Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Oktober 2004 um 17:44 Uhr durch 213.103.157.37(Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Eine Wallfahrtskirche ist in der Regel das Ziel einer Wallfahrt. Auch entlang von Pilgerwegen wie dem Jakobsweg gelegene Kirchen können Wallfahrtskirchen sein.
Das traditionelle Ziel einer Wallfahrt ist es, neben der Buße durch eine mühselige Anreise, in einer Wallfahrtskirche zu beten. Da heute oft Busreisen den Fußweg ersetzen, haben sich einige frühere Bräuche zu Gebeten oder zum Gottesdienst für Gruppen gewandelt, die teilweise mit der Beichte oder Aussprachen mit einem Seelsorger kombiniert werden.
Wallfahrtskirchen liegen oft bei den Gräbern von Heiligen oder besitzen Gnadenbilder oder Reliquien, die in der Kirche zur Verehrung aufgestellt sind. Das können Knochen, Bücher oder Kleidungsstücke von Heiligen sein, vereinzelt auch vermutete Splitter von Jesu' Kreuz, Teile der Dornenkrone und Ähnliches. Auch an Orten, an denen Wunder geschehen sein sollen, wurden Wallfahrtskirchen errichtet.
Diese Wunderberichte sind sehr vielfältig und reichen von nicht verwesenden Heiligen, unerklärlichen Christusdarstellungen (Turiner Grabtuch) über weinende Statuen bis zu Marienerscheinungen. "Offiziell" wurden sie zwar oft nicht anerkannt, boten (und bieten) aber Gelegenheit für religiöse Besinnung und Treffen.
Wallfahrtskirchen unterschiedlicher Bedeutung gibt es in der ganzen Welt, insbesondere in katholischen Ländern. In Mitteleuropa stehen Wallfahrtskirchen unter anderem in:
Während Wallfahrtskirche speziell das Gebäude der Kirche meint, versteht man unter Wallfahrtsort die Ortschaft, in der diese Kirche steht. In jedem christlichen Wallfahrstort steht so eine Kirche, aber nicht jede Wallfahrtskirche liegt in einem Wallfahrtsort.
Das Kriterium ist, ob der Ort durch die Wallfahrtstätigkeit geprägt wird. Es ist somit vergleichbar mit dem Begriff der Studentenstadt, die eine Hochschule besitzen muss und durch die Anwesenheit der Studenten geprägt wird.
So, wie trotz größerer Universitäten niemand München oder Karlsruhe als Studentenstädte bezeichnet, sehr wohl aber Tübingen oder Marburg, so wird man Freiburg im Breisgau oder München nicht als Wallfahrtsorte bezeichnen, sehr wohl aber Altötting oder Kevelaer.