Unabhängige Fachschaftslisten Österreichs
Allgemeines
Die Fachschaftslisten Österreichs (FLÖ) sind eine Zusammenschluss von parteiunabhängigen Studierendenfraktionen an mehreren österreichischen Universitäten, die gemeinsam für die Bundesvertretung der Österreichischen Hochschülerschaft kandidieren.
Geschichte
In den 70er Jahren war die Hochschülerschaft an der TU Wien (HTU Wien) von der Österreichischen Studenten Union (ÖSU) beherrscht, welche österreichweit die Vorgängerfraktion der AktionsGemeinschaft (AG) darstellt. Die ÖSU war, wie heute die AG, der ÖVP nahestehend und von dieser finanziell abhängig. Wie nicht anders zu erwarten, wenn parteiabhängige Fraktionen die Exekutive stellen, war ein Arbeiten für unabhängige Fakultäts- und Studienrichtungsvertretungen (=Fachschaften) nur schwer möglich. Aus diesem unbefriedigenden Zustand heraus wurde die Idee für eine eigene Liste geboren: Die Fachschaftsliste.
Schon beim ersten Antreten konnte die absolute Mehrheit der ÖSU an der TU Wien gebrochen werden, und zwei Jahre später war die ÖSU an der TU Wien ausgestorben. Nach den Wahlen im Jahre 1983 stellten die Fachschaften zum ersten Mal den Hauptausschussvorsitzenden an der HTU-Wien. Nach weiteren vier Jahren (1987) stellte die Fachschaftsliste an allen fünf Fakultäten und am Hauptausschuß die oder den Vorsitzenden. Und an diesem Zustand hat sich bis heute nichts geändert.
Doch die Idee der Fachschaftslisten blieb nicht auf die HTU Wien beschränkt. Unmittelbar nach den ersten Anfängen in Wien entstand im Jahre 1983 eine Fachschaftsliste an der TU Graz. Heute gibt es Fachschaftslisten an folgenden Universitäten: TU Wien, TU Graz, Universität Linz, Universität Graz, Universität für Bodenkultur, Universität Klagenfurt und Universität Wien. Aber auch die sechs Kunstuniversitäten haben diese Idee aufgegriffen und dem Fachschaftslistengedanken ähnliche Fraktionen ins Leben gerufen (Kunst und Politik, Adapo, UnARTige Liste ...).
Schon seit mehreren Jahren stellen die Fachschaftslisten die Vorsitzenden der lokalen Hochschülerschaften an der TU Wien und an der TU Graz. Nach der ÖH-Wahl 2001 sind auch an der Universität Linz, der Universität Graz, der Universität Klagenfurt und der Universität für Bodenkultur, sowie an Kunstuniversitäten Vertreterinnen und Vertreter der FLÖ in Vorsitzfunktionen tätig. So gesehen ist aus einer kleinen Gruppe von engagierten Fachschaftsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern österreichweit die größte unabhängige Fraktion geworden.