Membrantank
Ein Membrantank ist ein in der LNG- und LPG-Schiffahrt (Tanker) angewendeter Ladetanktyp. Hierbei handelt es sich um nicht selbsttragende Tanks, die aus einer dünnen Blechmembran von 0,5 bis 1,5 mm Nickel- oder Edelstahl bestehen und sich über eine Isolierschicht auf den tragenden Schiffsverbänden abstützen. Die Membran ist so konstruiert, dass sie temperaturbedingte Dehnungen aufgrund der Materialeigenschaften und zweckmässig angeordneten Pfalzen und Sicken aufnehmen kann. ( Transport von LNG bei - 164°C bis - 161°C, Werftaufenthalt des Schiffes bei Tanktemperaturen von bis zu 35°C, je nach Region )
System Technigaz: Tankmaterial = Cr-Ni-Stahl, 2. Barriere = Sperrholz, Tankisolation = Balsaholz, Sperrholz, Steinwolle, PU-Schaum
System Gaz Transport: Tankmaterial Invar, 2. Barriere = Invar, Tankisolation = Perlit, Balsaholz, Sperrholz
2. Barriere = 2. Tankwand, falls die 1. Wand beschädigt wird, soll die 2. Barriere dem ausgetretenen tiefkalten Flüssiggas eine definierte Zeitspanne standhalten.
Isolierung = befindet sich zwischen Tankwand und 2. Barriere bzw. 2. Barriere und inner Hull ( inner Hull= nicht kältebeständiger Schiffbaustahl, der bei Unterkühlung durch Sprödbruch beschädigt werden würde)
Vor(+)- und Nachteile(-) von Membrantanks im Vergleich zu unabhängigen Ladetanks (Zylinder, Kugel etc.):
+ optimale Anpassung der Tanks an die Schiffsform (kleinere Schiffe)
+ vergleichsweise schnelles Abkühlen und Aufwärmen möglich, ohne das Tankmaterial über Mass zu beanspruchen (Zeit = Geld)
- Pfalze neigen bei älteren Schiffen zum Lecken
- geringerer max. Tankdruck möglich
- Tank muß entweder ganz voll oder fast leer gefahren werden, da sonst bei Seegang durch freie Oberflächen eine Beschädigung der Membran zu befürchten ist.