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Erik Simon

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Erik Simon wurde 1950 in Dresden geboren. Nach Abitur und Ausbildung zum Elektromonteur studierte er an der TU Dresden Physik. In dieser Zeit wurde er auch aktives Mitglied des später von staatlichen Stellen zerschlagenen »Stanislaw-Lem-Klub«, wo er das »Aktiv für ausländische Phantastik« leitete, das Übersetzungen für die Klubbibliothek anfertigte. Hier wurden bereits zwei seiner Hauptinteressen deutlich: Science Fiction und Sprachen. Neben seinem Diplom als Physiker erlangte Simon den staatlichen Abschluss als Fachübersetzer für Russisch; heute beherrscht er neben den slawischen Sprachen noch Englisch und Holländisch. Nach einer kurzen Tätigkeit als Ingenieur in einem Betonwerk, wurde Simon 1974 Lektor für das sozialistische Ausland (SF und Krimi) beim Verlag Das Neue Berlin. Dabei errang er sich besondere Verdienste durch die Publikation der Werke der Brüder Arkadi und Boris Strugazki.

Durch seine Tätigkeit als Lektor, Herausgeber, Übersetzer und SF-Theoretiker hatte er einen kaum zu überschätzenden Einfluß auf die Entwicklung der SF in der DDR. Als Herausgeber erlangte er - neben vielen Anthologien und Erzählungsbänden, die den DDR-Lesern z.B. die angloamerikanische und bulgarische SF näherbrachten -, große Verdienste vor allem mit den »Lichtjahr«-Almanachen, in denen neben exzellenten in- und ausländischen Erzählungen viele theoretische Arbeiten zur SF erschienen. Zusammen mit [Olaf R. Spittel] gab er das DDR-SF-Lexikon heraus. Als Science-Fiction-Autor bevorzugt Simon die kurze Form. Neben vielen Stories in Zeitschriften und Anthologien veröffentlichte er die zwei Erzählungsbände "Fremde Sterne" (1979) und "Mondphantome Erdbesucher" (1987), sowie zusammen mit Reinhard Heinrich den Episodenroman "Die ersten Zeitreisen" (1977), von dem es auch eine Fassung als Opernlibretto gibt. Nachdem der Verlag Das Neue Berlin 1991 sein SF-Programm einstellte, ist Erik Simon als freischaffender Übersetzer und Herausgeber tätig.

Er errang mehrfach den Laßwitz-Preis.

2004 vertrat Erik Simon Deutschland auf dem EUROCON (The European Science Fiction Convention) in Bulgarien und errang einen Preis für Verdienste bei der Publikation bulgarischer Science-Fiction in Deutschland.


(Quelle: www.epilog.de[1])

Bibliographie

Eigene:

  • 1976 Begegnung im Licht (Erzählungen, Verlag Neues Leben)

  • 1977 Die ersten Zeitreisen (Erzählungen, zusammen mit Reinhard Heinrich, Verlag Neues Leben)

  • 1979 Fremde Sterne (Erzählungen, Verlag Das Neue Berlin)

  • 1983 Wenn im Traum der Siebenschläfer lacht (Nacht- und Nebelverse, Eulenspiegelverlag)
  • 1987 Mondphantome, Erdbesucher (Erzählungen, Verlag Das Neue Berlin)

  • 1992 Von der Zeit, von der Erinnerung (Erzählungen, In:"Zeit-Spiele", Heyne-Verlag, Nr. 4897)

  • 2002 Sternbilder (Erzählungen, Werkausgabe Band 1; Shayol-Verlag)

  • 2003 Mondmysterien (Erzählungen, Werkausgabe Band 2; Shayol-Verlag)

  • 2004 Reisen von Zeit zu Zeit (Erzählungen, zusammen mit Reinhard Heinrich, Werkausgabe Band 3; Shayol-Verlag)

als Herausgeber und/oder Übersetzer

  • 1980-1989 Lichtjahr 1- 6 (Verlag Das Neue Berlin)

  • 1982 Science-fiction in der DDR - Personalia zu einem Genre (Verlag Das Neue Berlin)

  • 1985 Der Traumfabrikant ( Verlag Das Neue Berlin)

  • 1987 Duell im 25. Jahrhundert (Verlag Das Neue Berlin)

  • 1988 Fahrt durch die Unendlichkeit (Verlag Das Neue Berlin)

  • 1999 Alexanders langes Leben, Stalins früher Tod und andere abwegige Geschichten: Erzaehlungen und Berichte aus Parallelwelten. (Heyne-Verlag).
  • 2003ff. Angela und Karlheinz Steinmüller Werkausgabe (Shayol-Verlag)

Preise

Erik Simon erhielt den Kurd Laßwitz Preis für:

  • Von der Zeit, von der Erinnerung (Beste Erzählung 1992)

  • Leichter als Vakuum (Beste Erzählung 1994) mit Angela und Karlheinz Steinmüller als Simon Zwystein

  • Vernor Vinge: Ein Feuer auf der Tiefe (Beste Übersetzung 1995)

  • für die Übernahme des finanziellen Risikos und das Engagement bei der Herausgabe von Lichtjahr 7 (Sonderpreis 1999) mit Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V.

  • [2]»Spiel beendet, sagte der Sumpf« (Beste Kurzgeschichte 2002)

siehe auch

[3] Freundeskreis Science Fiction Leipzig: Erik Simon

[4] Interview mit Erik Simon: Von Menschenfressern, Ameisen und anderen Merk-Würdigkeiten.