Gerstetten
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Gerstetten ist eine Gemeinde im Landkreis Heidenheim in Baden-Württemberg.
Geografie
Gerstetten liegt auf der Ostalb. Wachholderheiden prägen die Landschaft, welches zu Zeiten des frühen Jurameeres ein Korallenriff war.
Gerstetten ist die flächengrößte Gemeinde in Baden-Württemberg ohne Stadtrecht.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Dettingen, Falkenstein, Gerstetten, Gussenstadt, Heldenfingen, Heuchlingen, Heuchstetten und Sontbergen.
Geschichte
Gerstetten feierte im Jahre 1986 sein 1000 jähriges Bestehen.
Die Albgemeinde wurde am Wasserloch (heute Seeplatz) von einem gewissen Gero gegründet, von dem ihr Name abgeleitet ist.
Religionen
Der Großteil der Bevölkerung ist evangelisch.
Eingemeindungen
- 1. April 1971: Heldenfingen
- 1. Juli 1971: Gussenstadt
- 1. April 1972: Dettingen am Albuch
- 1. Juli 1974: Heuchlingen
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG | 41,7 % | -5,9 | 11 Sitze | -2 |
CDU | 23,4 % | +7,2 | 6 Sitze | +2 |
KWG | 15,1 % | -2,2 | 4 Sitze | -1 |
Die Grünen | 12,9 % | -6,0 | 3 Sitze | -2 |
ödp | 6,9 % | +6,9 | 1 Sitz | +1 |
Städtepartnerschaften
Vorlage:Border | Cébazat (bei Clermont-Ferrand), Frankreich (Auvergne) seit dem 27. Juni 1992 |
Vorlage:Border | Pilisvörösvár (deutsch: Werischwar), Ungarn seit dem 5. Mai 1996 |
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Gerstetten gibt es einen Flugplatz mit dem Status eines "Sonderlandeplatzes".
Bildung
Im Kernort Gerstetten gibt es neben der Realschule auch eine Grund- und Hauptschule und eine Förderschule. Dettingen, Gussenstadt, Heldenfingen und Heuchlingen verfügen über eigene Grundschulen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen

Im Ortsteil Gussenstadt steht das Museum im Ursula-Stift und Schmiede am Stift. Mit diesem Museum beherbergt Gussenstadt das älteste Museum seiner Art in Württemberg, welches im Jahre 1911 durch Dr. phil. h.c. Georg Thierer, -Verfasser der zweibändigen Ortschronik von Gussenstadt -, im dem von seinem Bruder Valentin Thierer gestifteten Gemeindehaus eingerichtet wurde. Im Bahnhof Gerstetten, dem Bahnhof der nostalgischen Dampfzüge der Ulmer Eisenbahnfreunde e. V. Lokalbahn Amstetten-Gerstetten, befindet sich das Eisenbahnmuseum und das Riffmuseum sowie eine Geoinfostelle des Europäischen Geoparks Schwäbische Alb. Die historische, gut 20 km lange Bahnstrecke zwischen Gerstettten und Amstetten feiert im Jahr 2006 ihr 100-jähriges Jubiläum.
Bauwerke
- Burg Falkenstein im Ortsteil Dettingen.
- Wasserturm in Gerstetten
Das Hungerbrunnental
Der sogenannte Hungerbrunnen im Hungerbrunnental bei Heldenfingen ist eine Karstquelle, welche nur selten Wasser führt. Sprudelt die Quelle, so der Volksglaube, ist dies ein schlechtes Omen. Im Hungerbrunnental gab es lange Zeit einen so genannten Freiplatz, der zu keiner Gemarkung oder Gemeinde gehörte. Auf diesem heute noch bekannten Platz auf einer Wiese hielten sich damals Verbrecher auf und dort fanden auch viele Märkte und Feste statt, bis der Rat zu Ulm diese verbot.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jeweils am Palmsonntag findet der Brezgenmarkt im Hungerbrunnental bei Heldenfingen statt. Dieser Krämermarkt ist seit 1533 durch Ulmer Ratsprotokolle urkundlich erwähnt. Die Zufahrt zum Brezgenmarkt ist für Autos gesperrt. Es ist von den Parkplätzen entweder ein Fußmarsch (ca. 20 Minuten) notwendig oder man lässt sich mit dem Pendelbus von Altheim (Alb) oder Heuchlingen her hinbringen.
- Auf den Gleisen des ehemaligen Albexpresses (nach Amstetten) veranstaltet der Verein der Ulmer Eisenbahnfreunde seit 1997 Nostalgiefahrten mit historischen Fahrzeugen, darunter eine 1921 gebaute Dampflokomotive und ein Triebwagen von 1956.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- 1896, 16. Juli, Gottlob Berger, † 25. Januar 1975 in Stuttgart, General der Waffen-SS.
- 1906, 1. März, Heinrich Roth, † 7. Juli 1983 in Göttingen, Pädagoge und Psychologe
- 1933, 11. Juni, Walther Zügel, deutscher Bankier
- 1940, 21. Juli, Heide Gerstenberger, Politik- und Wirtschaftswissenschaftlerin
Literatur
- Gerstetten, in: Der Landkreis Heidenheim. Band 1. Thorbecke, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-1358-2
- 850 Jahre Heuchlingen. 1143–1993. Gemeinde Gerstetten, Gerstetten 1993
- Ernst Guther: 425 Jahre Schule in Gerstetten. Die Entwicklung des württembergischen Volksschulwesens. Aufgezeigt am Beispiel der Gemeinde Gerstetten und ihrer engeren Umgebung. Gemeinde Gerstetten, Gerstetten 1973