Der Hofnarr
Film | |
Titel | Der Hofnarr |
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Originaltitel | The Court Jester |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1956 |
Länge | ca. 97 Minuten |
Stab | |
Regie | Melvin Frank, Norman Panama |
Drehbuch | Melvin Frank, Norman Panama |
Musik | Victor Schoen, Walter Scharf, Van Cleave |
Kamera | Ray June |
Schnitt | Tom McAdoo |
Besetzung | |
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Der Hofnarr ist eine US-amerikanische Spielfilmkomödie aus dem Jahr 1956 mit Danny Kaye, Glynis Johns und Basil Rathbone in den Hauptrollen.
Handlung
England im 12. Jahrhundert. Es herrscht Unruhe. Die königliche Familie wurde ermordet und der tyrannische König Roderick hat sich des Throns bemächtigt. Allerdings hat eine Gruppe Geächteter unter der Führung des „Schwarzen Fuchses“ den letzten rechtmäßigen Thronerben, ein Baby mit einem purpurnen Muttermal auf dem Gesäß, retten können und führt nun einen Partisanenkrieg gegen den verhassten Tyrannen. In seiner Bedrohung will Roderick sich durch Heirat seiner Tochter Gwendolyn mit dem Baron Griswold ein Bündnis suchen, sehr zum Missfallen seiner Tochter („Er ist ein Flegel und ein Scheusal...“), aber vor allem seines Beraters Lord Ravenhurst, der fürchtet, dass das Bündnis seine Vertrauensstellung beim König beeinträchtigt.
In einer musikalischen Einführungsszene gibt sich der ehemalige Jahrmarkts-Komödiant Hubert Hawkins zusammen mit seinen Schaustellerkollegen (eine Gruppe von kleinwüchsigen Artisten) als der Schwarze Fuchs aus. Hawkins wird von letztem aufgefordert, seine Kostüme nicht mehr zu tragen, und überrascht von Hawkins mitgebrachten Schaustellern kann er ihrem Wunsch, sich der Rebellengruppe anzuschließen, wegen begrenzten Vorräten nicht nachkommen, nimmt aber ihr Angebot, der Unterstützung im Ernstfall, gerne an. Hawkins hatte sich sein Rebellenleben anders vorgestellt. Eigentlich wollte er kämpfen, darf aber nun die Rebellen unterhalten und muss sich um das königliche Kind kümmern. Im Gegensatz dazu darf die von ihm bewunderte Jungfer Jean als Hauptmann kämpfen.
Auf der Flucht vor den Männern des Königs und um den königlichen Erben, versteckt in einem Weinfass, in Sicherheit zu bringen, kommen sich die beiden in einer Holzfälllerhütte endlich näher. Dort begegnen sie durch Zufall dem berühmten italienischen Hofnarr Giacomo, dem „König der Narren und der Narr der Könige“, welcher nebenbei als Auftragsmörder arbeitet. Dieser wurde insgeheim von Lord Ravenhurst beauftragt, die restlichen Berater des Königs zu ermorden, um so das Bündnis mit dem barbarischen Griswold zu verhindern. Giacomo besitzt als der neue Hofnarr im Schloss also zutritt zu den Gemächern des Königs und ist am Hof noch noch nicht bekannt. So beschließt Jean, ihn außer Gefecht zu setzen. Hawkins soll nun, als Giacomo auftretend, das Vertrauen des Königs gewinnen und so einen Schlüssel an sich bringen, der einen Geheimgang zum Schloss öffnet, und damit einen Angriff der Rebellen um den Schwarzen Fuchs erleichert und den Sieg der Gerechtigkeit garantieren soll. Dazu soll er einen Verbündeten im Schloss um Hilfe bitten. Inzwischen will Jean das Kind in Sicherheit bringen und wird von den Männern des Königs, die auf der Suche nach den „lieblichsten Maiden des Landes“ sind, um die Stimmung am Hof aufzubessern, überrascht, und so zusammen mit dem versteckten Kind zum Schloss geführt. Hawkins, nun als Giacomo getarnt und in völliger Unwissenheit seines eigentlichen Auftrags gegenüber Lord Ravenhurst, trifft nach ihr im Schloss ein. Auf der Suche nach seinem Kontaktmann kommt es zur Verwechslung. Statt seinem eigentlichen Verbündeten, den als Stallknecht getarnten Fergus, sieht er Ravenhurst als seinen Kontaktmann an. Nach der Bekanntmachung mit dem König und dem Versprechen, ihm eine geeignete Frau aus den kürzlich eingetroffenen zu wählen, soll Hawkins später Ravenhurst in seinen Gemächern treffen um den Plan zu besprechen.
Inzwischen hat sich die Prinzessin Gwendolyn immer noch nicht mit der geplanten Heirat mit Griswold abgefunden und will ihre Beraterin in Liebesdingen, die Hexe Griselda, welche ihr von romantischen Liebhabern erzählte, für diesen Betrug töten. Als im gleichen Moment der als Giacomo getarnte Hawkins im Hofe auftaucht, kann sich Griselda mit dem Versprechen, dass gerade er Gwendolyns wahre Liebe sei, aus der Angelegenheit retten und verspricht ihr, dass er sie noch in dieser Stunde besuchen wird. So besucht Griselda den gerade eingetroffenen Hawkins in seinen Gemächern und verzaubert ihn mit ihrem bösen Blick. Sie dichtet ihm die Rolle eines feurigen und leidenschaftlichen Liebhabers zu, der die Prinzessin besuchen soll, um sie zu verführen. Dabei reicht ein Fingerschnipp aus, um Hawkins wieder aus seiner Rolle zu befreien, und ein weiterer, um ihn wieder hineinzuversetzen. So „verzaubert“ macht sich Hawkins auf den Weg zur Prinzessin, trifft aber vorher auf Jean, welche aber von ihm aufgrund seines Banns nicht erkannt wird. Sie hat inzwischen den Schlüssel zum Geheimgang aus dem Raum des Königs genommen und gibt ihn Hawkins. Als im gleichen Moment der König dazustößt, nimmt dieser Jean als Giacomos Versprechen, ihm eine geeignete Frau zu suchen, an, und lässt sie abführen. Hawkins besucht nun die Prinzessin und überzeugt sie von seiner wahren Liebe und dass er durch ein göttliches Wunder zu ihr geführt wurde. Als sich beide näher kommen, entdeckt Gwendolyn den Schlüssel zum Geheimgang und fasst den Plan zusammen mit Hawkins, durch den Geheimgang zu fliehen, nimmt den Schlüssel an sich und gibt Hawkins ihr seidenes Taschentuch als Symbol ihrer Liebe. Beide werden durch den Besuch des Königs unterbrochen und Giacomo versteckt sich. Als der König Gwendolyn nocheinmal von der Zweckmäßigkeit der Heirat überzeugen will, entdeckt er den Schlüssel und nimmt ihn wieder an sich.
Hawkins, immer noch unter dem Bann Griseldas, besucht nun Ravenhurst. Dieser gibt ihm zwei Aufträge: den Mord an den drei anderen Beratern des Königs, sowie die Entführung der Prinzessin aus dem Schloss. Nachdem Hawkins zu Griselda zurückgekehrt ist, befreit diese ihm vom Bann. Durch Zufall belauscht Griselda die drei anderen Berater des Königs, welche durch Ravenhursts Benehmen verdacht geschöpft haben und alles für die erfolgreiche Heirat tun wollen, und beschließt, sie aus dem Weg zu räumen. Am Abend wird Hawkins beim Bankett für die Bekanntgabe der Vermählung der Prinzessin zur Unterhaltung gerufen, kann sich aber durch Griselda seit seiner Ankunft an nichts erinnern. Griselda hat inzwischen die Tränke der drei Berater des Königs vergiftet und nach einem Trinkspruch sind diese aus dem Weg geräumt. Als Sir Griswold schließlich am Hofe eintrifft, um die Heirat und das Bündnis zu vollziehen, schreitet die Prinzessin ein: Sie enthült Hawkins alias Giacomo als ihren Geliebten. Als ihr seidenes Taschentuch als Beweis ihrer Liebe dem König vorgezeigt wird, lässt dieser den ahnungslosen und überrumpelten Hawkins in den Kerker sperren, da Gwendolyn bei seiner Hinrichtung mit Suizid droht.
Durch die scheinbar perfekte Ausführung seiner Pläne scheint Ravenhurst zunächst zufrieden, erfährt aber schließlich von einem Verbindungsmann, dass Hawkins nicht der echte Giacomo ist. Schnell schöpft er den Verdacht, dass es sich bei dem Betrüger um den Schwarzen Fuchs handeln müsse, da nur er am Scheitern des Bündnisses interessiert wäre. Mit seiner festen Überzeugung fasst er schließlich den Plan, die Situation zu seinem Vorteil zu nutzen und Griswold vom angeblichen Schwarzen Fuchs auf dem für den nächsten Tag angesetzten Turnier beseitigen zu lassen. Nachdem der König von ihm überzeugt wurde, dass der Hofnarr zum Ritter geschlagen werden muss, damit Griswold ihn beseitigen kann, wird Hawkins am nächsten Tag mit dem Vorwand, er könne nach dem Ritterschlag die Prinzessin heiraten, in kürzester Zeit durch alle Ritterprüfungen gejagt. Inzwischen konnte Jean den Schlüssel zum Geheimgang wieder an sich nehmen, erfährt vom Vorhaben des Königs und warnt Hawkins. Doch ehe er fliehen kann, findet er sich in der Zeremonie wieder, wird zum Ritterschlag gezwungen und von Griswold wie erwartet zum Duell gefordert. Jean schickt den Schlüssel und die Nachricht über das Turnier und Hawkins per Brieftaube zum Schwarzen Fuchs. Fergus wird dabei von Ravenhursts Männern gefangengenommen und verhört. Als der Schwarze Fuchs erfährt, dass er an Hawkins Stelle kämpfen soll, stürzt der Geheimgang ein und lässt nur noch genug Platz für ein Kind. Der Schwarze Fuchs beschließt deshalb, Hawkins ehemalige Schaustellerkollegen aufgrund ihrer Körpergröße zur Hilfe zu holen. Durch Gwendolyns Gefühle für Hawkins beschließt Griselda, im Turnier mit einem vergiftetem Trinkspruch einzuschreiten. Doch der Versuch schlägt wegen eines schlechten Merkreimes für das Gift fehl. Durch Zufall wird Hawkins Rüstung vor dem Kampf vom Blitz getroffen und dabei magnetisiert. Dadurch, und durch Hawkins „närrisches Glück“ gewinnt er das Duell, lässt Griswold aber am Leben und lässt ihn ziehen. Inzwischen hat der gefangene Fergus gestanden und Ravenhurst erfährt vom königlichem Kind im Schloss. So enlarvt er Hawkins und Jean als Verräter. Inzwischen konnten Hawkins Schaustellerkollegen durch den Geheimgang unbemerkt ins Schloss eindringen. Bei dem einberufenem Standgericht gegen Hawkins und Jean greifen sie schließlich ein und überrumpeln die Hofgesellschaft. In der Zwischenzeit kann Jean auch den Schwarzen Fuchs und seinen restlichen Verbündeten das Tor des Schlosses öffnen. Schließlich kommt es zum Kampf zwischen Hawkins und Ravenhurst. Griselda setzt wieder ihren Bösen Blick ein und so kommt es zu einem beeindruckendem Kampf, bei dem Hawkins durch seine nun „gespaltene Persönlichkeit“ letztendlich fliehen kann und Ravenhurst wird durch Hawkins Freunde überrumpelt und ins Meer katapultiert.
Gerade als der Sieg durch den Schwarzen Fuchs verkündet wird, tritt Griswold wieder ins Schloss. Hawkins kann gerade noch einen Kampf verhindern, entlarvt schließlich den König als Verräter und zeigt als Beweis das königliche Muttermal des Kindes. Griswold und der restiche Hofstaat erkennen den rechtmäßigen König an, welcher nun wieder auf auf dem Thron sitzt.
Hintergrund
- Der „Schwarze Fuchs“ ist eine Parodie auf Robin Hood.
- Der Hofnarr enthält einen mittlerweile legendären und häufig unter Kennern des Films rezitierten Dialogsatz über ein vergiftetes Getränk:
Die Hexe Griselda versucht direkt vor dem Duell Hawkins-Griswold, ihrem Schützling Hawkins mit Hilfe eines Reimes sich zu merken, in welchem Becher das Gift ist. Dieser erste Reim ist:
- „Der Wein mit der Pille ist im Becher mit dem Fächer, der Pokal mit dem Portal hat den Wein gut und rein.“
- Im Original: „The pellet with the poison's in the vessel with the pestle; the chalice from the palace has the brew that is true.“
- (wörtlich übersetzt: „Das Kügelchen mit dem Gift ist in dem Gefäß mit dem Stößel; der Becher aus dem Palast hat das richtige Gebräu.“)
Die Sache verkompliziert sich dadurch, dass Hawkins nicht nur Schwierigkeiten hat, sich den lebenswichtigen Reim zu merken, sondern ein Spion des Gegners Griswold diesen Reim mitgehört hat, ihm davon erzählt, der nun seinerseits versucht, sich den Reim zu merken. Das bemerkt aber die Hexe Griselda, die ihr Gift jetzt in einen anderen Becher gibt und nunmehr versucht, Hawkins einen anderen Reim beizubringen:
"Der Wein mit der Pille ist im Kelch mit dem Elch, der Becher mit dem Fächer hat den Wein gut und rein."
Hawkins, der Hofnarr, kommt jetzt auf dem Weg zum Duell vollends durcheinander, aber nicht nur er. Denn sein Gegner versucht ebenfalls, sich seinen Reim zu merken und beide treffen aufeinander, jeweils verschiedene Varianten ihrer Verse vor sich hinmurmelnd. Am Schluß dieser Szene greift Hawkins trotzdem zum falschen Gefäß, versucht dann noch, das seines Gegners zu erwischen und sorgt damit dafür, dass der ganze Trinkspruch durch einen Einspruch des Königs ausfällt.
Rezeption
Der Film war bei seiner Kinoveröffentlichung eine Katastrophe für das Studio: bei über vier Millionen Dollar Produktionskosten spielte er kaum 2,2 Millionen ein. Im Laufe der Jahrzehnte wurde er jedoch in den USA wie international ein beliebter und unzählige Male wiederholter Fernsehfilm.
Auszeichnungen
- Golden Globe - Nominiert als Bester Film (Komödie/Musical)