Ölverschmutzung
Eine Ölpest ist die Verseuchung von Meeresküsten durch aus havarierten Öltankern ausgelaufenes Rohöl oder Schweröl. Die Zähigkeit und die Giftigkeit des angeschwemmten Öls führt in der Regel zu einem Massensterben von Seevögeln und anderen Tieren des betroffenen Ökosystems. Besonders eine Ölpest in kälteren Meeren hat über Jahre hinaus katastrophale Auswirkungen auf die Fauna, da dort das Öl noch zäher ist und langsamer abgebaut wird als in wärmerer Umgebung. Schuld an solchen Unglücken sind in der Regel mangelhafte Sicherheitsstandards der Länder, unter deren Flagge die Tanker laufen ("Billigflaggen"); mittelbar sind es aber die großen Ölkonzerne, die aus Sparsamkeit auf Billigflaggen ausweichen.
Zur Bekämpfung einer Ölpest wird versucht, das auf der Wasseroberfläche schwimmende Öl mit Spezialschiffen abzusaugen. Der Einsatz chemischer Mittel, die das Öl verklumpen und auf den Meeresgrund absinken lassen gilt als problematisch, da anstelle des Ökosystems Küste nur das (weniger sichtbare) Ökosystem Meeresboden verseucht wird. Wenn das Öl an der Küste angelangt ist, hilft auch das Säubern der Strände nicht mehr; die Lebewesen sind dann lange vergiftet oder erstickt.
Große Tankerkatastrophen
- Torrey Canyon vor der Küste Südengland, 18.März 1967
- Amoco Cadiz (BP/Amoco, USA) - 223.000 t Rohöl vor der bretonischen Küste, März 1978
- Exxon Valdez (Exxon, USA) - Prince Williams Bay, Alaska März 1989
- Braer - 84.700 t leichtes Rohöl vor den Shetland Inseln, 5. Januar 1993
- Sea Empress - 72.000 t Rohöl vor der Südwestküste von Wales, Februar 1996
- Erika - 26.000 t Rohöl in der nördlichen Biscaya, 1999
- Pallas
- Prestige - vor der Küste von Galicien, Dezember 2002