Biathlon
Biathlon (griech.: Doppelkampf) ist eine im Winter ausgetragene Sportart, die sich aus den zwei Disziplinen Skilanglauf und Schießen zusammensetzt.
Die wichtigsten Biathlon-Wettkämpfe werden von der Internationalen Biathlon Union (IBU) veranstaltet. Damit ist Biathlon der einzige Skisport, der nicht von der FIS reglementiert wird.
Geschichte
Man fand bereits Aufzeichnungen über die Jagd mit Skiern, die über 5000 Jahre alt sind. In der griechischen, römischen und chinesischen Geschichte gibt es immer wieder Aufzeichnungen darüber. Die Kombination aus Langlauf und Schiessen wurde nur zur Jagd und später zu militärischen Zwecken angewandt. So genannte Patrouillenläufe wurden im Militär bereits ausgetragen. Die ersten Wettkämpfe fanden Ende des 19. Jahrhunderts statt. Der Skisport wurde gefördert durch die Herstellung von Skiern in den Werkstätten Österreichs ab 1906.
1958 wurde Biathlon offiziell als Sportart anerkannt und die erste Weltmeisterschaft ausgetragen. Seit 1960 ist der Einzel der Männer olympisch.
Anfang des 20. Jahrhunderts als Militär-Sport in Norwegen entstanden, wurde der Biathlon als winterliche Entsprechung des Modernen Fünfkampfs weiterentwickelt und gehört seit 1960 zum Programm der Olympischen Winterspiele.
Disziplinen
Einzel
Die Athleten starten einzeln nacheinander. Die Distanz beträgt 20 km bei Männern und 15 km bei Frauen. Bei jeweils zwei Liegend- und Stehendschießen wird jeder Fehler mit einer Minute Strafzeit bestraft. Die traditionelle Langstrecke wird im Weltcup aufgrund des für das Fernsehen unspektakulären Spannungsbogens nur noch selten ausgetragen.
Sprint
Die Athleten starten einzeln nacheinander. Die Distanz beträgt 10, bzw. 7,5 km. Bei je einem Liegend- und Stehendschießen wird jeder Fehler mit einer Strafrunde à 150 Meter bestraft. Heute ist der Sprint, in Kombination mit der Verfolgung, die häufigste Wettkampfform im Weltcup.
Verfolgung
Die Athleten starten im Zeitabstand, mit dem sie beim Sprint ins Ziel kamen. Die Distanz beträgt 12,5, bzw. 10 km. Bei jeweils zwei Liegend- und Stehendschießen wird jeder Fehler mit einer Strafrunde bestraft. Die Verfolgung wurde 1997 zum ersten Mal ausgetragen.
Massenstart
Die Athleten gehen gleichzeitig ins Rennen.Es starten nur die 30 besten im Gesamtweltcup. Die Distanz beträgt 15, bzw. 12,5 km. Bei jeweils zwei Liegend- und Stehendschießen wird jeder Fehler mit einer Strafrunde bestraft. Der Massenstart wird seit 1997 ausgetragen, ist aber noch nicht Teil der Olympischen Spiele.
Staffel
Die nach Nationen aufgestellten, aus je vier Athleten bestehenden Staffeln gehen gleichzeitig ins Rennen. Die Distanz pro Biathlet beträgt 7,5, bzw. 6 km. Bei je einem Liegend- und Stehendschießen darf jeder Biathlet dreimal nachladen. Jeder weitere Fehler wird mit einer Strafrunde bestraft.
Wettkämpfe
Jährlich in der Wintersaison von Dezember bis März wird für Männer und Frauen der Biathlon-Weltcup ausgetragen, eine Serie von 26 einzelnen Wettkämpfen in neun Orten und acht Ländern (Saison 2003/2004). Ein Punktesystem bestimmt die Weltcup-Gesamtwertung.
Biathlon ist seit 1960 Teil der Olympischen Winterspiele. Jedes Jahr wird außerdem eine Weltmeisterschaft ausgetragen.
Popularität
Biathlon ist in den letzten Jahren vor allem in Deutschland zu einer der populärsten Wintersportarten überhaupt herangewachsen. Ansonsten hat Biathlon vor allem in Skandinavien und Russland größere Bekanntheit.
Bekannte Biathleten
aktiv
- Ole Einar Björndalen (Norwegen)
- Uschi Disl (Deutschland)
- Sven Fischer (Deutschland)
- Martina Glagow (Deutschland)
- Michael Greis (Deutschland)
- Ricco Groß (Deutschland)
- Andrea Henkel (Deutschland)
- Liv Grete Poirée (Norwegen)
- Raphaël Poirée (Frankreich)
ehemalig
- Peter Angerer (Deutschland)
- Myriam Bédard (Kanada)
- Petra Behle (Deutschland)
- Simone Greiner-Petter-Memm (Deutschland)
- Magdalena Forsberg (Schweden)
- Mark Kirchner (DDR/vereinigtes Deutschland)
- Frank Luck (Deutschland)
- Frank-Peter Roetzsch (DDR)
- Frank Ullrich (DDR, heute Bundestrainer der deutschen Biathleten)