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Burglengenfeld

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Burglengenfeld ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf.

Geografie

Geografische Lage

Burglengenfeld liegt an der Naab. Entfernung von Regensburg ca. 25 km, von Nürnberg ca. 100 km, von Schwandorf ca. 22 km, von Amberg ca. 45 km. Gemeinsam mit Maxhütte und Teublitz bildet die 12.320 Einwohner zählende Stadt ein Mittelzentrum.

Stadtgliederung

4 Stadtteile:

  • Altstadt
  • Wölland
  • Sand
  • Vorstadt (westlich der Naab)

Geschichte

Burglengenfeld: Naabblick vor Pithiviers-Brücke

Älteste Funde weisen auf erste Siedlungen zwischen 3000 und 1800 v. Chr. hin. Erste urkundliche Erwähnung findet der Ort Lengenfeld 817. Die Burg, die der heutigen Stadt ihren Namen gab, wurde um 900 als Schutz vor den einfallenden Ungarn gebaut. 1542 erhielt Burglengenfeld seine Stadtrechte und sein Wappen.

Alte historische Formen lauten: 1123 (Kopie des 15. Jahrhunderts) Lengenfelt, ca. 1133 Lenginuelt, 1205 castrum (Burg) Lengenvelt, 1356 Purcklengefelt, 1484 Burcklengfeld, 1546 Burcklengenfelldt und 1702 Burglengenfeld. 1621 begegnet die gräzisierte Bezeichnung Pyrgomacropedius. Als ursprüngliche Bezeichnung kann man das althochdeutsche "ze demo langin velde", d.h. "beim langen Feld" erschließen.

Landkreis Burglengenfeld

Der Landkreis Burglengenfeld war ein Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.

Bis zu seiner Auflösung hatte der Landkreis (Kfz-Kennzeichen BUL) 50 Gemeinden. Die größten Orte waren Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof und Teublitz.

1972 wurde der Landkreis Burglengenfeld im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und zusammen mit den ehemaligen Landkreisen Oberviechtach, Nabburg und Neunburg vorm Wald, sowie der bis dahin kreisfreien Stadt Schwandorf im Landkreis Schwandorf zusammengefasst.

Einige Gemeinden kamen zum Landkreis Regensburg.

Anti-WAAhnsinns-Festival

Burglengenfeld: Der 1995 nach der Neugestaltung des Marktplatzes eingeweihte Stadtbrunnen

1986 wurde Burglengenfeld international bekannt, als die Demonstrationen gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) ihren Höhepunkt im Anti-WAAhnsinns-Festival erreichten. Kurz nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl trat vor rund 100.000 Menschen die damalige Elite der deutschen Musikbranche, darunter Herbert Grönemeyer, Die Toten Hosen, Udo Lindenberg, Purple Schulz, Wolfgang Ambros, BAP und Biermösl Blosn auf. 600 Journalisten aus 10 Ländern berichten über das Ereignis. In nur 3 Monaten von und mit 1300 freiwilligen Helfern auf die Beine gestellt, geht Burglengenfeld als Veranstaltungsort der größten friedlichen Demonstration nach dem Krieg weltweit durch alle Medien. Die WAA scheitert 1989 endgültig am Widerstand der Bevölkerung und den immensen Kosten. Auf dem Veranstaltungsgelände “Lanzenanger” erinnert heute ein Gedenkstein an das spektakuläre Anti-Atom-Festival.

Kirchen

Katholische Kirchen:

  • "St. Vitus"
  • "St. Josef"
  • "Hl. Sebastian"
  • "Kreuzbergkirche"

Evangelische Kirche:

  • "Christuskirche"

Zeugen Jehovas:

  • "Königreichssaal"

Eingemeindungen

Büchheim, Dietldorf, Höchensee, Greinhof, Lanzenried, Pottenstetten, See, Pilsheim, Pistlwies, Mossendorf, Eglsee, Dirnau, Kai, Kastenhof, Ziegelhütte, Wasenhütte, Karlsberg, Roding, Haugshöhe, Kunstdorf, Köblitz;

Politik

Burglengenfeld hat ein Stadtratsgremium, welches aus 24 Stadträten und dem ersten Bürgermeister besteht. Im Stadtrat vertretene Parteien: SPD, CSU, Die Grünen, BFB, Ausschussgemeinschaft

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister Heinz Karg, SPD
  • 2. Bürgermeisterin Inge Frank, SPD
  • 3. Bürgermeister Theo Lorenz, SPD

Ortssprecher

  • Josef Auer jun., Pilsheim
  • Karl Deschl, Pottenstetten
  • Hans-Ludwig Pirzer, Oberbuch
  • Wolfgang Renner, Mossendorf
  • August Steinbauer, Hub

Jugendpolitische Organisationen in Burglengenfeld

Im Dezember 2005 wurde in Burglengenfeld der Ortsverband der Jungen Union Burglengenfeld neu gegründet. Die JU Burglengenfeld zählt aktuell 16 Mitglieder. 1. Vorsitzender - Gerald Meier, 2. Vorsitzender - Stefan Hofmann

Wappen

Wappenbeschreibung:

Unter schwarzem Schildhaupt, darin ein herschauender, rot gekrönter goldenerLöwenkopf, die bayerischen Rauten, denen nebeneinander ein rot bedachtersilberner Turm und ein grüner Lindenbaum auf einem grünen Dreiberg aufgelegt sind.

Wappengeschichte:

Der Burgturm kann als redendes Element für den Ortsnamen gedeutet werden. Dergrüne Dreiberg symbolisiert die Lage der Stadt zwischen drei Hügeln, Burgberg,Kreuzberg und Brunnberg. Der Rautenschild und der Löwenkopf verweisen auf diewittelsbachische Ortsherrschaft. Das erste Marktsiegel (nach 1426) zeigt nurBurgturm und Baum auf Dreiberg; diese Figuren sind im zweiten Siegel(ausgehendes 15. Jahrhundert) dem Rautenschild aufgelegt, hinter dem der heiligeGeorg als Drachentöter steht. Der heilige Georg allein war als Kirchenpatron auchSiegelbild des Pfarrers Hans Weiß, der bis 1425 für den Markt siegelte. Anlässlichder Stadterhebung 1542 erfolgte die Bestätigung des bisherigen Wappens und eineMehrung durch Hinzufügung des Schildhauptes mit dem pfalzbayerischen Löwen.Die neueren Dienstsiegel zeigen nur den Wappenschild ohne den heiligen Georg alsSchildhalter

Städtepartnerschaften

Burglengenfeld pflegt zu folgenden Städten Partnerschaften: Pithiviers (ca 60 Kilometer südlich von Paris), Johanngeorgenstadt (im Erzgebirge) und Radotin (bei Prag)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Burglengenfeld: Standbild des Barock- und Rokokobaumeisters Johann Michael Fischer auf dem Marktplatz

Noch heute stellt die Burganlage, mit rund 2,4 ha die Größte der Oberpfalz, eines der Wahrzeichen und eine Attraktion der Stadt dar. Die Burg selbst ist heute ein Behindertenheim der Sozialwerke Heuser, für jugendliche und herranwachsende Personen mit Behinderungen.

Museen

  • Oberpfälzer Volkskundemuseum

Musik

  • Kommunale Musikschule

Bauwerke

Burglengenfeld: Rathaus

Altstadt mit Ackerbürgerhäusern, historisches Rathaus um 1600 mit Renaissance-Brautzimmer; Altmannsches Schlößchen, Stadtmauer mit Wehrgang, Mittelalterliche Bierkelleranlage, Zaschkahof, Große Kanzlei um 1540, Kath. Pfarrkirche St. Vitus mit Epitaph (1541) v. Loy Hering, St.Anna-Friedhofskapelle mit Epitaphen 15. und 16. Jahrhundert, Evangelische Christuskirche (ehem. Kapuzinerkloster) um 1706; Kreuzbergkirche mit sehenswerter Innenausstattung; Burg im Kern 12. Jahrhundert und Erweiterung 16. Jahrhundert; Pfarrkirche und Schloß Dietldorf; Pfarrkirchen Pottenstetten, Lanzenried, Kirchenbuch und Pilsheim.

Parks

  • Naabtalpark
  • Kreuzberg
  • Galgenberg
  • Allee am Kreuzberg

Sport

  • Stadthalle
  • 2 Dreifachturnhallen
  • 2 Zweifachsporthallen
  • Erlebnis- und Wohlfühlbad "Bulmare"
  • Flussbad
  • Tennis- und Squashzentrum mit Sauna
  • Reiterhof
  • 2 Eislaufplätze
  • markiertes Wanderwegenetz
  • Radwanderwege
  • 4 Fussballplätze und 2 Bolzplätze
  • 8 Tennisplätze
  • Tischtennishalle
  • Eis- und Sommerstockbahn
  • Kinderspiel-, Abenteuerspiel- und Bolzplätze
  • Leichtathletikanlage
  • Kegelbahn
  • Sportschießen
  • Angeln
  • Grasskihang
  • gespurte Langlaufloipen
  • Bootwandern
  • Pool-Billard
  • 2 Fitness-Center
  • Skatepark
  • hervorragende Tierausgehmöglichkeiten
  • 1 Boccia Bahn

Freizeiteinrichtungen

  • Am 17. Dezember 2005 wurde in Burglengenfeld das Erlebnis- und Wohlfühlbad Bulmare eröffnet.
  • Stadtbibliothek
  • Naabtalpark
  • selbstverwaltetes Jugendzentrum (http://www.juz-bul.de/)
  • zahlreiche Gaststätten, Bistros, Kneipen, Cocktailbar, Biergärten, Pizzerien, Eisdielen, Spielhallen, eine mittelalterliche Taverne und eine Diskothek.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 2-jährliches Bürgerfest am 3. Augustwochenende (immer in ungraden Jahren, 2005,2007,2009..)
  • Weinfest
  • Kellergassenfest
  • Karibische Nacht
  • Kneipenrally

Lokale Medien

  • Die Mittelbayerische Zeitung und Der neue Tag sind die lokalen Tageszeitungen der Region. Darüber hinaus gibt es kostenlose Anzeigenblätter, die ebenfalls Artikel über lokale Ereignisse enthalten.
  • Die Stadt ist Teil des Sendegebietes der lokalen Radiosender Charivari und Gong FM aus Regensburg. Die Regensburger Frequenzen dieser Sender sind in Burglengenfeld nicht überall optimal zu empfangen, daher werden sie u.a. zusätzlich vom Sender Hackelberg bei Pistlwies ausgestrahlt.
  • Burglengenfeld gehört zudem zum Sendegebiet des lokalen Regensburger TV-Senders TVaktuell (kurz: TVA), welcher im örtlichen Kabelnetz eingespeist ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Burglengenfeld ist zu erreichen über die Bundesautobahn A 93, die Bundesstraße B 15 und die Staatsstraße 2235. Nachdem 1898 ein Eisenbahnanschluss realisiert worden war, dient die Bundesbahnnebenlinie von Maxhütte-Haidhof nach Burglengenfeld seit 1967 nur mehr dem Gütertransport zum Zementwerk. Den öffentlichen Personenverkehr besorgen Buslinien nach Regensburg (25 km), Schwandorf (18 km), Maxhütte-Haidhof (5 km), Kallmünz (8 km) und Amberg (40 km) sowie die "Citybus-Linien" und die Umlandbusse in städtischer Regie.

nahegelegene Bahnhöfe: Regensburg Hbf, Beratzhausen, Maxhütte-Haidhof

Öffentliche Einrichtungen

  • Kreiskrankenhaus
  • Polizeiinspektion
  • Seniorenheim
  • AWO-Heim
  • Kreisbauhof
  • Recyclinghof

Größte Arbeitgeber

In Burglengenfeld gibt es mit dem Heidelberger Cementwerk und der Firma Hansa zwei größere Arbeitgeber.

Bildung

Es gibt folgende Schulen und Kindergärten:

  • Die Geschwister-Scholl-Schule, gegliedert in Hans-Scholl-Grundschule und Sophie-Scholl-Hauptschule
  • Staatliche Realschule am Kreuzberg
  • Johann-Michael-Fischer-Gymnasium
  • Kommunale Musikschule
  • Josefine-Haas-Kindergarten
  • kath. Kindergarten Don Bosco
  • Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Michael Fischer (1692-1766), Barockbaumeister
  • Josephine Haas (1783-1846), Stifterin
  • Heribert Thallmair (* 1936), CSU-Politiker
  • Wolfgang Edenharder (* 1962), Vertreter der Volksmusik
  • Anton Paulus (1816-1870), Schriftsteller, ab 1860 Leiter der Bezirkssparkasse
  • Josef Humbs sen. (* 1936), Träger der Ottheinrich-Philipp-Medaille für besonderen kulturellen Einsatz der Stadt Burglengenfeld (Malerei, Modelleisenbahn, Musik)

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Carl Ludwig Koch, Forstmann, Entomologe und Arachnologe, wirkte von 1813 bis 1826 als Oberförster in Burglengenfeld.

Literatur

  • Margit Berwing-Wittl: Burglengenfeld. Die Geschichte der Stadt und ihrer Ortsteile. Buchverlag der Mittelbayerischen Zeitung, Regensburg 1996, ISBN 3-927529-83-4
  • Margit Berwing-Wittl, Gabriele Blechschmid: Burglengenfeld. Eine Geschichte in Bildern. Geiger, Horb 1997, ISBN 3-89570-311-7
  • Ludwig Brandl: Heimat Burglengenfeld. Geschichte einer Stadt. Stadt Burglengenfeld, Burglengenfeld 1968