Zum Inhalt springen

Pragmatik (Linguistik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. September 2003 um 15:33 Uhr durch Cost (Diskussion | Beiträge) (Artikel ergänzt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Pragmatik ist eine linguistische Teildisziplin, die sich mit der kontextabhängigen Verwendung von Sprache befasst.

Der Satz "Es ist heiss hier" kann neben der Feststellung eines messbaren Sachverhaltes je nach Kontext verschiedene zusätzliche Bedeutungen transportieren. Er könnte eine Aufforderung sein, das Fenster zu öffnen oder dem Sprecher etwas zu Trinken anzubieten oder als Begründung dazu dienen, weshalb der Sprecher gleich seinen Pullover ausziehen wird.

Die Pragmatik befasst sich mit solchen Gebrauchsbedingungen von Sprache und untersucht, wie ein Sprecher Sprachhandlungen vollzieht.

Die verschiedenen Ansätze und Methoden lassen sich relativ schwer auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Zu den bekanntesten Strömungen und Untersuchungsgegenständen gehören die Sprechakttheorie von John L. Austin und John R. Searle, die Konversationsmaximen von Paul Grice, Karl Bühlers Untersuchungen zur Deixis und ihrer Verwendung sowie die Präsuppositionen. Die Gesprächsanalyse wird ebenfalls meistens der Pragmatik zugerechnet.


Verhältnis zu anderen Teildisziplinen

Die Pragmatik befasst sich mit der situativen Verwendung von Sprache, im Gegensatz zur Semantik, die sich auf die kontextunabhängige Bedeutung von Wörtern oder Wahrheitsbedingnungen von Sätzen konzentriert. So definiert der amerikanische Linguist Gerald Gazdar Pragmatik als "meaning minus truth conditions". Eindeutige Zuordnungen von Problemen zu einem der beiden Bereiche sind nicht immer möglich.

Zudem berührt die Pragmatik Fragestellungen aus Syntax und Soziolinguistik.

Geschichte

Der Begriff Pragmatik geht auf die Zeichentheorie von Charles W. Morris zurück bezeichnete die Verwendung eines Zeichens, im Unterschied zu den Kombinationsmöglichkeiten von Zeichen (Syntax) oder ihrer Bedeutung (Semantik).

Die Disziplin selbst ging aus verschiedenen sprachwissenschaftlichen, philosophischen und sozialwissenschaftlichen Traditonen hervor, was sich heute noch in der grossen Zahl unterschiedlicher Ansätze niederschlägt.

Siehe auch

Kommunikation.