Kloster San Millán de Yuso

Das Kloster San Millán de Yuso liegt im Städtchen San Millán de la Cogolla in der Autonomen Gemeinschaft La Rioja, Spanien. Es liegt auf dem linken Ufer des Cárdenas und ist Bestandteil eines Ensembles von zwei Klöstern. Das andere ist das, auf dem Hügel gelegene San Millán de Suso. Das untere Kloster wurde 1053 auf Befehl des navarrischen Königs García Sánchez III. erbaut. 1997 wurde es, gemeinsam mit dem Kloster San Millán de Suso, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Gründungslegende
König García Sánchez III war dem Heiligen Millán sehr ergeben. Da er gerade das Kloster Santa María la Real de Nájera in seiner Hauptstadt gegründet hatte wollte er dessen, im Kloster San Millán de Suso ruhenden, Gebeine in seine Hauptstadt Nájera überführen. Die Überreste des Heiligen wurde auf einen Ochsenkarren geladen und mitgenommen. Als sie sich dem Fluss näherten hielten die Ochsen an und weigerten sich unter allen Umständen weiterzugehen. Der König fasste dies als Zeichen auf und lies daraufhin ein neues Kloster errichten, das Yuso (unten) genannt wurde, im Gegensatz zum Ersten oben (Suso).
Gebäude

Das Gebäude wurde im Stil, der damals üblichen, Romanik errichtet. Es gab Renovierungen nach dem 16. Jahrhundert, im Herrerianischen Stil, dem 17. und dem 18. Jahrhundert. Zu Beginn war es eine Benediktinerabtei, ab 1878 leiten es die Augustiner. Es ist, Dank der Augustiner die es noch immer in Stand halten, in gutem Zustand. Man betritt sein Inneres durch ein Barockportal mit korinthischen Säulen und einem Relief des reitenden San Millán aus dem 17. Jahrhundert. Vom Vestibül aus gelangt man in den Salón de los Reyes (Salon der Könige), wo sich wertvolle von Bruder Juan Rizzi geschaffene Gemälde von Grafen und Königen befinden. Unter ihnen García Sanchez III. und dessen Vater Sancho III. von Navarra. Letzterer weist eine Besonderheit auf, sein Kopf ist der des spanischen Schriftstellers Lope de Vega. Die Kirche hat drei Schiffe mit Krypta und Kuppel. Sie hat eine Altarretabel aus dem 17. Jahrhundert. Das zentrale Gemälde zeigt San Millán in der Schlacht von Hacinas. In der Sakristei werden die Reliquien der Heiligen Millán und seines Meisters Felix in zwei Silberschatullen mit Elfenbeinbeschlägen aufbewahrt. Die San Milláns war eine Auftrag Sancho Garcés IV. im Jahre 1067. Das Kloster verfügt auch über eine wichtige, im Jahr 1665, erbaute Bibliothek. Sie bewahrt einige wertvolle Kodize und Inkunabeln auf.