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Chlortrifluorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Datei:Chlortrifluorid.png
Allgemeines
Name Chlortrifluorid
Andere Namen

Chlor(III)fluorid

Summenformel ClF3
Kurzbeschreibung

farbloses stechend riechendes Gas

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7790-91-2
Wikidata Q411305
Eigenschaften
Molare Masse ?
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

1,9 g/ml (flüssig), 2,8 (Luft = 1)

Schmelzpunkt

-76,3 °C

Siedepunkt

12 °C

Dampfdruck

1500 mBar

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
MAK

0,1 ppm

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Chlortrifluorid ist eine Interhalogenverbindung. Es handelt sich um ein farbloses, giftiges, stechend riechendes, ätzendes Gas, das in feuchter Luft weiße Nebel entwickelt. Es ist wie alle Interhalogenverbindungen sehr reaktionsfreudig. Im 2. Weltkrieg wurde Chlortrifluorid (Deckbezeichnung „N-Stoff“) in Deutschland produziert und sein Einsatz als Kampfstoff oder als brandstiftendes Mittel in Erwägung gezogen.

Die zivile Nutzung von Chlortrifluorid ist sein Einsatz als Fluorierungsmittel in der chemischen Industrie und der Zusatz zu Schweißgasen, um deren Verbrennungstemperatur zu erhöhen.

Eigenschaften

Chlortrifluorid ist ein farbloses Gas, das bei ca. 12 °C in den flüssigen Zustand übergeht und bei -76,3 °C erstarrt. Mit Wasser reagiert Chlortrifluorid unter Sauerstofffreisetzung. Chemisch verhält sich Chlortrifluorid wie ein starkes Oxidationsmittel, es greift Metalle unter Fluoridbildung an. Die weitere Reaktion mit Metallen hängt davon ab, ob die gebildete Fluoridschicht stabil ist; bei Kupfer ist dies der Fall, sodass die Herstellung in Kupfergefäßen erfolgt. Nichtmetalle bilden keine Schutzschicht, sondern werden in Brand gesetzt.

Chlortrifluorid greift auch die Füllstoffe der Atemschutzfilter (Aktivkohle) an.

Toxikologie

Als Inhalationsgift wirkt es auf den gesamten Atemtrakt. Die Folgen sind Aufblähungen und Schwellungen der Lunge, Verätzungen der oberen Atemwege bis hin zur eitrigen Bronchitis. Hohe Konzentrationen führen zu starkem Reizhusten und schwersten Lungenschädigungen. Gasförmiges Chlortrifluorid greift die Augen sehr stark an; die Schädigungen führen zur Hornhauttrübung.

Referenzen

  1. Datenblatt bei AirLiquide