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Cat Stevens

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Yusuf Islam (* 21. Juli 1948 in London, als Steven Demetre Georgiou) ist ein britischer Sänger und Songwriter, der unter dem Künstlernamen Cat Stevens bekannt wurde. Seit seinem Übertritt zum Islam im Jahr 1978 heißt er Yusuf Islam, als Künstler nennt er sich heute nur Yusuf. Obwohl er kein Imam ist, gilt er als der einflussreichste britische Muslim. [1]

Der Sänger und Musiker beherrscht viele Musikinstrumente. Neben Gitarre spielt er auch Klavier und Schlagzeug. Sein Musikstil während seiner Schaffensphase als Cat Stevens und nach seinem Comeback als Yusuf kann am ehesten dem Folkrock oder Softrock zugerechnet werden. Zu seinen bekanntesten Liedern aus dieser Zeit zählen Matthew and Son (1966), Lady D'Arbanville (1970), Wild World (1970), Moonshadow (1971), Father and Son (1971) und das Remake des englischen Kirchenliedes Morning Has Broken von Eleanor Farjeon (1971).

Leben

Steven Demetre Georgiou wurde am 21. Juli 1948 als Sohn eines Griechen aus Zypern und einer Schwedin in London geboren. Er wuchs in der britischen Hauptstadt auf, in der sein Vater das Restaurant Moulin Rouge im Stadtteil Soho besaß.

Karriere als „Cat Stevens“

Er schrieb seine ersten Lieder Ende der 1960er-Jahre und trat unter dem Künstlernamen Cat Stevens mit mittelmäßigem Erfolg auf Tourneen auf. 1968, in seinem 20. Lebensjahr, erkrankte er an Tuberkulose und musste längere Zeit ins Krankenhaus. Nach einem erfolgreichen Comeback beim Plattenlabel Island Records in den frühen 1970er Jahren wurde er als Cat Stevens zum weltbekannten Musikstar und verkaufte allein zwischen 1967 und 1977 40 Millionen Alben.

1971 schrieb Cat Stevens die Filmmusik für den Film Harold and Maude.

Hinwendung zum Islam und musikalische Pause

1975 wäre er beinahe vor Malibu (Kalifornien) ertrunken und bezeichnete es als Gottesfügung, dass ihn eine Welle wieder zum Land trug. Am 30. Dezember 1977 verabschiedete er sich von seinem Künstlernamen Cat Stevens. Er hatte zuvor von seinem Bruder - David Gordon - einen Koran geschenkt bekommen, der sein Leben völlig verändert habe. Nachdem er im Dezember 1977 zum Islam konvertierte, änderte er seinen Namen am 4. Juli 1978 in Yusuf Islam und hörte auf, Musik zu machen. [2]

Vor dieser erheblichen Veränderung seines Lebens war ihm seine Musik das Wichtigste gewesen. Den dazugehörigen Ruhm und Rummel um seine Person hatte er nach eigener Aussage dagegen stets abgelehnt (Vorlage:"-en). hoffend lich schafft er noch weitere wege

Aus vertraglichen Gründen bei Island / A&M records veröffentlichte er 1978 noch ein Album als Cat Stevens. Dieses Album trug den Titel Back to Earth. Seinen letzten Auftritt als Popstar hatte er im Dezember 1979 beim Benefiz-Konzert Year of the Child.

Yusuf Islam heiratete eine Türkin namens Fauzia und wurde Vater von sechs Kindern (vier Töchter, zwei Söhne; wovon einer seiner Söhne im Alter von nur 13 Tagen an einer Herzkrankheit verstarb). Er gründete drei muslimische Schulen in London (siehe dazu auch weiter unten).[2]

Musikalischer Neubeginn

Erst 1995 begann er wieder in kleinem Umfang eigene Musik zu veröffentlichen, die sich als islamische Musik (ohne Gitarrenbegleitung, nur Gesang mit Perkussionsinstrumenten) jedoch deutlich von seiner Musik als Cat Stevens unterschied. In dieser Zeit lehnte er die Gitarre ab, da sie laut eigener Aussage als "westliches Instrument" nicht zu seiner religiösen Einstellung passe. Laut nme.com war es sein Sohn, der ihn wieder dazu brachte, Gitarre zu spielen.[3]

Erstmals nach 17 Jahren war Yusuf wieder zu Jahresbeginn 1997 bei einem Konzert in Sarajevo auf einer öffentlichen Bühne zu sehen. Mit der Wohltätigkeits-LP "I Have No Cannons That Roar" trug er 1998 zum Wiederaufbau Bosnien-Herzegowinas bei.

2003 nahm er erstmalig Peace Train für eine Sammel-CD neu auf und trat im 46664-Konzert von Nelson Mandela mit Peter Gabriel auf. Er sang damals den Song Peace Train a cappella. Das war das erste Mal seit 25 Jahren, dass er wieder englische Musik spielte und aufzeichnete.

2004 tauchte Yusuf Islam erstmalig wieder in den Pop-Charts auf, als der Stevens-Song Father And Son im Duett mit dem irischen Sänger Ronan Keating neu aufgenommen wurde. Im Mai 2005 trat er zu Gunsten einer Benefiz-Veranstaltung gegen Landminen im Duett mit Paul McCartney in Neuss auf. Zusammen mit McCartney sang er Let it be.

Am 10. November 2006 veröffentlichte er unter dem Namen Yusuf nach fast 28 Jahren musikalischer Schaffenspause das Album An Other Cup mit zumeist völlig neuen Folksongs im unverwechselbaren „Cat-Stevens-Stil“. Der Name des Albums ist eine Anspielung auf sein 1970 erschienenes Album Tea for the Tillerman, auf dessen Cover auch eine Tasse abgebildet ist. Nach eigenen Angaben will Yusuf Islam einen Teil des Verkaufserlöses wohltätigen Zwecken zukommen lassen.

Am 25. März 2007 erhielt er einen Echo-Sonderpreis für sein "Lebenswerk als Musiker und Botschafter zwischen den Kulturen".

Das erste Album seines Sohnes Muhammad Islam unter dem Pseudonym Yoriyos, Bury My Heart At Wounded Knee ist im Februar 2007 erschienen. [3] Auf dessen offizieller Website lässt sich bereits ein kurzer Ausschnitt aus allen Songs anhören, auf der MySpace-Seite drei Songs komplett. Yoriyos' Musik zeigt deutliche Einflüsse der Folkmusiker und Singer-Songwriter der 1960er und 1970er Jahre (u.a. seines Vaters); das erste Album ist zudem von einem indianischen Theme geprägt.

2007 kündigte Yusuf an, in Zukunft keine weiteren Alben mehr veröffentlichen zu wollen. [4]

Soziales Engagement

Yusuf Islam engagiert sich in Hilfsprojekten unter dem Dach der Vereinten Nationen im Kosovo, im Irak, aber auch in seiner Heimatstadt London. So gründete er zum Beispiel 1983 in London die Grundschule Islamia, die 1988 als erste muslimische Schule in Großbritannien von der Regierung unterstützt wurde.

Nach den Londoner Bombenanschlägen im Juli 2005 wird Yusuf in ein Beraterteam der britischen Regierung berufen, um bei der Bekämpfung des islamischen Extremismus mitzuwirken.[5]

Kritik an religiösen Standpunkten von Yusuf Islam

1989 soll Yusuf Islam den Mordaufruf gegen den Schriftsteller Salman Rushdie unterstützt haben, den der iranische Staatschef Ruhollah Khomeini ausgesprochen hatte. Später bestritt er dies und sagte, dass ihm von einem englischen Journalisten eine sehr böse Falle gestellt worden sei.[6] Dabei antwortete er auch noch 1996 in einem Interview mit der "Berliner Zeitung" auf die Frage, was er von der Todesstrafe für religiöse Ansichten halte: "Wenn jemand Blasphemie betreibt, dann muss er auch entsprechend bestraft werden. Schon bei Jesus stand auf Gotteslästerung Steinigung." Gleichzeitig nannte er seine Weigerung, Frauen die Hand zu geben, "ein Detail, über das sich viel zu sehr aufgeregt wird".[7] Er sagte, eine Briefaktion gegen Rushdies Buch Die satanischen Verse mitgetragen zu haben, den Mordaufruf habe er allerdings nie befürwortet. Dem steht die Aussage auf IslamOnline.net vom 15. Juli 2000 entgegen, der Website des Muslimbruders Yusuf al-Qaradawi, eines salafistischen Predigers: Vorlage:"-en („Er gelangte in die Schlagzeilen, als er das Todesurteil befürwortete, das vom Iran gegen den Schriftsteller S.R. verhängt wurde“).[8]

Im September 2004 wurde ihm die Einreise in die USA wegen Sicherheitsbedenken verweigert. Er stand auf einer Liste von Terrorverdächtigen. Die US-Behörden leiteten einen Flug von London nach Washington, D.C. um und verhörten Yusuf Islam nach der Landung, um ihn dann umgehend des Landes zu verweisen. In einem Interview mit Larry King von CNN sagte Islam, seiner Meinung nach beruhe die Einreiseverweigerung auf einem Irrtum. Der FBI-Beamte der ihn verhörte, habe den Namen „Yusuf“ falsch buchstabiert, weshalb er davon ausgehe, dass der eigentliche Terrorverdächtige ein Namensvetter mit anders geschriebenem Vornamen sei und die amerikanischen Behörden diesen Irrtum nun nicht zugeben wollten.

Bei der Verleihung des Musikpreises Echo 2007 in Berlin weigerte er sich, mit den für seine Betreuung abgestellten Hostessen zu reden. Sein Manager erklärte dazu gegenüber der B.Z.: „Herr Islam spricht nicht mit anderen Frauen, außer seiner eigenen. Schon gar nicht, wenn sie kein Kopftuch tragen.“ Damit handelte er sich eine Kritik wegen Frauenfeindlichkeit in den berichterstattenden Medien ein.

Ehrungen

  • 2004 erhält er den Man for Peace Award, der durch ein Komitee von Friedensnobelpreisträgern verliehen wird.[9][5][10]
  • 2005 wird Yusuf Islam für sein soziales Engagement und seine humanitären Hilfsmaßnahmen zum Ehrendoktor der Universität von Gloucestershire ernannt.[5][10]
  • 2007 erhielt Yusuf einen Echo Award für sein Lebenswerk. Er bekam den Award als Sonderpreis und wurde als "Botschafter zwischen den Kulturen" ausgezeichnet.

Diskografie

Singles

  • Sep. 1966 - I love my Dog / habaPortobello Road (UK Charts # 28)
  • Dez. 1966 - Matthew and Son / Granny (UK # 2)
  • März 1967 - I'm Gonna Get Me A Gun / School Is Out (UK # 6)
  • Juli 1967 - A Bad Night / The Laughing Apple (UK # 20)
  • Dez. 1967 - Kitty / Blackness of the Night (UK # 47)
  • Feb. 1968 - Lovely City (When Do You Laugh?) / Image of Hell
  • Okt. 1968 - Here comes my baby / It´s a Super (dupa) Life
  • Juni 1969 - Where are you / The View from the Top
  • Juni 1970 - Lady D´Arbanville / Time-Fill my Eyes (UK # 8)
  • Feb. 1971 - Wild World / Miles from Nowhere (US # 11)
  • Juni 1971 - Moonshadow / Father and Son (UK # 22, US # 30)
  • Sept. 1971 - Tuesday's Dead / Miles from Nowhere
  • Dez. 1971 - Morning Has Broken / I Want to Live In a Wigwam (UK # 9, März 1972: US # 6)
  • Nov. 1972 - Can't Keep It In / Crab Dance (UK # 13)
  • Nov. 1972 - Sitting / Crab Dance (US # 16)
  • Juli 1973 - The Hurt / Silent Sunlight (US # 31)
  • März 1974 - Oh Very Young / 100 I Dream (US # 10)
  • Aug. 1974 - Another Saturday Night / Home In the Sky (UK # 19, US # 6)
  • Dez. 1974 - Ready / I Think I See the Light (US # 26)
  • Juli 1975 - Two Fine People / A Bad Penny (US # 33)
  • Feb. 1976 - Banapple Gas / Ghost Town (US # 41)
  • März 1976 - Land o' Free Love And Goodbye / (I Never Wanted) To Be a Star
  • Juni 1977 - (Remember The Days Of The) Old Schoolyard / Doves (UK # 44)
  • Nov. 1977 - Was Dog a Doughnut / Sweet Jamaica (US # 70)
  • Jan. 1979 - Bad Brakes / Nascimento (US # 83)
  • Feb. 1979 - Last Love Song / Nascimento
  • Apr. 1979 - Randy / Nascimento
  • Aug. 2004 - Father And Son (mit Ronan Keating)
  • Okt. 2006 - Heaven/Where True Love Goes
  • To be a Star / How can I tell you ? / Child for a Day / Kypros bzw. The Doves New York Times / Nascimento
  • Rubylove / Longer Boats

Studioalben

Als Cat Stevens

  • Matthew & Son, 1966 (UK-Charts # 7)
  • New Masters, 1967
  • Mona Bone Jakon, 1970 (UK # 63)
  • Tea For The Tillerman, 1970 (UK # 20, US # 8)
  • Teaser And The Firecat, 1971 (UK # 3, US # 2)
  • Catch Bull At Four, 1972 (UK # 2, US # 1) (Re-Release 1985 als 18th Avenue)
  • Foreigner, 1973 (UK # 3, US # 3)
  • Buddha And The Chocolate Box, 1974 (UK # 3, US # 2)
  • Numbers, 1975 (US # 13)
  • Izitso, 1977 (UK # 18, US # 7)
  • Back To Earth, 1978 (US # 33)

Als Yusuf Islam

  • The Life Of The Last Prophet, 1995
  • Welcome To The Qur'an: Gateway To Faith, 1996
  • Prayers Of The Last Prophet, 1998
  • I Have No Cannons That Roar, 1998
  • A Is For Allah, 2000
  • Bismillah, 2001
  • I Look, I See, 2002

Als Yusuf

Konzertalben

  • Saturnight, 1974 (live in Japan) diese Platte erschien zuerst nur in Japan, war dann aber später auch auf dem europäischen Markt zu erwerben.
  • Majikat Earth Tour 1976 erschienen 2004 (als DVD-Video) und 2005 als Musik-CD

Kompilationen und Raritäten

  • Very Young and Early Songs, 1972 (US # 94)
  • Greatest Hits, 1975 (UK # 2, US # 6)
  • Footsteps In The Dark, 1984 Enthält teilweise die Filmmusik für Harold and Maude (1971), ist aber nicht der Soundtrack.
  • The Very Best of Cat Stevens, 1993 (UK # 47)
  • On The Road To Find Out (2001) Box-Set mit 4 CDs.
  • DVD "Majikat" (Tournee 1976) erschienen 2004, enthält 21 Lieder.
  • Footsteps In The Light, 2006

Filmmusik und Musical

  • Film "Deep End" - Titel "But I Might Die Tonight"
  • Film "Harold And Maude", 1971 - komplette Filmmusik (siehe Kompilation "Footsteps in the Dark")
  • Musical "Revolussia" (unvollendet) - ca. 12 Titel, darunter "Father And Son" und "The Day They Make Me Tsar"

Quellenangaben

  1. "Yusuf the artist formerly known as Cat Stevens" BBC - Imagine, 2006 (engl.)
  2. a b Chinese Whiskers FAQ Mountain of Light
  3. a b Cat Stevens' son makes music debut nme.com
  4. http://www.echo-deutscher-musikpreis.de/news/news184.htm
  5. a b c Sat.1 Music Special, 29. Oktober 2006
  6. Interview mit Yusuf Islam "Ich hielt Punkrock für eine wundervolle Sache" sueddeutsche.de
  7. Berliner Zeitung 7. Februar 1996 (Online-Version). In diesem Interview antwortete er auch auf die Frage, ob er Homosexualität als Ausdruck von Werteverlust sehe, "Es ist eine Sünde."
  8. Yusuf Islam Deported From Israel islamonline.net (engl.)
  9. Yusuf Islam bekommt "Nobel der Nobels" islam.de
  10. a b http://www1.ndr2.de/pages_std_lib/0,3325,OID3239588,00.html