Melle
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Melle ist eine Stadt im Landkreis Osnabrück; zwischen dem Wiehengebirge im Norden und dem Teutoburger Wald im Süden gelegen.
Geographie
Geographische Lage
Melle liegt in einem Tal zwischen dem Wiehengebirge im Norden und dem Teutoburger Wald im Süden etwa je 30 Kilometer von den beiden Großstädten Osnabrück (Niedersachsen) und Bielefeld (Ostwestfalen) entfernt an der A 30 (Amsterdam–Berlin). Der Flughafen Münster-Osnabrück ist etwa 60 Kilometer entfernt.
Die Hase entspringt im Meller Ortsteil Wellingholzhausen und die Hunte hat ihre Quelle im Ortsteil Buer. Bei einer von nur zwei Bifurkationen in Deutschland zweigt die Else von der Hase ab. Die Else fließt weiter durch die Stadtteile Gesmold, Melle-Mitte und Bruchmühlen Richtung Weser. Die Hase verlässt die Stadt Melle Richtung Osnabrück, von wo sie weiter Richtung Ems fließt.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend:
Bad Essen, Preußisch Oldendorf, Rödinghausen, Bünde, Spenge, Werther (Westfalen), Borgholzhausen, Dissen am Teutoburger Wald, Hilter am Teutoburger Wald und Bissendorf.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in acht Stadtteile. Diese sind Melle-Mitte, Buer, Bruchmühlen, Gesmold, Neuenkirchen, Oldendorf, Riemsloh und Wellingholzhausen.
Geschichte
Melle wurde erstmalig im Jahre 1169 urkundlich erwähnt. 1443 verlieh der Osnabrücker Bischof dem Ort die Rechte eines Wigbolds (Weichbild/Flecken/Halbstadt). Über die Vorstadt Osnabrück gehörte Melle zur Westfälischen Hanse. Nach der Annexion des Königreichs Hannover im Jahr 1866 fiel das Amt Grönenberg und damit auch die Stadt Melle an Preußen. 1885 wurden die ehemaligen hannoverschen Kreise aufgelöst. Aus dem Amt Grönenberg und der Stadt Melle wurde der preußische Kreis Melle gebildet. Die heutige Stadt Melle entstand aus dem alten Landkreis Melle. Am 1. Juli 1972 wurde der alte Landkreis mit 56 Gemeinden zur Stadt umgewandelt und gehört seitdem zum Landkreis Osnabrück.
Im Jahr 2006 richtete Melle den Tag der Niedersachsen aus.
Religionen
Stand: 31. März 2004
Eingemeindungen
In der heutigen Form ist die Stadt Melle am 1. Juli 1972 aus dem Landkreis Melle durch Eingemeindung meherer selbstständiger Gemeinden und Samtgemeinden hervorgegangen.
Seitdem ist die Stadt mit 253,99 km² die flächenmäßig drittgrößte in Niedersachsen nach Neustadt am Rübenberge und Walsrode.
Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 - 44.893
- 1999 - 45.189
- 2000 - 45.390
- 2001 - 45.747
- 2002 - 46.078
- 2003 - 46.292
- 2004 - 46.417
- 2005 - 46.600
- 2006 - 46.830 (31. März 2006)
Politik
Die CDU hat zusammen mit der FDP die Mehrheit im Stadtrat. Bürgermeister ist André Berghegger (CDU).
Stadtrat
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Städtepartnerschaften
Melle pflegt Städtepartnerschaften mit Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt sowie mit Berlin-Reinickendorf. Französische Partnerstädte sind Cires-lès-Mello in der Picardie und Melle, Region Poitou-Charentes. Weitere Partnerstädte in Europa sind Jēkabpils (Jakobstadt) in Lettland, Resko in Polen und Sint-Denijs-Westrem in Belgien. Außerdem unterhält Melle Partnerschaften mit New Melle (Bundesstaat Missouri) in den USA, Torschok in Zentralrussland sowie Niğde in der Türkei.
Melle-Wellingholzhausen hat eine Partnerschaft mit Röckwitz in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Meller Ortsteil Eicken-Bruche unterhält eine Partnerschaft zu den sogenannten Eichendörfern Eke (Gemeinde Nazareth) in Belgien, Eecke (Arrondissement Duncerque) in Frankreich und Eiken Kanton Aargau) in der Schweiz. Diese Dörfer treffen sich alle zwei Jahre zum Vier-Dörfer-Treffen abwechselnd in den jeweiligen Partnergemeinden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Die Waldbühne Melle ist eine Freilichtbühne in einem alten Steinbruch im Meller Berg. Theateraufführungen gibt es außerdem als Veranstaltungen des Kulturrings Melle im Städtischen Festsaal.
Museen
Das Automuseum unweit des Bahnhofs Melle zeigt in den denkmalgeschützten Hallen einer alten Möbelfabrik den Besuchern 200 Fahrzeuge verschiedener Epochen als Leihgaben in ständigem Wechsel.
Das Grönegaumuseum im Grönenbergpark ist als klassisches Heimatmuseum konzipiert und umfasst vier Häuser eines ansehnlichen Ensembles von regionaltypischen Fachwerkhäusern.
Bauwerke
Die katholische Kirche St. Matthäus in Melle-Mitte ist mit dem Martyrium des heiligen Matthäus ausgestattet. Das Gemälde, das der Domherr in Osnabrück und Minden sowie Propst an St. Johann in Osnabrück, Theodor Heinrich von Nehem, 1681 stiftete, malte in dessen Auftrag vermutlich der aus Italien stammende Andrea Alovisii, der fast zwanzig Jahre lang als Hofmaler in den Diensten des Fürstbischofs von Osnabrück, Franz Wilhelm von Wartenberg stand.
- Schloss Gesmold
- St. Petrus Kirche in Gesmold
- Heimathaus Gesmold
- Gut Bruche
- Rathaus Melle-Mitte
- Kirche St. Petri (evangelisch-lutherisch) in Melle-Mitte
- Kirche St. Bartholomäus (katholisch) in Wellingholzhausen
- Kirche St. Martini (evangelisch-lutherisch) in Buer
- Kirche St. Anna (katholisch) in Schiplage-St. Annen
- Hoyler Mühle
- Ölmühle Ostenwalde
- Schloss Königsbrück in Neuenkirchen
- Gut Sondermühlen
- Kirche St. Marien (katholisch) in Sondermühlen
Parks
Parks in Melle sind der Umweltbildungsstandort Bifurkation in Gesmold, der Grönenbergpark, der Kurpark und der Friedenspark in Melle sowie der Bürgerpark in Wellingholzhausen.
Wanderwege
Melle hat die Wanderwege Gesmolder Ringweg, Drei-Türme-Weg und Planetenweg.
Die Radfernwege Hase-Ems-Radweg (265 Kilometer über Meppen bis nach Rheine) und der Else-Werre-Radweg von Gesmold zur Werremündung in Bad Oeynhausen (54,5 Kilometer) führen durch das Gebiet der Stadt.
Aussichtstürme
Im Gebiet der Stadt Melle befinden sich Aussichtstürme auf dem Beutling in Wellingholzhausen, auf der Ottoshöhe in Melle und auf der Friedenshöhe Buer sowie die Diedrichsburg im Wildpark Ostenwalde in Melle.
Sternwarten
In der Umgebung von Melle befinden sich zwei Sternwarten, die regelmäßig öffentliche Führungen anbieten. Die EXPO-Sternwarte in Melle-Oberholsten betreibt das größte Newton-Teleskop, das für die öffentliche Beobachtung genutzt wird.
Naturdenkmäler
Naturdenkmäler sind das Hasequellgebiet bei Melle-Wellingholzhausen mit der Hasequelle, Almaquelle und den Rehquellen sowie die Bifurkation bei Melle-Gesmold mit dem Umweltbildungsstandort.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Gesmolder Kirmes, die jeweils am dritten Wochenende im September veranstaltet wird, ist das größte Volksfest im Grönegau. Das Schützenfest in Wellingholzhausen im Juni ist das größte Schützenfest im Grönegau. Es ist mit einem großen Ulkumzug, ähnlich den Rosenmontagszügen im Rheinland, verbunden. Er lockt jeweils mehrere tausend Besucher an. Die Wellingholzhausener Kirmes wird im Juli veranstaltet. Zu den weiteren regelmäßigen Veranstaltungen gehören der Bifurkationstag an der Bifurkation in Gesmold und die Burstien im Meller Stadtteil Gesmold und in den Gesmolder Ortsteilen. Die Burstien sind Versammlungen der Bürger, die aus der Tradition der Bauerschaften erhalten geblieben sind [1]
Kulinarische Spezialitäten
Eine Besonderheit der örlichen Küche ist Gesmolder Pickert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Flugverkehr
Auf dem Flugplatz Melle-Grönegau (ICAO code "EDXG", Lage: 52° 12' 3"N, 8° 22' 40"O) starten Segel- bis Motorflugzeuge (2 Mot).
Der Flugplatz weist eine 750 Meter lange Asphaltbahn auf und hat dazu noch eine 1,1 Kilometer lange Grasbahn, vier Hallen (darunter zwei Rundhallen), einen Tower und ein Clubheim sowie eine kommerzielle Flugzeugwerft (Fa.ATC) die sich mit dem Service und der Entwicklung von Luftfahrtgeräten der GA beschäftigt. Der Aero-Club Bünde e.V und der SFC Melle e.V. teilen sich diesen Platz. Sie haben zusammen mehr als 400 Mitglieder.
- Schienen- und Busverkehr
Der Bahnhof Melle liegt an der Bahnstrecke Bad Bentheim–Minden.
Im Schienenpersonennahverkehr verkehren hier der RE 60 „Ems-Leine-Express“ Rheine–Osnabrück–Minden–Hannover–Braunschweig und die RB 61 Wiehengebirgsbahn Bad Bentheim–Osnabrück–Herford–Bielefeld. Darüber hinaus gibt es die Haltepunkte Bruchmühlen und Westerhausen an derselben Strecke, die nur von der „Wiehengebirgsbahn“ bedient werden.
Im Straßenpersonennahverkehr wird das Stadtgebiet von einem sternförmigen Stadtbusnetz erschlossen. Die Stadt hat zudem ein Nachtbusnetz mit sechs Linien.
Im Busverkehr des Landkreises Osnabrück gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS). Außerdem gelten im Bahnverkehr auch die Pauschalangebote des NRW-Tarifs.
- Straßen
Melle ist über die A 30, die das Stadtgebiet in west-östlicher Richtung durchquert, an das Fernstraßennetz angebunden. Von Westen kommend ist die erste Abfahrt Gesmold, es folgen die Abfahrten Melle West, Melle Ost und Riemsloh, ehe die BAB die Stadt verlässt.
Wirtschaft
In der Stadt Melle ist schwerpunktmäßig die Holzverarbeitung vertreten. Weitere Zweige gibt es in der Metall-, Nahrungs- und Kunststoffverarbeitung.
Öffentliche Einrichtungen
- Forum Melle (Stadthalle)
- Haus des Gastes Wellingholzhausen
- Heimathaus Gesmold
- Kulturzentrum Buer
- Wellenfreibad Melle und Freibäder in Wellingholzhausen, Oldendorf, Neuenkirchen.
Bildung
Es existieren mehrere Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, ein Gymnasium, eine Berufsschule, die Berufsakademie Holztechnik sowie die Berufsfachschule für Ergotherapie.
Söhne und Töchter der Stadt
- Albert Bitter, apostolischer Vikar von Schweden, Bischof und Erzbischof
- Axel Bulthaupt, Moderator aus Melle
- Jochen Busse, Moderator (7 Tage, 7 Köpfe)
- Karim Köster, Schauspieler (Verliebt in Berlin)
- Karl-Dieter Möller, Fernsehjournalist, justizpolitischer Korrespondent der ARD
- Ilse Losa, Schriftstellerin
- Dietmar Wischmeyer, Comedian aus Melle (Oberholsten)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.gesmold-geschichte.de/10.html Über die Geschichte der Gesmolder Burstien