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POKE und PEEK

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POKE (engl. poke = stecken, stoßen) ist ein Befehl der Programmiersprache BASIC, der dazu dient, Speicherzellen oder Hardware-Register des Rechners direkt zu manipulieren. Sein Gegenpart war der PEEK-Befehl, um Speicherzellen direkt zu lesen.

Besonders in der Ära der Heimcomputer wurde der kryptische POKE-Befehl oft verwendet, da dies z.B. für BASIC-Programme oft die einzige Möglichkeit war, bestimmte Grafik- oder Sound-Fähigkeiten des Rechners zu nutzen. Dies verminderte stark die Lesbarkeit und Verständlichkeit der Programme und sorgte zugleich dafür, dass solche Programme in keiner Weise portabel zwischen verschiedenen Computermodellen waren; sogar zwischen verschiedenen Modellen des gleichen Herstellers waren POKE-Befehle oft nicht übertragbar. Zudem führten falsche POKE-Befehle meist nicht zu einer ordentlichen Fehlermeldung des Rechners, sondern bewirkten einen Computerabsturz, Zerstörung des Programms oder der Daten im Speicher, unerwünschte optische oder akustische Effekte oder einfach überhaupt nichts; all dies erschwerte die Fehlersuche oft erheblich.

Heutzutage ist der Gebrauch von klassischem BASIC stark zugunsten von strukturierten Programmiersprachen zurückgegangen. Moderne Betriebssysteme verbieten aus Sicherheitsgründen die direkte Manipulation von Speicher und Hardware durch Anwenderprogramme. Moderne Programmiersprachen und Softwarebibliotheken erschließen dem Programmierer die Möglichkeiten seines Rechners in wesentlich systematischerer Weise. Daher ist POKE nahezu ein Ding der Vergangenheit geworden. Nur bei der Arbeit mit Microcontrollern hat man notwendigerweise noch die Möglichkeit direkt auf die Hardware zuzugreifen.