnetz mit Breitspur.

Im Deutschen Reich plante Adolf Hitler ein Deutsche Breitspureisenbahn mit einer Spurweite von 3000 mm. Man wollte Berlin mit München, Hamburg und Linz neben der Normalspur zusätzlich mit einer Breitspur verbinden. (Siehe Weblinks)

Die Breitspur hat aber noch andere Vorteile, je breiter die Eisenbahnspur, um so stabiler ist die Bahn, um so ruhiger fahren die Züge, besonders bei hohem Tempo, und um so belastungsfähiger ist die Strecke, besonders bei schlechten Untergrund. Die Nachteile sind leicht höhere Baukosten, aber hauptsächlich die geringere Wendigkeit. Deshalb wurden in Städten und in den Bergen oder in engen Tälern lieber schmälere Spuren gewählt.

Heute benutzt man immer noch hauptsächlich Eisenbahnnetze, die zur Zeit der Pferdekutschen konzipiert wurden und bleibt aus pragmatischen Gründen bei der bestehenden Spurweite, auch wenn technische Überlegungen viele Argumente für die Breitspur bringen. Wobei es dann nicht etwa nur um wenige Millimeter oder Zentimeter ginge, sondern eine Breitspur im Bereich von 2 Meter für die zukünfigen Geschwindigkeiten von 200 bis 400 km/h oder gar noch mehr, wünschenswert wäre.

Vergleiche: Normalspur, Schmalspur