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Ghuriden

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Die Ghuriden waren eine persische (tadschikische) Dynastie[1] im östlichen Khorassan (heute in Afghanistan) und in Nordindien. Sie herrschten zwischen 11491212.

Die Ghuriden gehörten dem Haus der Shansabani, ehemals samanidische Statthalter, in der Region Ghur des heutigen Afghanistan an. Nachdem die Region erst im 11. Jahrhundert islamisiert worden war, unterstand sie seit 1010 den Ghaznawiden. 1099 wurden die Ghuriden ghaznawidische Statthalter in Ghazna. Unter Ala ad-Din Husain (11491161) wurde Ghazna erobert und zerstört sowie die Ghaznawiden aus Khorassan vertrieben. Seit 1178 begannen die Ghuriden mit der Eroberung des Industals und stürzten 1186 die letzten Ghaznawiden im Punjab.

Unter den Ghuriden kam es zu einer Doppelherrschaft, bei der Ghiyath ud-Din Muhammad (11631203) in Firuzkuh und Herat den Ostiran regierte und sein jüngerer Bruder Muizz ad-Din Muhammad (11731206) von Ghazna und Lahore aus Indien beherrschte. Während Ghiyath du-Din Muhammad Khorassan eroberte und erfolgreich gegen die Choresmier behauptete, begann Muizz ad-Din nach dem Sieg in der Schlacht bei Thaneswar über die indischen Fürsten unter Prithviraj III. (1192) mit der Eroberung Nordindiens. Schon 1202 hatten die Ghuriden dieses bis nach Bengalen und Gujarat erobert.

Zwar wurde Muizz ad-Din 1203 Alleinherrscher der Ghuriden, doch zerfiel das Reich nach der Ermordung von Muizz ad-Din um 1206 schnell. Die iranischen Gebiete kamen bis 1215 unter die Herrschaft der Choresmier und in Indien machten sich die Mamelucken-Generäle unter Aybak selbständig und begründeten das Sultanat von Delhi.[2].

Quellen

  1. C.E. Bosworth, "Ghurids", Encyclopaedia Iranica, Online-Edition, (LINK)
  2. Ira M. Lapidus, "A History of Islamic Societies", 2. Edition der "Cambridge University Press", 2002