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Knittelvers

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Der Knittelvers (früher auch "Knüttelvers") ist eine metrische Gedichtform bei der Zeilen mit je vier Hebungen paarweise gereimt werden. Unterschieden wird zwischen dem freien Knittelvers, bei dem die Zahl der Senkungen zwischen den Hebungen stark variieren kann, und dem strengen Knittelvers, der entweder vier oder fünf Hebungen hat (vier bei männlicher und fünf bei weiblicher Kadenz).

Der Knittelvers war vor allem in der deutschen Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts beliebt. Die Dichter des Barock, allen voran Martin Opitz, bekämpften diese ihrer Meinung nach kunstlose Form, worauf der Knittelvers für längere Zeit fast nur noch in volksstümlicher Dichtung oder scherzhaften Werken Verwendung fand. Dies änderte sich erst wieder mit dem Sturm und Drang, als sich Autoren bewusst von klassischen Vorbildern ab- und deutschen Formen zuwandten.

Heute wird der Knittelvers wieder fast ausschließlich für komische Dichtung verwandt.