Depression
Dieser Artikel befasst sich mit Depression (Krankheit), andere Bedeutungen unter Depression (Begriffsklärung)
Eine Depression ist eine psychische Krankheit, die durch Gefühle wie Traurigkeit, Hilfs- und Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit und durch Schuldgefühle gekennzeichnet ist, die über einen längeren Zeitraum anhalten.
Weitere Symptome können u. a. verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit, Reizbarkeit, Ängstlichkeit, langsameres Denken, Schuldgefühle, vermindertes Gefühlsleben bis hin zur Unfähigkeit des Zeigens einer Gefühlsreaktion und verringertes sexuelles Interesse sein.
Negative Gedanken und Eindrücke werden überbewertet, positive Aspekte werden nicht wahrgenommen oder für Zufall gehalten.
Je nach Schwere der Depression ist diese mit latenter oder akuter Selbstmordgefährdung verbunden.
Depressionen äußern sich oft auch in körperlichen Symptomen wie z.B. Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme, Verspannungen, Kopfschmerzen und verlangsamte Bewegungen. Auch kann eine verstärkte Infektionsanfälligkeit beobachtet werden.
In einer seltenen Sonderform, der manischen Depression, wechseln sich Niedergeschlagenheit und Manie, die sich durch unkontrollierte Hyperaktivität und mangelnde Selbstkritik auszeichnet, in zeitlich unterschiedlich langen Phasen ab. Diese manisch-depressive Psychose wird auch als bipolare Affektstörung oder als Zyklothymie bezeichnet.
Bei Frauen werden Depressionen im Durchschnitt doppelt so oft wie bei Männern diagnostiziert. Dies kann auf eine verstärkte genetische Disposition von Frauen zur Depression hinweisen, aber auch mit den unterschiedlichen sozialen Rollen und Zuschreibungen zusammenhängen.
Oftmals wird unterschieden zwischen der endogener Depression, die ohne erkennbare Ursache auftritt, und der reaktiven Depressionen, die Folge erkennbarer Ursachen ist (z.B. nach einem Trauerfall). Endogene Depressionen sind jedoch vergleichsweise selten - die meisten Depressionen sind reaktiver Natur. Allerdings kann auch bei reaktiven Depressionen eine genetische Dispostion die Entstehung begünstigen.
Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Es gibt jedoch sehr unterschiedliche Zahlen darüber, wie hoch der wirkliche Anteil derjenigen ist, die davon betroffen sind. Das hängt zum einen mit der hohen Dunkelziffer (viele Depressionen werden nicht als solche erkannt) zusammen und zum anderen mit der Definition der Krankheit. Die meisten Veröffentlichungen gehen jedoch heute davon aus, dass in Deutschland mehr als 10% der Personen im Laufe ihres Lebens eine behandlungsbedürftige Depression durchleben.
Sonderformen
Es gibt eine spezielle Winterdepression (SAD), die durch Mangel an Sonnenlicht begünstigt wird. "SAD" steht für "Seasonal Affective Disorder". Eine weitere Sonderform ist die Altersdepression: bei den 70- bis 74-Jährigen sind 14% depressiv, bei über 80-Jährigen sind es 42%, auch hier Frauen doppelt so häufig wie Männer.
Behandlung
Depressionen können durch Psychotherapie, durch physikalische Maßnahmen und medikamentös (Antidepressiva) wirksam behandelt werden.
Bei den Psychotherapien haben sich die kognitiven Verhaltenstherapien als sehr effektiv bewährt. Sie zeigen vor allem in der Langzeitbetrachtung eine gute Wirksamkeit, da die depressionsauslösenden Denkmuster nachhaltig verändert werden. Vorreiter dieser modernen Therapieanssätze waren u.a. Albert Ellis und Aaron T. Beck.
Aber auch in der medikamentösen Behandlung gab es in den letzten Jahren enorme Fortschritte: Neuere Antidrepessiva (Serotoninwiederaufnahmehemmer, z.B. Prozac) haben deutliche geringe Nebenwirkungen als die früheren Mittel. Sie wirken allerdings erst nach mehrwöchiger Einnahmedauer.
Bei einigen älteren Medikamenten gibt es den Effekt, dass der Antrieb zuerst aktiviert wird, die stimmungsaufhellende Wirkung erst später einsetzt. Dies kann zu einer erhöhten Selbstmordgefahr führen, deswegen ist unter Umständen ein zeitweilige Beobachtung oder die gleichzeitige Gabe von dämpfenden Medikamenten angezeigt. Zur Minderung der Nebenwirkungen werden die meisten Medikamente ein- und ausschleichend verabreicht.
Antidepressiva sind Medikamente, die Depressionen lindern oder beenden können.
- trizyklische bzw. tetrazyklische Antidepressiva
- Serotoninwiederaufnahmehemmer
- Lithium (nur bei endogenen Depressionen)
Antidepressiv wirksam können auch sein:
- körperliche Bewegung an der frischen Luft (z.B. Joggen)
- Kalte Güsse nach Kneipp
- Sonnenlicht, starkes Kunstlicht
- Kaffee, Schokolade
- Opiate
- Schlafentzug
Literatur
- Solomon, Saturns Schatten - Die dunklen Welten der Depression
- LeDoux, Das Netz der Gefühle
Weblinks
- Information
- http://www.psychotherapiesuche.de/
- http://www.kompetenznetz-depression.de/
- http://www.m-ww.de/krankheiten/psychische_krankheiten/depression.html
- http://www.uni-mannheim.de/users/sdrwis/docs/042698li.htm
- http://online.wdr.de/online/gesundheit/depression/liste.phtml
- http://www.lilly-pharma.de/gesundheit/depression/depression_service_links.html
- http://www.cnm.xitami.net/dgbs/home.html
- http://www.oui.ch/depression
- http://www.Psychotherapiepraxis.at
- Kommunikation, Erfahrungsaustausch
- Erfahrungsberichte, Selbsthilfe