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Einkaufszentrum

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Einkaufszentrum Breuningerland, bei Ludwigsburg (Württemberg)

Ein Einkaufszentrum ist eine Konzentration von verschiedenen Geschäften aus den unterschiedlichsten Branchen. In der Stadtgeographie definiert man ein Einkaufszentrum als "überwiegend als Einheit geplante, errichtete und verwaltete Agglomeration von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben", wodurch sich eine Abgrenzung zu den "wilden" Einkaufsparks ohne Center-Management ergibt.

Es wird oft der englische Ausdruck Shopping center oder Shopping-Mall verwendet. Einkaufszentren wurden in den USA bereits seit den 1930er Jahren entwickelt und errichtet; dort bestehen heute 43.000 Shopping-Center mit einem Anteil von 55 % am gesamten Einzelhandelsumsatz.

Meist werden Einkaufszentren von einem Betreiber, oder auch einem Konsortium, am Rand von Ballungsräumen oder überhaupt auf der grünen Wiese errichtet. Die einzelnen Geschäfte sind nur zur Miete, die oft aus einer Umsatzbeteiligung besteht. Sie können eine gemeinsame Infrastruktur benutzen. Ein großer Vorteil sind meist die großzügig gebotenen Parkflächen. Auch die Werbung wird oft gemeinsam durchgeführt. Dafür müssen sich die Geschäfte an die Regeln der Betreiber, z.B. bezüglich der Öffnungszeiten oder gemeinsamer Rabattaktionen, halten. Das erste Einkaufszentrum Deutschlands war das Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach bei Frankfurt am Main, das 1964 seine Toren öffnete.

Die Größe der Einkaufszentren richtet sich nach den Einzugsgebieten der Käufer und kann von einigen Geschäften bis zu hunderten reichen. Bei größeren Zentren ist oft noch ein Unterhaltungszentrum angeschlossen, wie Kinos oder Gastronomiebetriebe. Das Motto lautet: Alles unter einem Dach. Man ist witterungsunabhängig und will so ein Einkaufserlebnis vermitteln.

Um den Titel "Größtes Einkaufszentrum in Europa" streiten sich zur Zeit die Shopping City Süd im Süden Wiens in Vösendorf und das CentrO in Oberhausen. Je nach Betrachtungsweise (Anzahl der Geschäfte und Parkmöglichkeiten, Grundfläche usw.) gebührt der Titel mal dem einen oder dem anderen Zentrum. Andererseits gilt das NordWestZentrum in Frankfurt am Main seit einer im Herbst 2004 abgeschlossenen Erweiterung als das größte Einkaufszentrum in Deutschland, zuvor wurde dieses Attribut vom Ruhr-Park Einkaufszentrum in Bochum in Anspruch genommen.

Kritik kommt natürlich von der gewachsenen Geschäftswelt in den Innenstädten, die viele dieser Vorteile nicht bieten kann. Vor allem die Parkprobleme in den Städten treiben viele Käufer in die Einkaufszentren. Letztendlich führt dies zur Verödung bisheriger Stadtzentren. Aber die umliegenden Kommunen leiden oftmals unter der Verkehrslast. Die Einnahmen bleiben aber meist nur in einer der Gemeinden. In den Einkaufszentren gehen nicht selten Geschäfte in Insolvenz. Dies wird durch den verstärkten Wettbewerb und hohe Mieten begünstigt. Dem entgegen zu wirken, gibt es Bestrebungen Einkauszentren auf der grünen Wiese flächenmäßig oder branchenmäßig durch entsprechende Widmungen in den Raumordnungsplänen zu beschränken.

Es gibt auch Einkaufszentren im Niemandsland zwischen zwei Ländern, die umsatzsteuerfrei oder taxfree verkaufen können. Eines der größten Einkauszentren dieser Art ist die Excalibur-City bei Kleinhaugsdorf zwischen Österreich und Tschechien.

Eine Sonderform dieser Einkaufszentren sind die von Großbritannien kommenden Outletcenter. In diesen Zentren haben vor allem die Hersteller der Modebranche Geschäfte, die verbilligt Lagerware der letzten Saison verkaufen. Eine weitere Form der sogenannten Einkaufszentren sind die mittlerweile häufig vorkommenden Shopping-Portale, in denen man virtuell viele Waren unter einem Dach erwerben kann.

Beispiele einiger großen deutschen Einkaufszentren

Weitere Einkaufszentren in Deutschland

Beispiele einiger großen Einkaufszentren weltweit

Siehe auch