Porta Westfalica (Stadt)
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Porta Westfalica ist eine Mittelstadt mit ca. 36.000 Einwohnern im Kreis Minden-Lübbecke. Sie liegt im nordöstlichen Nordrhein-Westfalen, in der Region Ostwestfalen-Lippe zwischen Minden und Bielefeld an der Weser.
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt Porta Westfalica liegt im Weserdurchgangstal, das durch das in ost-westlicher Richtung verlaufende Wiehen-/Wesergebirge führt. Der Name leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für "Tür zu Westfalen" ab. Die Westfälische Pforte ist auch die Bezeichnung für das Durchbruchstal der Weser. Nördlich der Porta Westfalica beginnt die Norddeutsche Tiefebene.
Nachbargemeinden
Im Westen grenzt Porta Westfalica an die Stadt Bad Oeynhausen, im Norden an die Stadt Minden und im Norden, Osten und Südosten an die Städte Bückeburg und Rinteln im Landkreis Schaumburg. Im Süden grenzt sie an die Stadt Vlotho im Kreis Herford.
Stadtgliederung
Nach § 3 der Hauptsatzung werden die 15 Stadtteile von Porta Westfalica durch 8 Bezirksausschüsse organisiert, um anfallende Probleme in den einzelnen Ortsteilen aufzugreifen und zu lösen.
(Einwohnerzahl Stand 31. Mai 2003):
- Bezirksausschuss I Hausberge (5255), Lohfeld (1487)
- Bezirksausschuss II: Barkhausen (4143)
- Bezirksausschuss III: Neesen (2455), Lerbeck (3724)
- Bezirksausschuss IV: Nammen (2398)
- Bezirksausschuss V: Wülpke (664), Kleinenbremen (2691)
- Bezirksausschuss VI: Eisbergen (3673), Veltheim (2838)
- Bezirksausschuss VII: Möllbergen (1706), Holtrup (1089), Vennebeck (1064), Costedt (494)
- Bezirksausschuss VIII: Holzhausen (4287)


Geschichte
Die erste bekannte Ansiedlung an diesem Ort datiert man auf das Jahr 1098, als erstmalig die eine Burg, die Schalksburg, urkundlich erwähnt wurde. Um diese herum entwickelte sich der heutige Stadtkern von Porta Westfalica. Erstmalig im Jahre 1353 wurden auch Burgleute bekundet, welche in der nunmehr „Haus zum Berge“ genannten Burge residierten. Die umgebende Siedlung wurde mit der Zeit nach der Burg „Hausberge“ genannt.
Die Marktrechte wurden 1618, die Stadtrechte 1720 vergeben. Der Ort lag abseits der Hauptverkehrswege und entwickelte sich daher in der Folgezeit nur langsam. Ein größeres Wachstum setzte erst mit dem Bau der Köln-Mindener-Eisenbahn im 19. Jahrhundert ein.
Der Name Porta Westfalica stammt aus dem 18. Jahrhundert, als die lateinische und französische Sprache bei den Adeligen in Mode war. Mit dem Namen Porta Westfalica („Westfälische Tür“) wollte man das Durchbruchstal der Weser zwischen Weser- und Wiehengebirge bezeichnen.
Im Rahmen der Gebietreform von 2. Oktober 1972 wurde am 1. Januar 1973 die Stadt Porta Westfalica gegründet und amtlich als solche benannt. Damit wurde ein Begriff, der sonst nur als Landschaft bekannt war, auf eine Stadt übertragen.
Einwohnerentwicklung
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¹ Volkszählungsergebnis (Angabe für jeweils aktuellen Gebietsstand)
Politik

Bürgermeister
- 1973 - 1983: Willi Watermann (SPD)
- 1983 - 1999: Heinrich Schäfer (SPD)
- 1999 - 2004: Hilmar Wohlgemuth (CDU)
- seit 2004: Stephan Böhme (SPD)
Stadtrat
Der Rat der Stadt Porta Westfalica (Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004):
SPD | CDU | GRÜNE | FDP | Sonstige | Gesamt | |
2004 | 17 | 15 | 3 | 5 | 0 | 40 |
1999 | 17 | 17 | 2 | 4 | 0 | 40 |
1994 | 20 | 13 | 4 | 4 | 0 | 41 |
1989 | 22 | 11 | 3 | 5 | 0 | 41 |
1984 | 20 | 12 | 4 | 5 | 0 | 41 |
Wappen

Der Stadt Porta Westfalica ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Detmold vom 12. November 1973 das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden.
Beschreibung:
Durch Zinnenschnitt in rot und silber (weiß) geteilt. Oben drei silberne (weiße) Zinnentürme, unten
ein roter balkenweise gelegter Adlerflügel mit goldenem (gelbem) Kleestengel.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Auf dem Wittekindsberg (276 m ü. NN), der noch zum Stadtgebiet gehört, befindet sich das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Sehenswert ist auch die Altstadt im zentralen Stadtteil Hausberge sowie das Besucherbergwerk Kleinenbremen, einen Ortsteil direkt am Jakobsberg (238m ü. NN) und an der A 2.
Auf dem Jakobsberg befindet sich ein 142 Meter hoher Fernmeldeturm (Typenturm) mit Aussichtsplattform.
Theater
Im Ortsteil Barkhausen befindet sich in einem ehemaligen Steinbruch, direkt unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, die Goethe-Freilichtbühne. In den Sommermonaten wird dort je ein Erwachsen- und ein Kinderstück aufgeführt.
Bauwerke
Sehenswert ist die Wittekindsburg auf dem Kamm des Wiehengebirges. Die Burg wurde im 10. Jahrhundert erbaut und wird heute als Café und Restaurant genutzt. Auf der Anlage befinden sich auch die Fundamente der alten Kreuzkirche.
In Porta Westfalica befindet sich parallel zur Weser der ca. 1,7 km lange, zweiröhrige Weserauentunnel. Der Tunnel, der am 6.Dezember 2002 eingeweiht wurde, soll den Stadtteil Barkhausen vom Durchgangsverkehr entlasten.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Trachtenfest am Kaiser-Wilhelm-Denkmal (am Pfingstwochenende)
- Stadtfest im September
Wirtschaft und Infrastruktur

In Porta Westfalica befindet sich das von E.ON betriebene Kohlekraftwerk "Gemeinschaftskraftwerk Weser". Seit dem 6. Januar 2006 wird in dem Kraftwerk auch Müll verbrannt (Kunststoffe, Textilien, Filme und fotografische Papiere sowie Farb- und Lackabfälle). Gegen diese Müllverbrennung bestehen beträchtliche Widerstände der Bürgerinnen und Bürger aus Porta Westfalica und den Kommunen in der Umgebung.
Die Freizeitanlage Großer Weserbogen bietet umgeben von viel Natur und Wasser eine schöne Camping- und Freibadeanlage. Der Campingplatz ist ganzjährig geöffnet.
Ansässige Unternehmen
- ROSE Systemtechnik, industrielle Gehäusesysteme.
- Grohe, Sanitärsysteme
- Bernstein AG, Schaltertechnik, Gehäusetechnik, Sensortechnik und Sicherheitstechnik
Verkehr

In Porta Westfalica-Vennebeck befindet sich der Flugplatz Porta Westfalica für Kleinflugzeuge, der nächste internationale Flughafen ist im etwa 70 Kilometer entfernten Hannover. Porta Westfalica liegt an der Autobahn A2 und an den Bahnlinien Hannover - Amsterdam und Hannover - Köln.
Der Bahnhof wird stündlich von RE-Zügen Düsseldorf - Bielefeld - Minden (Westfalen-Express) und RE-Zügen Bielefeld/Rheine - Osnabrück - Hannover - Braunschweig bedient. Direkte Busverbindungen bestehen nach Minden. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Der Sechser) an.
Siehe auch: Mindener Straßenbahn
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ulrich Daldrup (* 1947), Politiker
- Manfred Dammeyer (* 1939 in Hausberge), Politiker
- Dierk Homeyer (* 1955 in Möllbergen), Politiker
- Dr. Martin Hutze (* 1894 in Barkhausen; † 1968), Kommunalpolitiker
Literatur
- Heinz-Peter Mielke: Minden und die Porta Westfalica in alten Ansichtskarten, Flechsig Verlag (1979)
- Rainer Pape: Reizvolles Werretal. Zwischen Teutoburger Wald und Porta Westfalica, Heka Verlag (1995)
- Jochen Bergmann: Der unterirdische Krieg an der Porta Westfalica, Kopp Verlag (2002)
Weblinks
- Website der Stadt Porta Westfalica
- Besucherbergwerk in Kleinenbremen
- Website des Ortsteiles Barkhausen
- Der unterirdische Krieg an der Porta Westfalica
- U-Verlagerungen und Rüstungsbetriebe in Porta Westfalica 1944/45
- Goethe-Freilichtbühne
- private Homepage über Barkhausen
Quellen