Düren
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Düren ist eine Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen zwischen Aachen und Köln mit über 93.000 Einwohnern. Düren ist Verwaltungssitz des Kreises Düren. Durch das Stadtgebiet Dürens fließt die Rur.
Durch die Lage am Rand der Nordeifel sind sowohl der Nationalpark Eifel als auch größere Städte wie Aachen, Düsseldorf und Köln schnell erreichbar. Deshalb ist Düren als Mittelzentrum mit oberzentraler Funktion zu definieren.
Geografie
Geografische Lage
Das Stadtgebiet liegt auf einer Fläche von 85 km². Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 12,5 km, die in Ost-West-Richtung 10 km. Die Stadtgrenze ist ca. 50 km lang. Der höchste Punkt liegt mit 225 m über NN bei Berzbuir-Kufferath, während sich der niedrigste Punkt an der Rur bei Merken mit 105 m über NN befindet.
Den größten Anteil an der Flächenverteilung hatten im Jahr 1999 Landwirtschaftsflächen mit ca. 52 %, Gebäude- und Freiflächen mit fast 24 %, sowie Wald- und Verkehrsflächen mit jeweils ungefähr 9 %.
Nachbargemeinden
Stadtgliederung
Die inneren Stadtbezirke sind nach den Himmelsrichtungen unterschieden, also Düren-Ost (mit der Satellitenstadt und Distelrath), Düren-Süd, Düren-Nord und Düren-West (Rölsdorf). Hinzu kommt die Innenstadt.

Die folgenden ehemals selbstständigen Orte wurden am 1. Januar 1972 auf Grund des Aachen-Gesetzes eingegliedert.
- Arnoldsweiler
- Berzbuir
- Birgel
- Birkesdorf
- Derichsweiler
- Echtz
- Gürzenich
- Hoven
- Konzendorf
- Lendersdorf
- Krauthausen
- Kufferath
- Mariaweiler
- Merken
- Niederau
Der größte Stadtteil – nach dem alten Stadtgebiet – war Ende 2005 Birkesdorf mit 8147 Einwohnern, der kleinste Krauthausen mit 349.
Der Grüngürtel ist ein großes Siedlungsgebiet aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts im nordöstlichen Bereich des Stadtgebietes.
Geschichte
Ursprung
Wahrscheinlich begann die Geschichte Dürens bereits vor 2000 Jahren. Schon vor Christi Geburt lebten hier die Kelten. Sie nannten ihre kleine Ansiedlung Durum (das heißt Burg). Nach den Kelten drangen Germanenstämme in dieses Gebiet ein. Diese wurden von den Römern unter Julius Caesar besiegt (‚Römisches Germanien‘).
Durum sollte der Versorgungsraum für die sich schnell vergrößernde römische Station Köln werden. Außerdem führten wichtige römische Verkehrswege an Durum vorbei (beispielsweise die Straße Köln–Jülich–Tongeren ). Etwa 400 Jahre lang blieben die Römer in dieser Gegend.
Mittelalter
Nach dem Ende der römischen Herrschaft kamen die Franken im 5. Jahrhundert nach Düren. Der Frankenkönig Pippin der Kleine besuchte im 8. Jahrhundert öfter die römische Ansiedlung „Villa Duria“ und hielt hier wichtige Versammlungen ab. Die Bezeichnung „Villa Duria“ taucht zum ersten Mal in den Fränkischen Reichsannalen (Metzer Annalen) für das Jahr 747 auf. Laut August Schoop hat es in Düren keine römische Siedlung gegeben (Geschichte der Stadt Düren. Düren 1923).
Pippin war der Vater des berühmten späteren Kaisers Karl der Große. Aus dem früheren keltischen Durum (= Burg) machten die Franken eine Königsburg, die sie Pfalz nannten und in der Karl der Große (742-814) sich häufig aufhielt.

Sie stand dort, wo heute die Annakirche erbaut ist. Durch die häufigen Besuche Karls des Großen entstanden bald viele Märkte, z. B. Kornmarkt, Viehmarkt, Holzmarkt, Hühnermarkt, Buttermarkt, die zum Aufschwung Dürens beitrugen.
Düren erhielt Anfang des 13. Jahrhunderts die Stadtrechte. Um 1200 wurde auch mit der Errichtung der Stadtmauer begonnen. Zur Stadtmauer gehörten zwölf Stadttürme und fünf Stadttore. Die Stadttore lagen zu allen 4 Himmelsrichtungen hin. Es waren: im Norden das Philippstor und das Wirteltor, im Osten das Kölntor, im Süden das Obertor und im Westen das Holztor (von den Stadttürmen gibt es heute noch Ruinenreste).
Frühe Neuzeit
Der Steinmetz Leonhard entwendete im Jahre 1501 ein Kästchen mit der Reliquie der Heiligen Anna aus der Mainzer Stiftskirche St. Stephan und brachte diese nach Düren. Papst Julius II. entschied am 18. März 1506, dass Düren die Gebeine behalten durfte.
Sie wurden in der Martinskirche, die 1505 in Annakirche umbenannt wurde, aufbewahrt. Offiziell ist die Kirche möglicherweile erst sehr viel später umbenannt worden, noch im 19. Jahrhundert war die Rede von der Pfarrkirche zum hl. Martinus. Die Heilige Anna wurde die Schutzpatronin Dürens. Jedes Jahr feiert man den Namenstag der Hl. Anna (26. Juli) eine Woche lang mit der Annaoktav, einer kirchlichen Feier und der Annakirmes, einem der größten Volksfeste Deutschlands.
Nachdem Herzog Wilhelm IV. [V.] von Jülich 1542 einen Krieg gegen den deutschen Kaiser Karl V. begann, wurde Düren 1543 von den Truppen des Kaisers belagert. Diese drangen in die Stadt ein, zündeten sie an und raubten und plünderten die Stadt aus. Der Wiederaufbau dauerte einige Zeit und 1563 war der die Annakirche wieder fertig.
Düren wurde 1642 auch in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt. Feindliche Truppen zerstörten und verwüsteten die Stadt. Nachdem 1648 der Krieg endlich zu Ende war, brach die Pest aus und forderte viele Menschenleben. Eine zweite Pestepidemie brach 1665 aus. Durch verschiedene Angriffe auf die geschwächte Stadt wurde Düren 1679 wieder teilweise zerstört. In dieser Zeit wurde auch Miesheim zerstört und nie wieder aufgebaut.
Gegen Ende des Jahres 1755 begann in der Gegend von Düren und Aachen eine Erdbebenserie, die am 18. Februar 1756 ihren Höhepunkt mit einem Erdbeben der Stärke acht bei Düren erreichte. Es handelt sich dabei um eine Erdbebenserie, die in ganz Europa zu spüren war, das berühmteste Beispiel ist Lissabon. (Siehe Erdbebengebiet Kölner Bucht.)
Das Wirtschaftsleben im Dürener Raum wurde seit dem 15. Jahrhundert durch das Textilgewerbe (Tuche) und das Metallgewerbe (Eisen) bestimmt. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts kam die Papiererzeugung, begünstigt durch das außergewöhnlich weiche Wasser der Rur, dazu. Rütger von Scheven errichtete 1710 die erste Papiermühle in Düren. 1812 gab es in Düren schon 17 Papierfabriken, elf Tuch- und Deckenfabriken, ein Walzwerk und zwei Eisengießereien.
19. und 20. Jahrhundert
Im Jahre 1794 wurde Düren durch französische Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war es Hauptort eines gleichnamigen Kantons im Arrondissement Aachen des französischen Département de la Roer. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam es 1815 zu Preußen.
Um 1900 galt Düren als eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands (hier wohnten 42 Millionäre und es gab 93 fabrikmäßige Betriebe) und als zweitreichste Stadt in Preußen. 1805 lebten hier 4563 Bürger, 1900 waren es schon 27.168.
1915 wurde südlich von Distelrath ein Luftschiff-Flughafen gebaut. Weitere Infos siehe unter Luftschiffhalle Düren.

Am 16. November 1944 wurde Düren durch einen Alliiertenangriff im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Ungefähr 22.000 Menschen lebten zu der Zeit in der Stadt, von denen 2.392 (nur Dürener) beim Bombenangriff starben. Das Weiterleben in der fast vollständig zerbombten Stadt war nicht mehr möglich. Die noch lebenden Dürener mussten ihre Heimat verlassen und wurden nach Mitteldeutschland evakuiert. Nach dem Fliegerangriff lebten nur noch vier Menschen in Düren.
In Düren sind 51 Fliegerangriffe nachgewiesen. Siehe Luftangriffe auf Düren.
1945 lag die Stadt in der Hauptkampffront. Am 25. Februar 1945 überquerten die amerikanischen Truppen die Rur bei Düren. Nach Kriegsende kehrten schon im Sommer 1945 viele evakuierte Dürener in ihre zerstörte Stadt zurück und fingen gegen die Empfehlung der amerikanischen Besatzer mit dem Wiederaufbau an. Im Juni 1945 waren wieder 3806 Bürger in Düren. Die Dürener Innenstadt ist in besonders hohem Maße von der Architektur der Wiederaufbauzeit geprägt.
Einwohnerentwicklung
Die Bevölkerungszahl von Düren wuchs im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch den Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1805 erst 4.563 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits rund 27.000.Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl auf über 45.000, sank dann durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges bis Juni 1945 auf nur noch 3.806. Nach dem Bombenangriff vom 16. November 1944 lebten in der Stadt am 1. März 1945 nur noch 4 deutsche Einwohner, mit Zwangsarbeitern etc. waren es 21 Personen. Am 1. April war die Einwohnerzahl wieder auf 180 gestiegen und am 1. Mai 1945 waren es schon wieder 1.218 Personen. Im Dezember 1945 lebten in der Stadt schon wieder 25.000 Menschen und 1958 waren es mit 45.000 wieder so viel wie vor dem Krieg.
Durch Eingemeindungen mehrerer Orte in der Umgebung wuchs die Bevölkerung der Stadt am 1. Januar 1972 um 35.522 Personen auf 89.087 Einwohner. Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Düren nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 93.656 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) - historischer Höchststand.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich bis 1818 meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Stadtrat
Die 50 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:
- CDU 26 Sitze
- SPD 14 Sitze
- Grüne 3 Sitze
- FDP 2 Sitze
- EfD (Europäer für Düren) 1 Sitz
- BfD (Bürger für Düren) 2 Sitze
- PDS 2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)
Bürgermeister
Ab dem 19. Jahrhundert:
- 1868 – 1894 Hubert Jakob Werners
- 1894 – 1921 August Klotz
- 1921 – 1933 Dr. Ernst Overhues
- 1933 – 1942 Peter Josef Schmitz
- 1943 – 1944 Dr. Walter Küper
- 1945 Alfred Stiegler
- 1945 – 1946 Ernst Hammans
- 1946 – 1948 Richard Bollig
- 1948 – 1950 Fritz Heusgen
- 1950 – 1951 Peter Geuer
- 1951 – 1952 Josef Koch
- 1952 – 1961 Heinrich Spies
- 1961 – 1972 Dr. Heinz Kotthaus
- 1972 – 1983 Wolfgang Vogt
- 1983 – 1984 Hans Becker
- 1984 – 1999 Josef Vosen
- seit 1999 Paul Larue
Von 1894 bis 1975 gab es in Düren den Titel „Oberbürgermeister“ und somit auch Oberstadtdirektor.
Wappen

Das Wappen der Stadt Düren ist geteilt und zeigt oben in Gold einen rot bewehrten schwarzen Adler, unten in Gold einen schreitenden rot gezungten schwarzen Löwen. Der Adler erinnert an die alte Königs- und spätere freie Reichsstadt, die aber 1242/46 an Jülich verpfändet wurde. Der Löwe im unteren Feld steht für die Jülicher Herrschaft.
Städtepartnerschaften
Düren hat 6 Partnerstädte:
Valenciennes, Frankreich
Cormeilles, Frankreich
Altmünster am Traunsee, Österreich
Stryj, Ukraine
Gradačac, Bosnien-Herzegowina
Jinhua (400 km südlich von Shanghai), Volksrepublik China
Patenschaften
Am 22. April 1959 wurde in Cuxhaven ein Minensuchboot auf den Namen "Düren" getauft. Es war bis zum 20. Dezember 1979 im Dienst. Danach wurde es zum Hohlstablenkboot umgebaut und zum 1. April 1989 unter gleichem Namen in Wilhelmshaven wieder in Dienst gestellt. Außer Dienst gestellt wurde es am 29. Juni 2000 und danach über die VEBEG (Verwertungsgesellschaft für ausgesondertes Wehrmaterial) an die Marine von Südafrika verkauft, wo es zum Küstenschutz eingesetzt wird.
Die Gattin des Dürener Bürgermeisters, Marion Larue, taufte am 9. September 2002 auf dem Frankfurter Flughafen einen Airbus A340 auf den Namen „Düren“. Die Maschine hat 247 Sitzplätze und fliegt hauptsächlich in die Metropolen Nord- und Südamerikas, Afrikas und Asiens.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen

- Leopold-Hoesch-Museum, 1905 von Leopold Hoesch gestiftet, weltbekannt wegen der „Internationalen Biennale der Papierkunst“ (2-jährig)
- Papiermuseum Düren, 1990 eröffnet
- Karnevalsmuseum, seit 2006 von Niederzier in ein Nebengebäude des St. Augustinus-Krankenhaus umgezogen
siehe auch: Liste deutscher Museen nach Orten, Liste deutscher Museen nach Themen
Bauwerke

Das heutige Schmuckstück der Stadt Düren ist das im Stadtteil Niederau gelegene Schloss Burgau. Erbaut wurde das Wasserschloss zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch die Grafen von Heinsberg und anschließend als Lehen an Wilhelm von Burgau gegeben. Nachdem es 1944 zerstört wurde, blieb es bis zum Jahr 1979 Ruine. Seit 1998 ist es vollständig renoviert. Heute bietet es den Besuchern neben einem Schlosscafé Veranstaltungen wie Theater, Ausstellungen und Konzerte. Weiterhin bietet das Standesamt Düren die Möglichkeit, sich auf dem Schloss trauen zu lassen. Der angrenzende Burgauer Wald lädt zu Spaziergängen und Fahrradtouren ein.

Die heutige Annakirche, deren Wiederaufbau nach dem Krieg von 1951 bis 1956 dauerte, ist ein Werk des Architekten Rudolf Schwarz. Die Vorgängerkirche wurde bei der vollständigen Zerstörung der Stadt am 16.November 1944 ebenfalls vernichtet. Seit mehr als 500 Jahren ist die Annakirche der Aufbewahrungsort der aus Mainz entführten angeblichen Schädelplatte der Hl. Anna.
Die evangelische Christuskirche hatte bei ihrer Einweihung am 4. April 1954 den höchsten freistehenden Kirchturm Deutschlands.
Sport
Düren ist in der 1. Volleyball-Bundesliga durch evivo Düren erfolgreich vertreten. In der Saison 2004/2005 wurde die Mannschaft deutscher Vizemeister. In der Saison 2005/2006 konnte die Mannschaft diesen Erfolg wiederholen und unterlag erst im fünften Spiel der Best-of-Five Finalserie Friedrichshafen. Die Fußball-Mannschaft des GFC Düren 09 spielt in der Oberliga Nordrhein. Das für die Volleyball-Abteilung des GFC spielende Beachvolleyball-Duo Susanne Lahme / Danja Müsch hat an den Olympischen Spielen 2004 in Athen teilgenommen. Im Herbst 2004 stieg erstmalig die 1. Frauenmannschaft der Schwimmabteilung des Dürener TV in die 2. Bundesliga auf.
Zum Schwimmen im Freien gibt es zwei Badeseen: Bei Echtz den Echtzer See und bei Gürzenich den Dürener Badesee, für Freunde des Golfsports den 18-Loch-Golfplatz des GC Düren in Gürzenich.
Kunst und Kultur
Düren hatte bis zum Zweiten Weltkrieg ein eigenes Theatergebäude, das Stadtheater Düren.
In Düren gibt es mehrere Einrichtungen, in denen regelmäßig Musik und Theater geboten werden.
In der Pleußmühle – einer alten Getreidemühle mit Ursprüngen im 13. Jahrhundert – befindet sich das Komm-Zentrum, in dem mehrmals pro Woche Musik-, Kabarett- und Theaterveranstaltungen stattfinden.
In der ehemaligen Fabrik der Dürener Metallwerke ist seit über 25 Jahren die EndArt beheimatet. Hier findet jeden Freitag eine Jugenddisco (Altersstruktur 16-25) auf 2 Ebenen statt. Darüber hinaus gehört die jeweils am 1. Samstag des Monats veranstaltete 70s80s90s-Party (Altersstruktur 25-55) zum Publikumsmagneten des Kreises Düren. Der Endart-Hauptsaal mit einem Fassungsvermögen von ca. 500 Besuchern, ist eine etablierte Konzertlocation für regionale und überregionale Bands. In Abständen von 3 Jahren veranstaltet der gemeinnütztige Verein einen vielbeachteten Musikpreis für lokale Bands.
Seit 1998 probt im Schulgebäude Gürzenich die Brass Band Düren. Eine von insgesamt 11 deutschen Brass Bands in original englischer Besetzung, die es sich zum Ziel gemacht hat diese Musikform hier bekannter zu machen.
Im Haus der Stadt, einem Veranstaltungshaus der Stadt Düren, finden regelmäßig Konzerte, Theateraufführungen und Vorträge statt. Auf der Internetseite der Stadt Düren unter Kultur und Freizeit - Haus der Stadt finden sich weitere Informationen.
Seit 2004 gibt es die Arena Kreis Düren, die auch für Großveranstaltungen geeignet ist.
Weiterhin gibt es viele Schultheatergruppen, von denen insbesondere das Junge Theater des Gymnasium am Wirteltor erwähnenswert ist.
Mahnmale
Zwischen 1988 und 1990 schuf Ulrich Rückriem ein dezentrales Mahnmal, die Rückriem-Stelen.
Stolpersteine
Am 26. Juni 2005 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig in Düren die ersten Stolpersteine. Diese Pflastersteine erinnern mit einer kleinen Gedenkplatte an die in der Zeit des Nationalsozialismus deportierten jüdischen Mitbürger. Die ersten beiden Steine wurden in der Schenkelstraße (Familie Horn) und in der Hohenzollernstraße (Familie Leven) verlegt. Danach folgten viele weitere Stolpersteine.
Dürener Originale
Siehe unter Dürener Originale
Regelmäßige Veranstaltungen

Das Highlight ist die Annakirmes, die jährlich in der Zeit der Anna-Oktav in der letzten Juli- und ersten August-Woche stattfindet. Die Annakirmes ist mit insgesamt über 170 Geschäften entlang der Budenfront von etwa 2,5 km auf einer Fläche von über 50.000 m² eines der größten Volksfeste in Deutschland. Jährlich wird die Annakirmes von etwa 1.000.000 Menschen besucht. Höhepunkte sind die Weltmeisterschaft im Kirsch-Kern-Weitspucken und das große Feuerwerk am Freitag der Annakirmes-Woche.
Eine weitere regelmäßige Veranstaltung ist die Internationale Biennale der Papierkunst. Siehe unter PaperArt.
Seit 1991 finden jährlich die Dürener Jazztage statt. Im September zieht das Dürener Stadtfest, veranstaltet von der IG City, seit 1979 regelmäßig viele Besucher an.
Düren bezeichnet sich auf gerne als „Stadt der Märkte“. So gibt es den
- Wochenmarkt - dienstags, donnerstags und samstags
- Kindertrödelmarkt - im April
- Maimarkt und Maikirmes - Ende April/Anfang Mai
- Geranienmarkt - im Mai
- Biermarkt - im Juni
- Annakirmes - Ende Juli/Anfang August
- Kartoffelmarkt - im September
- Herbstmarkt - im Oktober
- Martinsmarkt - im November seit 2006
- Weihnachtsmarkt - im November/Dezember
Kinos
Heute gibt es in Düren nur noch ein Kino, und zwar in der Eisenbahnstraße neben dem "Haus der Stadt". Es besitzt 7 Kinosäle.
Nach dem Kriege gab es in Düren folgende Kinos:
- Schauburg: etwa gegenüber C&A, heute Geschäftspassage
- Germania: mitten in der Wirtelstraße, heute Supermarkt
- UT: Kleine Zehnthofstraße (heute Supermarkt). Es schloss als letztes Kino.
- Nordlichtspiele: Eche Neue Jülicher Straße/Alte Jülicher Straße
- Scala-Theater: siehe Rölsdorf
- Palast-Theater: Birkesdorf
- Neue Lichtspiele: Grüngürtel (heute Supermarkt)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr



Geschichtliches
Durch Düren verlief die früher sehr wichtige Krönungsstraße von Frankfurt nach Aachen, die bei Mariaweiler die Rur überquerte.
Eisenbahn und sonstiger ÖPNV
Düren ist seit dem 6. September 1841 an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Das Bahnhofsgebäude ist ein Inselbahnhof.
Neben der Dürener Kreisbahn existierte mit der Dürener Eisenbahn AG, kurz DEAG eine weitere Eisenbahngesellschaft. Sie betrieb ab 1893 eine meterspurige Strecke vom Bahnhof Düren in nordwestlicher Richtung nach Birkesdorf, die später etappenweise bis Inden verlängert wurde. Nachdem der Personenverkehr bereits vorher reduziert worden war, erfolgte die Einstellung dieses Bahnbetriebs 1965, als ein wichtiger Teil des Güterverkehrsaufkommens wegfiel.
Durch die Rurtalbahn besteht eine gute Anbindung im Nahverkehr zwischen Linnich, Düren und Heimbach. Außerdem liegt der Bahnhof Düren an der Strecke nach Aachen , an der Schnellfahrstrecke nach Köln und an der S-Bahnstrecke nach Köln. Somit ist Düren die Endhaltestelle der S12 und es halten viele andere Regionalzüge, wie der RE 1 oder RE 9, die jeweils eine sehr hohe Anzahl von Reisenden transportieren. Es ist außerdem geplant , die Euregiobahn über die so genannte "Talbahnstrecke" nach Düren bis Ende 2007 durchzubinden.
Buslinien aus allen Himmelsrichtungen treffen sich am ZOB, dem zentralen Omnibusbahnhof, und am Kaiserplatz, der am Rathaus liegt. Die regionalen Buslinien werden u.a. von der Dürener Kreisbahn bedient.
Sonstiges
Düren verfügt über eine Anbindung an die Autobahn A 4. In Richtung Jülich bietet sich dann noch die Möglichkeit zur Nutzung der A 44. Düren liegt an den Bundesstraßen B 56, B 264 und B 399. Anfang 2003 gab es im Kreis Düren 104.089 registrierte PKW, 6045 Nutzfahrzeuge, 3578 Krafträder und 4384 Anhänger.
Der Fremdenverkehr in Düren zählte im Jahr 2002 72.155 Übernachtungen. Im Jahr 2004 waren es 57.402 Übernachtungen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Düren betrug 1,7 Tage.
Im 19. Jahrhundert wurde der Rhein-Maas-Kanal geplant. Eine Planungsversion sah einen Stichkanal nach Düren vor. Der Kanal gelangte jedoch nie zur Ausführung.
Ansässige Unternehmen
Neander-Motorrad-Werk

Platznot im Euskirchener Werk zwang Ernst Neumann-Neander Ende 1926 zum Umzug von Euskirchen nach Düren-Rölsdorf in die Werkstraße 4. Sein NEANDER-Motorrad-Werk mit den 120 Mitarbeitern fertigte bis zum Konkurs 1929 über 2000 Motorräder mit dem berühmtem NEANDER-Rahmen. Nach der Firma wurde die Neumann-Neander-Straße benannt.
Gebr. Kufferath
Die GKD - Gebr. Kufferath AG ist eine Metallweberei. Siehe Gebrüder Kufferath AG.
Julius Hoesch GmbH & CoKG
Das Chemikaliengroßhandelsunternehmen Julius Hoesch GmbH & CoKG vertreibt seit 1865 vom Standort in Düren-Hoven bundesweit Mineralölprodukte, Grundchemikalien und Spezialitäten.
AnNoText & DictaPlus
Die AnNoText GmbH ist ein auf die Berufsgruppe der Juristen spezialisiertes Systemhaus-Unternehmen in Dürener Stadtteil Birkesdorf, Nordrhein-Westfalen. Der Name AnNoText steht für Anwalt und Notare Text- und Datenverarbeitung. 1978 begann Rechtsanwalt Josef Kurth aus der Dürener Kanzlei Hermann, Kindgen Dr. Schaefer und Kurth mit der Erarbeitung eines speziellen Programms für Notare und Rechtsanwälte. Rechtsanwalt Dr. Josef Schaefer begann zugleich mit der Vermarktung der Software. 1983 wurde AnNoText als Warenzeichen eingetragen. Bereits ein Jahr später arbeiteten 400 Kanzleien an 1000 Arbeitsplätzen mit der AnNoText-Software. Seit 1994 befasst sich die Firma AnNoText mit der Erstellung von Workflows und Kontexten für die Spracherkennung. 1996 gründete sie die französische Tochterfirma AnNoText France, heute DictaPlus France, 1998 die Firma DictaPlus Deutschland, die in 2003 zu einem Kompetenzcenter der Spracherkennung wurde.
Brück GmbH Co. KG
Die Firma Brück wurde im Jahre 1906 gegründet und ist inzwischen in der dritten Generation in Familienbesitz. Waren in den Anfängen der Produktion noch Maschinen für die Lederindustrie Hauptproduktionszweig, so verlagerte sich dies in den 1960er und 1970er Jahren auf die Herstellung von Tafelscheren und Abkantpressen. Seit Anfang der 1970er Jahre ist der Hauptproduktionszweig die Herstellung von Perforierpressen und Streckmetallpressen sowie Spezial Excenterpressen zur Herstellung von Langteilen für die Beschlagindustrie.
Die komplette Entwicklung der heutigen Maschinen erfolgt im Hause BRÜCK. Der Vertrieb der Maschinen und Anlagen erfolgt weltweit unmittelbar von dem Werk in Düren aus, ohne zwischengeschaltete Vertretungen.
Visteon
Visteon ist im ehemaligen Zweigwerk der Firma Ford untergebracht. Beim größten Arbeitgeber der Stadt mit 900 Beschäftigten werden Teile für Fahrzeuge gefertigt.
Duria eG
Die im Januar 1991 gegründete Duria eG an der Kölner Landstraße ist eine bundesweit erfolgreich tätige ärztliche Genossenschaft.
Stadtcenter Düren
Am 8. September 2005 wurde in der Kuhgasse das Stadtcenter Düren eröffnet. Das Einkaufszentrum beherbergt auf insgesamt 15.000 m² Verkaufsfläche 55 Geschäfte, darunter die Hauptmieter Saturn und H & M.
Fundus-Fonds-Verwaltungen
Anno August Jagdfeld, einer der größten Immobilienbesitzer Deutschlands, hat den Sitz der Fundus-Fonds-Verwaltungen GmbH von Vettweiß-Disternich in die Kölnstr. 89 verlegt.
Medien
Düren hat einen eigenen Lokalradiosender, nämlich Radio Rur.
In Düren erscheinen zwei Tageszeitungen, und zwar seit 1872 die „Dürener Zeitung“ als Regionalausgabe der Aachener Zeitung und die „Dürener Nachrichten“ als regionale Ausgabe der Aachener Nachrichten seit 1945.
Dazu gibt es noch wöchentliche Werbezeitungen für die Stadt und den Kreis Düren, nämlich den SuperSonntag, die DN-Woche und den DN-Markt.
Brauereien
In Düren gab es im Laufe der Jahrhunderte viele Brauereien. Alten Dürenern ist sicherlich noch die letzte Brauerei (Sturm's Brauerei) in der heutigen Frankenstraße bekannt, die heute noch im Volksmund "Sturmsberg" genannt wird. Am Annaplatz wird im dortigen „Brauhaus“ seit kurzem wieder ein untergäriges und naturbelassenes Bier gebraut. Das Deutsche Patent- und Markenamt hat die Marke Birra Duria als Marke eingetragen. Eine Liste der Brauereien in Düren erreicht man über eine private Homepage [1].
Öffentliche Einrichtungen
Feuerwehr
In Düren gibt es seit 1872 eine Freiwillige Feuerwehr mit einer hauptamtlichen Wache und mehreren ehrenamtlichen Löschgruppen in der Innenstadt und den Stadtteilen. Die Feuerwehr besteht zurzeit aus 64 Beamten des feuerwehrtechnischen Dienstes, 4 Verwaltungsbeamten und 298 ehrenamtlichen Kräften. Bei der Feuerwehr gab es Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre einen von nur sieben jemals hergestellten Falcons. Nach mehreren Reparaturen landete er als Löschfahrzeug auf einer Mülldeponie.
Bücherei
Die Stadtbücherei Düren ist die älteste kommunale Bibliothek im Rheinland.
Krankenhäuser
Es gibt in Düren
- die Rheinischen Kliniken Düren
- das Krankenhaus Düren gem. GmbH, Roonstraße
- das St. Augustinus Krankenhaus in Düren-Lendersdorf
- das St. Marien-Hospital in Düren-Birkesdorf
Wasserwerk
Neben vielen Brunnenanlagen, die Trinkwasser aus dem Grundwasser entnehmen, befindet sich das Hauptwasserwerk unterhalb des Stausees Obermaubach an der Rur in der Gemeinde Kreuzau. Von dort wird das Wasser nach Bilstein in einen unterirdischen Hochbehälter gepumpt und schießt mit natürlichem Gefälle in das Leitungsnetz der Stadtwerke Düren hinein.
Abwasser
Das Abwasser der Stadt, aber auch der umliegenden Gemeinden, fließt unterirdisch zur Großkläranlage "Merkener Busch", die direkt an der A 4 zwischen Birkesdorf und Merken liegt.
Bildung
Es gibt im Dürener Stadtgebiet insgesamt 37 allgemeinbildende Schulen, davon elf katholische Grundschulen, neun Gemeinschaftsgrundschulen, drei Hauptschulen, zwei Gesamtschulen, drei Sonderschulen, fünf Gymnasien (Gymnasium am Wirteltor, Burgau-Gymnasium, Stiftisches Gymnasium, Gymnasium St. Angela und das Rurtalgymnasium) und vier Realschulen. Weiterhin gibt es eine Volkshochschule, drei Berufskollegien (kaufmännisch, hauswirtschaftlich und technisch) und Weiterbildungseinrichtungen verschiedener Verbände, Vereine und Kirchen, außerdem eine Theaterschule auf Schloss Burgau (die im Dezember 2006 ihren Betrieb aus persönlichen Gründen der Leiterin einstellte) und eine Musikschule. Eine Übersicht über alle Bildungseinrichtungen gibt es auf der Internetseite der Stadt Düren unter Aus- und Weiterbildung.
Als besondere Bildungseinrichtungen existieren die Rheinische Schule für Blinde, die eine Schulausbildung für blinde Kinder vom Vorschulalter bis zur 10. Klasse durchführt, sowie das Berufsförderungswerk Düren gGmbH, das berufliche Bildung für Blinde und Sehbehinderte ermöglicht.
Hotels
In Düren gibt es mehrere Hotels, die im Stadtgebiet liegen. Zur Zeit (Januar 2007) ist ein 4-Sterne-Hotel mit 150 Betten und Tiefgarage in der Innenstadt geplant.
Persönlichkeiten
siehe Liste der Persönlichkeiten der Stadt Düren
Religion
Auf der Kölner Landstraße befindet sich das Karmelitinnenkloster Düren.
Literatur
- Ulrich Coenen: Architektonische Kostbarkeiten im Kreis Düren, 2. Aufl. Aachen 1989. ISBN 3925714278
- Domsta, Hans J.: Siegel und Wappen der Stadt Düren und ihrer Stadtteile, Düren 1985 (= Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes 18).
- Domsta, Hans J., Zeittafel zur Geschichte Dürens 747-1997. Düren 1998.
- Gatz, Erwin (Hg.): St. Anna in Düren, Mönchengladbach 1972. ISBN 3-87448-074-7
- Geuenich, Josef: Geschichte der Papierindustrie im Düren-Jülicher Wirtschaftsraum, Düren 1959.
- Heinrichs, Josef: Dürener Platt, Düren 2001
- Helmut Krebs: Düren. ISBN 3897025655
- Kremer, Peter, Wo das Grauen lauert. Düren 2003 ISBN 3-929928-01-9 (Sammlung von Spuksagen aus Düren und Umgebung)
- Otten, Heinrich: Der Wiederaufbau von Düren, Bonn 1998.
- Horst Wallraff: Nationalsozialismus in den Kreisen Düren und Jülich. Tradition und „Tausendjähriges Reich“ in einer rheinländischen Region 1933 bis 1945, 2., verb. Aufl., Düren 2000. ISBN 3-927312-30-4
Weblinks
- Dürener Geschichtswerkstatt
- Dürener Museen
- Website der Dürener Jazz Tage
- Dürener Verkehrs- und Wirtschaftsgeschehen
Linkkatalog zum Thema Düren bei curlie.org (ehemals DMOZ)