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Stau (Wasserstraßen)

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Ein Stau (v. niederdt. stouwen stehen machen, stellen) bezeichnet die Störung eines Fließens durch die Engstelle eines Transportweges, oder durch das Verbleiben von Etwas in einem Kanal. Der weitere Transport durch den Kanal wird erheblich behindert oder gänzlich verhindert.

Dabei sind die Eigenschaften des Weges bzw. Kanals wie Kapazität und Ausweichmöglichkeiten einerseits und die Eigenschaften des Transportgutes andererseits von großer Bedeutung.

Der Transport ist normalerweise gekennzeichnet durch eine fortgesetzte Belegung und gleichzeitige Freigabe von (Kanal-)ressourcen. Dieser Vorgang ist bei einem Stau gestört. Folge ist eine fortgesetzte weitere Belegung, aber ohne entsprechende Freigabe. Der Stau ist daher auch ein selbstverstärkender Vorgang, der durch plötzliches Entstehen z.B. auf Autobahnen seine Gefährlichkeit ausmacht.

Staueffekte kommen in verschiedensten Bereichen vor:

In der Natur:
Eisstau, Fluss- oder Talenge, "Wolkenstau" (Föhnmauer usw.), patholog. Erscheinungen wie Blutstau, Ileus etc.

In Kultur und Politik:
Verkehrsstau, Panikforschung, Reformstau

Technik:
Datenstau, Fahrtmessung mit Staurohr

In der Berufsschiffahrt wird als ein Stau die Beladung bzw. Ladungsverteilung auf die Laderäume bezeichnet.

Im physikalischen Sinn entsteht Stau oft durch eine verhinderte Wirkung der Bernoulli-Gleichung: ein günstiger Strömungsverlauf an Engstellen ist nur möglich, wenn dort die Strömungsgeschwindigkeit steigt. Im Gegensatz zu diesem beschleunigenden "Düsen-Effekt" führt ein "Flaschenhals" im Verkehr zu mehr Vorsicht und daher zu Verlangsamung, was den Durchsatz erst recht verringert.